Lufthansa Technik AG | 20095 Hamburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Airbus | 20095 Hamburg
Airbus | 20095 Hamburg
Lufthansa Technik AG | 20095 Hamburg
Airbus | 20095 Hamburg
Lufthansa Technik AG | 20095 Hamburg
Airbus | 20095 Hamburg
Airbus | 20095 Hamburg
Lufthansa Technik AG | 20095 Hamburg
Airbus | 20095 Hamburg
Lübeck. Die Stadt mit den spitzen Türmen, Café-Treiben und ab und zu einer Prise Salzluft. Kaum der Ort, an dem man Flugzeuge am Himmel jagt – doch im Verborgenen gilt: Wer Flugzeugtechnik bedienen, verstehen oder gar reparieren will, ist an der Trave keineswegs im falschen Film. Hinter allem Hanse-Nostalgie steckt auch ein kleines, beherztes Luftfahrtcluster, das Leute sucht, die keine Angst vor Drähten, Prüfprotokollen und zickigen Avionik-Systemen haben. Und genau da, mittenrein, stolpern wir Fluggerätelektroniker. Oder eben solche, die es werden (oder bleiben?) wollen.
Klingt poetisch, ist aber selten. Wer das erste Mal vor einer Bordelektrik sitzt, ahnt schnell: Das ist keine Spielerei. Jeder Draht, den man falsch anklemmt, ist potenziell Flugverbot – oder schlimmer. Die Aufgaben selbst sind ein Paradoxon: handfest und hochspezialisiert, Routine und Technik-Ballett zugleich. Einen Tag stehe ich im Werkstattlicht, Kabelbäume gebündelt, Stecker krumm in der Hand. Am anderen Nachmittag muss ich aufs Rollfeld, peitscht der Ostseewind über den Asphalt, und im Cockpit wartet ein Warnsignal, das sich hartnäckig dem Auslöschen widersetzt. Da hilft keine allgemeingültige Anweisung, sondern nur – ja: Erfahrung, Kombinationsgabe, diese eigenartige Mischung aus Respekt vor dem System und Trotz. Lübsche Hartnäckigkeit, möchte man meinen.
Man könnte meinen, irgendwo gäbe es Listen, was einen guten Fluggerätelektroniker ausmacht. Auf dem Papier: Abschluss, technisches Verständnis, Sorgfalt. In der Werkstatt zählt mehr. Man muss den Drang nach Genauigkeit quasi im Blut haben, diesen Reflex, immer noch ein zweites Mal zu prüfen. Das Gerücht, dass in Lübeck alles entspannter läuft, hält sich hartnäckig – aber ehrlich, spätestens wenn 'ne Modifikation für einen Flottenkunden fertig werden muss, ist es eben nur ein Gerücht. Hoher Anspruch, faire Bezahlung? Dazu kommen wir noch.
Wer als Fachkraft oder Einsteiger hier landet, wird recht schnell feststellen: Lübeck ist keine Luftfahrtmetropole, aber unterschätzt das Feld lieber nicht. Alte Werfttradition und neuer Technikbedarf reiben sich aneinander. Die Betriebe – ob Werft, Ausrüstungshersteller oder kleinere spezialisierte Instandhalter – suchen gar nicht so selten nach Leuten, die ihre „Sprache“ sprechen: nicht nur elektrotechnisch, sondern auch menschlich. Stichwort: Teamgeist im Überstundenmodus. Ich sage immer, die beste Fehlerdiagnose kommt manchmal von der Kaffeepause danach.
Der Arbeitsmarkt? Wechselwillige spüren, dass sich eine gewisse Nachfrage behauptet, weil viele erfahrene Kollegen Richtung Ruhestand gehen. Gleichzeitig werfen neue Technologien – Stichwort digitale Avionik, alternative Antriebe – ihre Schatten voraus. Es reicht nicht mehr, nur Schaltpläne zu verstehen. Wer offen bleibt für Weiterbildungen, etwa Richtung Systemintegration oder Testverfahren, bleibt obenauf. (Oder zumindest nicht auf dem Abstellgleis.)
Ein Thema, das niemand offen anspricht, aber alle beschäftigt: Was springt dabei eigentlich raus? Tja. Im Lübecker Schnitt liegt das Einstiegsgehalt oft bei 2.800 € bis 3.100 €. Wer ein paar Jahre durchhält, sich spezialisiert, vielleicht noch Lizenzen draufpackt – zum Beispiel nach EASA-Norm – der kann gute 3.500 € bis 3.900 € rausverhandeln, manchmal etwas mehr, wenn elektronische Systemdiagnose oder Instandsetzung wirklich sitzt. Es bleibt aber dabei: Luftfahrt zahlt nie für Halbwissen – und das spürt man bei jeder Gehaltsverhandlung.
Was viele unterschätzen: Das Schönste ist nicht der Anblick der startenden Maschine (na gut, manchmal schon …), sondern dieser schräge Moment, wenn nach stundenlangem Tüfteln das System endlich „grün“ gibt. Kleine Siege, große Verantwortung. Die Lübecker Luftfahrt ist nicht größer als Hamburg, klar – aber familiärer, ein bisschen rauer im Ton, aber auch freundlicher. Ich sage: Wer Technik liebt, Herausforderungen nicht scheut und mit gelegentlichem Kabelsalat leben kann, der findet hier seinen Platz. Vielleicht nicht sofort, aber selten bereut man es.
Das könnte Sie auch interessieren