Airbus | 85077 Manching
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Airbus | 86609 Donauwörth
Airbus | 85077 Manching
Rheinmetall | 82377 Penzberg
Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei | München-Flughafen, Roth
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Eigentlich gibt es Berufe, bei denen schon der Jobtitel nach Abenteuer klingt. Fluggerätelektroniker – das hätte auch im Vorspann eines TV-Krimis stehen können. Doch dann landet man in Augsburg – Luftfahrtstadt mit überraschend unspektakulärer Kulisse –, und plötzlich merkt man: Hinter der Faszination verbirgt sich ein Beruf mit tiefen Wurzeln im technischen Alltag, aber auch mit jenen Herausforderungen, die nicht im Hochglanzprospekt stehen.
Manchmal fragt man sich ja, was die Leute erwarten: Knöpfchen drücken, Kabel verlegen, Messgerät dran – fertig. Mitnichten. In Wirklichkeit ist dieser Job ein absurdes Jonglieren zwischen Feinmotorik, Elektronik-Knowhow und dem berühmten deutschen Sicherheitswahn. Wer in Augsburg bei einem der größeren Flugzeug- oder Systemzulieferer startet, steht oft mit der Lupe vor Platinen, während draußen der Föhn das Werksgelände verwirbelt. Und dann dieser Gedanke: Jeder falsch gesetzte Stecker, jedes vergessene Update kann im Zweifel ziemlich teuer – oder schlimmer – ausgehen.
Woran viele nicht denken: Augsburg, mit traditionsreichen Arbeitgebern und kleiner, aber feiner Zulieferlandschaft, denkt Flugzeugbau selten in Millionenstückzahlen. Dafür kennt man sich – im Team und mit den Details. Fließband? Eher selten. Stattdessen: Kleinserie, Prototyp, Sonderlösung. Routine, ja, aber nie Stillstand.
„Elektronik ist das A und O – aber Lesen und Verstehen von Schaltplänen sollte nicht zu einer rätselfähigen Kunst werden.“ Das hat mir mal ein Kollege in der Kantine hingeworfen, und irgendwie steckt da Wahrheit drin. Wer als Einsteiger:in nach Augsburg kommt (oder nach ein paar Jahren den Wechsel wagt), merkt schnell: Gesucht wird nicht unbedingt der Unfehlbare, sondern der Solide, der mitdenkt. Mal ehrlich, fünf verschiedene Systemgenerationen nebeneinander in der Werkhalle, dazu die eigensinnigen Spezialvorschriften der einzelnen Kunden – das muss man erst mal jonglieren.
Die Anforderungen? Elektronische Bauteile prüfen, Leitungen verlegen, Fehlersuche betreiben – klassischer Facharbeiterstoff. Aber dann knattert das Tablet mit dem neuesten digitalen Wartungsprotokoll, während in der Ecke noch jemand mit analogem Multimeter hantiert. Augsburg swingt da irgendwo zwischen Innovation und Beharrung – man muss beides aushalten. Wem nur das Sture liegt, der wird hier zwangsläufig zum Sonderling.
Was viele unterschätzen: Geld wird nicht mit Fliegen verdient, sondern mit Kontrolle. Einstiegsgehälter? In Augsburg meist zwischen 2.700 € und 3.200 € – je nach Betrieb, Tarifbindung und, ja, Fingerspitzengefühl beim Verhandeln. Mit ein paar Jahren Erfahrung, einer Weiterbildung oder dem Sprung in die Flugzeugwartung kann das auf 3.400 € bis 3.800 € steigen. Nach oben geht’s selten in sprunghaften Sätzen, sondern in kleinen Schritten – es sei denn, man wagt sich in besonders verantwortungsvolle Nischen.
Und das Arbeitsklima? Die Teams sind, jetzt mal ehrlich, oft ein Spiegel Augsburgs selbst: freundlich unter der bayrischen Kühle, mit mehr Pragmatismus als Pathos. Wer jung einsteigt, wird schnell eingespannt – es gibt viel zu tun, auch im kleineren Unternehmen um die Ecke. Der Arbeitsplatz: nicht selten zwischen blinkenden Prüfständen und protoypisch-chaotisch anmutenden Werkbänken. Ganz ehrlich: Gerade im Sommer, wenn draußen 34 Grad und ein Gewitter droht, ist das nicht immer Glanz und Gloria.
Jetzt kommt das berühmte Aber. Augsburg und die Region stehen nie still, besonders nicht in der Luftfahrtzulieferung. Digitalisierung, neue Sicherheitsstandards, das große Thema Nachhaltigkeit – alles spielt hier irgendwie hinein. Ob man will oder nicht: Wer sich auf der rein klassischen Schiene einrichtet, steht bald vor verschlossenen Entwicklungsabteilungen. Viele Betriebe erwarten Eigeninitiative, Fortbildung, Lust auf Neues. Die Wege zur Weiterbildung? Von klassischen Fachschulungen bis zu firmeninternen Kursen – manchmal gar nicht groß beworben, aber oft Alltag.
Persönlich habe ich den Eindruck, dass der Mix aus handwerklicher Präzision und digitalem Forschergeist hier entscheidend ist. Augsburg bietet mehr Möglichkeiten, als es auf den ersten Blick scheint. Aber das verlangt auch, sich regelmäßig neu zu erfinden. Was bleibt, ist diese merkwürdige Mischung aus Stolz und Respekt. Fluggerätelektroniker in Augsburg zu sein, das ist weder Abenteuerurlaub noch Büroalltag. Eben ein Beruf zwischen Himmel und Erde – aber mit beiden Beinen ziemlich fest auf dem Werkstattboden.
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