COVERIS Flexibles Deutschland GmbH | 34414 Warburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
COVERIS Flexibles Deutschland GmbH | 34414 Warburg
COVERIS Flexibles Deutschland GmbH | 34414 Warburg
COVERIS Flexibles Deutschland GmbH | 34414 Warburg
Der Geruch von Lösungsmitteln, ein Hauch von Öl in der Luft, das metallische Klackern der Druckanlage – es braucht keine große lyrische Einleitung, um zu vermitteln: Wer hier arbeitet, hat es mit handfestem Material und „echten“ Problemen zu tun. Foliendruck in Kassel – kein Beruf für Leute, die allzu weich gespült durchs Berufsleben flanieren wollen. Aber was macht die Branche eigentlich attraktiv für Neueinsteiger oder Wechselwillige? Und welche Besonderheiten bringt das Kasseler Umfeld mit sich? In diesem Spannungsfeld bewegt sich mein Blick auf einen Job, der mancherorts immer noch unterschätzt wird – zu Unrecht, wie ich finde.
Wem „Foliendruck“ zu sehr nach Bastelkurs klingt, der hat die technischen Umbrüche der letzten Jahre verschlafen. Denn: Wer in Kassel Folien bedruckt, kommt kaum noch mit reiner Handarbeit durch. Die Maschinenparks der regionalen Unternehmen – von klassischen Flexodruck-Anlagen über Digitaldruck-Module bis zu reinrassigen Hybridsystemen – verlangen weit mehr als „nur“ ein Händchen für Farben und Material. Präzision, technisches Verständnis, das berühmte „Mitdenken“ im Prozess – klar, das klingt nach Handwerk, aber mit zunehmend hohen Anforderungen.
Das eigentliche Tagesgeschäft? Weg vom monotonen Schichtbetrieb, hin zu flexiblen Arbeitsmodellen. Die Zeiten, in denen man fehlerfrei eine Acht-Stunden-Schicht an der Maschine einfach absitzen konnte, sind so gut wie vorbei (wenn man ehrlich ist: Zum Glück). Heute ist Rückmeldung gefragt – proaktiv, unverblümt, manchmal auch unbequem. Eine falsche Charge, ein Temperaturproblem an der Walze, eine winzige Verschiebung bei der Registersteuerung? Das sind keine Nebensächlichkeiten, das sind Momente, in denen es auf Erfahrung und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein ankommt.
Was Kassel ausmacht? Erstmal: Hier ballen sich einige Traditionsbetriebe und moderne Mittelständler – was, zugegeben, nicht schlecht ist für den, der eine Entwicklungsperspektive sucht. Zugleich herrscht ein (heimlich) spürbarer Innovationshunger. Während andernorts über den „Siegeszug“ des Digitaldrucks nur Theorie gewälzt wird, schieben in Kassel durchaus Firmen echte Pilotprojekte an. Hybride Verfahren, Experimente mit neuen Tinten, nachhaltige Folienmaterialien – schon mal nachts um halb drei vor einer testlaufenden Anlage gestanden und gedacht: Das könnten nicht nur Prospekte, sondern auch Produktivitätssprünge für morgen sein!
Wirklich spannend finde ich den Spagat: Einerseits „Oldschool“ – Dicke Technik, bodenständiges Handwerk, rauer Umgangston in der Halle. Andererseits: Beratung mit Kunden aus ganz Deutschland, Termindruck, Qualitätssicherung per Tablets und digitalen Messstationen. Ganz ehrlich: Das Expertentum hat hier eine sehr eigentümliche Würze. Keine hohle Floskel, sondern wirklich erfahrbar im Betriebsalltag.
Nicht zu vergessen: Kohle. Natürlich. Wer seine Zukunft im Foliendruck anpeilt, sollte wissen: Die Bandbreite ist nicht zu unterschätzen. Einsteigerpendeln im Kasseler Raum meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Klingt für manche wie ein Langweiler-Einstieg, ist aber, wenn man auf Weiterbildung und Einsatzbereitschaft setzt, oft „nur“ das Vorspiel. Wer sich aufwandsscheu zeigt oder glaubt, ein bisschen Knöpfchendrücken reicht, bleibt vermutlich genau da hängen. Spezialisten oder erfahrene Maschinenführer – besonders, wenn sie den Bogen in Digital- UND Flexodruck raus haben – landen nicht selten bei 3.000 € bis 3.600 €. Und ja: Nach oben gibt’s im Projektgeschäft immer eine Tür, wenn man sich nicht zu schade ist, sie einzutreten.
Dennoch – und das ist keine Kassandra-Rede: Die Branche ist sensibel. Plötzlich ein neuer Umweltstandard, ein Preisschwenk bei den Rohstoffen, technische Großstörung – schon steht alles still. Und man fragt sich nachmittags auf dem Parkplatz, ob das alles noch „Zukunft“ ist. Was mir dabei auffällt: Unternehmen, die auf clevere Weiterbildung und Speziallösungen setzen, federn solche Turbulenzen besser ab. Wer nur von gestern lebt, bleibt stecken. Sollte man einfach wissen, bevor man blind ins gemachte Foliendruck-Bett springt.
Was reizt mich am meisten an diesem Beruf? Vielleicht, dass man abends wirklich weiß, was man gemacht hat – und wo man, im wortwörtlichen Sinne, seine Spuren hinterlassen hat. Das tägliche Kräftemessen mit Material, Maschine und manchmal auch mit den eigenen Nerven ist für mich ein echtes Plus. Zugleich: Wer Herausforderungen und Unsicherheit komplett scheut, findet in Kassels Foliendruck vermutlich keinen Seelenfrieden. Aber für alle anderen gilt: Es ist ein Job zum Wachsen – mit echtem Handwerk, ein bisschen Technikrausch und der Chance, an jedem Fehler (den es garantiert gibt) ein Stück besser zu werden. Wer’s erleben will – die Druckfarben riecht man ohnehin erst wirklich, wenn man drinsteht.
Das könnte Sie auch interessieren