Horizon GmbH | Quickborn
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S-Press Digitaldruck GmbH | 96047 Bamberg
Uelzena eG | 29525 Uelzen
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Wer morgens mit dem Rad an der Elbe entlang fährt und im Gewerbegebiet in eine unscheinbare Halle abbiegt, ahnt nicht, was sich hinter den blechernen Toren so tut. Foliendruck – klingt nüchtern, ja beinahe unromantisch. Für die meisten ist das nur Verpackung, Werbetafel, vielleicht ein chic beklebter Bus. Für die, die mit der Rolle arbeiten – Menschen mit Tatendrang und handwerklichem Instinkt – ist’s oft etwas mehr: eine Mischung aus handwerklichem Geschick, feinem Technikspürsinn und einer Prise lokalem Pragmatismus. Gerade in Hamburg, wo Traditionsbetriebe, Start-ups und große Druckhäuser dicht aufeinandertreffen, macht das irgendwas mit einem.
Das Berufsbild spaltet sich fast unmerklich auf: Da ist der Folienkaschierer, der tagsüber Kartonagen veredelt, und dessen Nachbarin, die ihre Maschinen schon per Touch-Bedienfeld ausrichtet. Klassische Aufgaben? Folienzuschnitte konfektionieren, Material einspannen, Maschinen einrichten, andrücken, justieren, zwischendurch mal einen öligen Fingerabdruck auf dem Kontrollbogen verfluchen. Das alles klingt nach Routine und Staub – wäre da nicht diese Dynamik der letzten Jahre. In Hamburger Betrieben, gerade südlich der Alster, rollen zunehmend Digitaldruckanlagen an. Da reicht es nicht länger, Blech und Farbe zu mögen. Wer heute startet, braucht zumindest einen gesunden Technik-Zweifel und die Bereitschaft, per App die Materialcharge im ERP-System zu jagen. Noch so ein Detail: Lösemittelfreie Farben, UV-Druck, umweltzertifizierte Materialen – all das kommt nicht mehr nur im Leitfaden vor; es will gelernt, ausprobiert, manchmal verflucht werden.
Und die Jobs? Sind da, jedenfalls mehr als viele denken. Klar, der Preisdruck ist spürbar, gerade im Industriehafen wackeln die Bäume manchmal ordentlich – aber faktisch wächst die Nachfrage nach Spezialfolien und bedruckten Verpackungen: Lebensmittelhersteller, Logistikfirmen, Werbeagenturen – alle wollen’s bunt, haltbar, schnell. Die Gehälter? Gewiss: Hamburg zahlt nicht immer führend, aber solide. Ein gelernter Foliendrucker steigt meist irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 € ein. Nach ein, zwei Jahren, Erfahrungsplus und etwas Zusatzverantwortung, sind auch 3.100 € bis 3.600 € keine Utopie – vorausgesetzt, der Betrieb läuft und die Schichten sind erträglich. Es gibt sie: die Kollegen, die Richtung 3.800 € schielen, meist in großen Häusern oder als Schichtleiter. Ein Geheimnis? Hanseatischer Eigenstolz trägt im Alltag weiter als manche Prämie – die Zufriedenheit kommt oft erst mit dem ersten eigenen Auftrag, der fehlerfrei vom Band läuft.
Wer Hamburg sagt, meint manchmal auch „besser machen als woanders“. In keiner anderen deutschen Großstadt begegnet man so lässig gedruckten Gewerbefassaden, spektakulären LKW-Beschriftungen, Werbeplanen, Verpackungen für internationale Märkte. Foliendruck profitiert hier von zwei Dingen: dem bodenständigen Mittelstand alter Schule und einer kleinen, windigen Digital-Szene, für die Nachhaltigkeit mehr ist als nur Etikett. Zwischen HafenCity und Billbrook sitzen Betriebe, die heute noch auf jahrzehntealten Siebdruckanlagen arbeiten – und morgen die ersten recycelbaren High-Tech-Folien probieren. Wer hier einsteigt, muss mit Wandel rechnen, mit rauen Ansprachen im Betrieb, mit plötzlichen Innovationsschüben. Das ist kein Wohlfühl-Parcours, aber eben auch kein toter Industriezweig.
Was viele unterschätzen: Wer im Foliendruck ankommt, spürt sehr bald eine innere Grenze. Ehrlich, es ist kein Beruf für Menschen, die jede Woche dasselbe machen wollen. Die Maschinen genießen ihre Eigenwilligkeit (und die Ausbilder ihre hanseatische Direktheit). Fehler? Passieren sowieso, der erste verschobene Druckbogen wird sicher nicht der letzte sein – aber man wächst an jedem missglückten Auftrag mehr als an den fehlerlosen. Wer bereit ist, sich weiterzubilden – etwa in Richtung Digitaldruck, Farbabmischung, Produktionsplanung oder Umweltstandards – hat in Hamburgs Betrieben ganz realistische Chancen auf Entwicklung. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind da, nicht immer plakativ, manchmal verstaubt im Regal, aber Greifbares für Wissbegierige. Fazit? Technisches Interesse, Lernbereitschaft und der Wille, auch mal unvorhergesehen ins kalte Wasser zu springen – das zahlt sich aus, spätestens beim nächsten Wachwechsel am Drucktisch.
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