Rheinland Air Service GmbH | 41061 Mönchengladbach
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Wer als Fluggerätelektroniker in Oberhausen einsteigt – sei es frisch von der Ausbildung, als erfahrener Wechsler oder im Seiteneinstieg –, merkt schnell: Hier läuft manches etwas anders als im reinen Werkstattalltag bei Auto oder Industriebau. Oberhausen, Sitz einiger spezialisierter Instandhaltungsbetriebe und Zulieferer im nordwestlichen Ruhrgebiet, verlangt eine besondere Mischung aus technischem Feingefühl, kontrolliertem Pragmatismus und, ja, einer gewissen Portion Nervenstärke. Vor allem beim ersten Mal, wenn die Checkliste endlos scheint, das Gedränge in der Halle zunimmt und einer aus der Mechanik grinsend ruft: „Elektronik spinnt wieder!“ – Willkommen im Club.
Fluggerätelektroniker sind keine Tüftler im stillen Kämmerlein. Sie prüfen, warten oder reparieren Systeme, die im Zweifelsfall Menschenleben sichern – ob Steuerungseinheiten, Kommunikationssysteme, Sensorik oder Notfallbeleuchtung. Besonders in Oberhausen, wo die Nähe zu Ballungszentren, aber auch zur Luftfahrt-Infrastruktur zählt, findet sich ein Mix aus klassischen Wartungsbetrieben, Forschungskooperationen und immer wieder Auftragsspitzen aus benachbarten Städten. Was viele unterschätzen: Der Sprung vom Lehrbuch zur Live-Wartung ist gewaltig. Man fragt sich manchmal: Reicht mein Know-how wirklich? Fehlerdiagnose an Avionikmodulen ist keine Trockenübung mehr, wenn der Zug der Werkbank einen strammen Rhythmus vorgibt.
Thema Gehalt: Das Einstiegsgehalt in Oberhausen pendelt meist zwischen 2.700 € und 3.100 €, je nach Betrieb und Verantwortungsbereich. Für erfahrene Kolleginnen und Kollegen sind mit Zusatzqualifikationen auch 3.500 € bis knapp 4.000 € drin – das allerdings nicht für frühes Feierabendmachen und Dienst nach Vorschrift. Es gibt Kollegen, die meinen: „Verglichen mit anderen technischen Fachberufen kann sich das sehen lassen, aber reich wird man eher durch Schichtzuschläge und Verantwortung.“ Vielleicht etwas überspitzt – doch Hand aufs Herz: Wer technologische Verantwortung tragen will, bekommt diese nicht zum Nulltarif, weder in Euro noch im zurückgelegten Nervenkostüm am Freitagnachmittag.
Ab und zu vergisst man, wie sehr sich die Anforderungen wandeln. Digitalisierung, Leichtbautechnologien und Automotive-Know-how sickern allmählich auch in die regionalen Werkshallen ein. Wer heute nicht dazulernt oder Weiterbildungen meidet, gleicht bald einem Piloten ohne Flugplan. Angesagt sind Zusatzscheine in Elektronik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung oder – für die Mutigen – Einstieg in programmierbare Steuerungssysteme. Persönlich glaube ich, dass Oberhausen da einen Standortvorteil hat: Die Nähe zu Hochschulen, ein paar historische Schwergewichte aus der Metallverarbeitung – das alles stützt ein Klima, das Lust auf Lernen und Innovation macht. Wenn in der Mittagspause dann die alten Hasen erzählen, wie sie mit „Analoguhr und Durchgangsprüfer“ an den ersten Jets geschraubt haben – dann spürt man: Hier wachsen Erfahrung und Neuerung gelegentlich noch gemeinsam. Fast romantisch, dieser Gedanke. Oder einfach Ruhrpott.
Gut, es bleibt kein Spaziergang: Die regionale Arbeitsmarktlage ist stabil, aber Fluktuation entsteht eher durch inneren Wandel als durch Massenabwerbung. Wer Spezialwissen zu den neueren Flugsicherheitsstandards, modernen Kabinensystemen oder etwa Drohnentechnologie mitbringt – ja, solche Nischenthemen gewinnen auch im Flugwesen am Niederrhein an Boden –, für den öffnen sich schnell neue Türen. Aber: Nur mit Neugier, Lernbereitschaft und ein wenig Durchhaltewillen landet man sicher. Sicher im Sinne von: fachlich fit, geistig beweglich, nicht schwindelig vom ständigen Wandel. Ob das nun von außen nach Abenteuer klingt oder eher nach knapper Routine und Technikromantik – mag jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist: Fluggerätelektroniker in Oberhausen arbeiten an den Schnittstellen zwischen Tradition, Technik und Zukunft. Und, mal ehrlich: Wen das nicht reizt, dem hilft auch kein Gehalt von 4.000 €.
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