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Flugzeugreiniger Köln Jobs und Stellenangebote

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Flugzeugreiniger Jobs und Stellenangebote in Köln

Flugzeugreiniger Jobs und Stellenangebote in Köln

Beruf Flugzeugreiniger in Köln

Zwischen Tankgeruch und Terminalblick – Flugzeugreinigung am Flughafen Köln/Bonn: Alltag, Aussichten und Abgründe eines unterschätzten Berufs

Ganz ehrlich: Wer an den Flughafen Köln/Bonn denkt, denkt selten zuerst an die Leute, die nachts mit leuchtenden Westen durch die schimmernden Gänge der Maschinen huschen und Klobrillen polieren. Die einen kennen den Flughafen vielleicht als Stau-Endgegner auf der A59, die anderen als Tor zum Urlaubsgefühl. Flugzeugreiniger – sagt das jemandem spontan was? Dabei gibt es sie zu Dutzenden hier, oft unsichtbar, manchmal auf Zehenspitzen, immer irgendwie nötig. Ich habe es mir nie leicht vorgestellt, aber unterschätzt hatte ich es doch.


Die Basics: Flugzeugreinigung in Köln ist weder reiner Putzjob noch ein Traumberuf zum Drüberreden beim Handwerkertreff, aber auch kein reines Nebengleis für Quereinsteiger ohne jede Qualifikation. Es ist, platt gesagt, Knochenarbeit mit System. Die Kollegen – ich nehme mich selbst da mit rein – brauchen Überblick, Tempo, ein Minimum an Technik-Verständnis (Sicherungen, Verschlüsse, Bordelektronik – da darf keiner wild am Schalter hantieren), vor allem aber Disziplin. Wer Schichtarbeiten und Temperatur-Chaos nicht mag, raus hier – im Winter ist’s eisig, im Sommer drückt die Hitze, und draußen vor dem Terminal fegt der Wind durch jede Jacke.


Das Sprichwort „keine Raketenwissenschaft, aber …“ – hier passt es. Die Reinigungspläne bleiben streng taktiert: Frühschicht, Spätschicht, gerne auch mal Nachtschicht, und immer im Wettlauf gegen den Slot-Plan der Fluggesellschaften. In Spitzenzeiten schrubbt ein Team von sechs bis zehn Leuten in 25 Minuten einen A320 innen sauber. Sitztasche, Bordküche, Chefsessel – jeder Handgriff zählt. Überstunden? Kommen vor, sobald auf der Rollbahn was klemmt oder ein Flieger überraschend reingerollt kommt. Es gibt Tage, da fühlt sich der Feierabend wie ein lang ersehntes Getränk nach einer Wüstenwanderung an.


Apropos Geld: Viel wird geschluckt, wenn es ums Gehalt geht. Zuletzt bewegte sich das Einstiegsgehalt um 2.360 € bis 2.600 €. Mit etwas Erfahrung, Nachtschichtzulagen und - falls man für spezielle Reinigungsverfahren geschult ist, etwa Desinfektion von medizinisch genutzten Flugzeugen oder Einsätze bei chemischen Vorfällen – können es bis 2.900 € oder etwas darüber sein. Klar, manch ein erfahrener Fachmann mit Zusatzqualifikation kommt auch mal an die 3.100 €. Keine Lottosummen, aber in Anbetracht der gestiegenen Lebenshaltungskosten in Köln und Mülheim auch nicht der Grund, in Jubel auszubrechen.


Was bleibt? Der Job setzt Robustheit voraus – körperlich wie mental. Manchmal fragt man sich nachts um zwei, warum das hier eigentlich so leise und doch so laut ist. Flugzeuge wirken majestätisch, aus der Nähe stören sie selten mit Glamour, sondern mit Spritzern, Gerüchen und überraschenden Fundstücken aus der Bordtasche. Wer Frusttoleranz mitbringt, ist klar im Vorteil. Was viele unterschätzen: Es gibt eigene Zertifikate und Sicherheitslehrgänge, die unumgänglich sind – und, na klar, wer perspektivisch mehr will, kann sich zum Vorarbeiter oder in die Technik qualifizieren. Ob das dann noch der gleiche Beruf ist? Schwer zu sagen.


Der Standort Köln hat als Drehkreuz seine eigenen Regeln: Der Nachtflug-Bonus – vom Frachtaufkommen her mehr als Frankfurt in manch einer Woche –, die Mischung aus Linien- und Billigflügen, dazu der stetige Wechsel zwischen internationalen Crews, die eigene Ansprüche haben. Mal gibt es Gespräche in fünf Sprachen, manchmal gar keine. Wer offen, pragmatisch und nicht auf den Mund gefallen ist, fühlt sich hier eher wohl. Und – das habe ich selbst erlebt – manchmal reicht ein simpler Blick durchs Bullauge auf das erleuchtete Vorfeld, um zu wissen: Dieser Job, so dreckig er sein mag, ist wenigstens nie langweilig. Aber das ist, wie so oft, bloß eine Momentaufnahme. Vielleicht kann man daran trotzdem festhalten.

  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.