Aero-Dienst GmbH | 90403 Nürnberg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Airbus | 85077 Manching
Airbus | 86609 Donauwörth
Airbus | 85077 Manching
Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei | München-Flughafen, Roth
Aero-Dienst GmbH | 90403 Nürnberg
Airbus | 85077 Manching
Airbus | 86609 Donauwörth
Airbus | 85077 Manching
Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei | München-Flughafen, Roth
Flugzeuge – die einen steigen einfach nur ein, andere reparieren sie. Und dann gibt es noch die, die unter dem Gehäuse arbeiten: Ich meine die Frauen und Männer, deren Alltag zwischen Steckverbindern, Stromkreisen und Prüfgeräten pendelt. Fluggerätelektroniker, speziell hier in Nürnberg? Da denkt man zuerst an das große Werk im Süden, an den Nürnberger Flughafen, vielleicht an Zulieferer, die sich hinter unscheinbaren Fassaden verstecken und für Airbus, Diehl oder Siemens nicht weniger Wichtiges leisten als die ganz Großen. Ich habe immer wieder beobachtet, wie unterschätzt das Berufsfeld ist – und wie viel mehr dahintersteckt als „ein bisschen Kabellegen“.
Manchmal fragt man sich, warum ausgerechnet in Nürnberg immer wieder Spezialisten für die Luftfahrt gesucht werden. Sicher, die Metropolregion hat Tradition in der Technik. Aber Fluggerätelektronik ist kein normales Handwerk: Wer bei einer Fehlersuche den Lötkolben zu lange auf der Platine lässt, riskiert schlimmstenfalls das Sicherheitskonzept eines ganzen Fliegers. Das klingt dramatisch? Ist es auch. Es ist diese Mischung aus Elektronik, Mechanik und digitaler Vernetzung – ein Stück weit das Herz der modernen Mobilität. Wer in Nürnberg einsteigt, landet schnell bei großen Namen, aber auch bei Mittelständlern, die jahrzehntelange Erfahrung mit in die Entwicklung bringen. Der Spagat zwischen Handarbeit und hochkomplexer Messtechnik bleibt Herausforderung – gerade für Neu- oder Quereinsteiger. Die Lernkurve: steil wie kurz vorm Abheben.
Längst sind Fluggerätelektroniker keine reinen Hardware-Bastler mehr. Klar, der typische Tag beginnt oft mit einer Checkliste und dem vertrauten Surren von Messgeräten am Bauteil. Aber die Zeit, in der man nur Steckverbindungen prüfte, ist vorbei. Immer wichtiger: Software-Updates an Bordcomputern, die Diagnose via Tablet in der Werkstatthalle, oder die Rücksprache mit einem digitalen „Zwilling“ des Flugzeugs im Modell. Ich finde, viele unterschätzen die Flexibilität, die der Beruf verlangt. Heute geht es um Sensorik, systemübergreifende Elektronik und – nicht zu vergessen – Cybersecurity. Gerade in Nürnberg, in der Nachbarschaft von Technischen Hochschulen und spezialisierten Forschungsinstituten, merken Unternehmen das: Keine Nische, sondern ein Beruf mit ernstzunehmendem Zukunftspotenzial.
Wie sieht’s mit dem Geld aus? Wer gerade raus ist aus der Ausbildung, bekommt in Nürnberg meistens zwischen 2.800 € und 3.200 € auf die Hand, und das kann je nach Betrieb, Tarifbindung und Schichtzulage (ja, Nachtschichten kommen vor, nicht nur auf dem Rollfeld) auch mal Richtung 3.600 € klettern. Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen – etwa in der Systemintegration – sind noch besser dran. Allerdings: Die Verantwortung ist happig, die Dokumentationspflichten sind geringfügig lästig bis nervenzerrend (mein Favorit: „Vier-Augen-Prinzip im Akkord“). Trotzdem – im Vergleich zu anderen technischen Berufen in der Region hat man solide Arbeitsbedingungen. Wer eine Affinität zu Hightech und eine gesunde Fehlerkultur mitbringt, lebt hier nicht schlecht.
Der Standort Nürnberg ist im Wandel. Klar, der ganz große Flugzeugbau spielt sich anderswo ab, aber gerade im Bereich Avionik, nachhaltiger Luftfahrt und Urban Air Mobility wird heftig geforscht – teils in kleinen Teams, die Dinge ausprobieren dürfen, die anderswo im Konzern erst durch drei Vorstandsetagen müssen. Was viele nicht wissen: Start-ups und Innovationscluster rund um den Flughafen geben technikaffinen Leuten mehr Spielraum als mancher Branchenriese. Der Beruf bleibt anspruchsvoll, keine Frage. Wer aber offen bleibt – für Fremdsprachen, neue Tools und den Dialog mit Leuten aus aller Welt –, kann in Nürnberg an Projekten tüfteln, die in zehn Jahren Standard sind.
Mein Fazit? Es ist kein Job für Schreibtischpuristen oder Elektroniker mit Abneigung gegen unregelmäßige Arbeitszeiten. Aber: Wer sich auf die Ambivalenz einlässt – zwischen Schraubenzieher und Digitalisierung, Routine und Notfall –, der findet in Nürnberg mehr Möglichkeiten, als der Blick aufs Rollfeld zunächst vermuten lässt. Man muss eben nur hinsehen. Oder besser: hinhören, wenn das nächste Flugzeug elektrisch startet.
Das könnte Sie auch interessieren