Horn & Bauer GmbH & Co. KG | Gemünden (Felda)
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Horn & Bauer GmbH & Co. KG | 35037 Marburg
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Man könnte meinen, in Wiesbaden geht es überall um Wein, Politik oder Zahnarztpraxen. Aber es gibt da noch eine andere Welt – die der Druckereihallen. Wer Flexodrucker sagt, bekommt oft einen fragenden Blick zurück. Dabei ist die Sache klar: Ohne diese Leute würden Regale in Supermärkten ziemlich trostlos aussehen, und in Online-Shops wäre die Kiste meistens einfach braun. Flexodruck in Wiesbaden, das klingt nach Nische, ist aber im Schatten des Rhein-Main-Gebiets keineswegs ein Auslaufmodell. Eher eine unterschätzte Schlüsselposition – sowohl für Berufseinsteigerinnen als auch für erfahrene Fachkräfte, die einen Tapetenwechsel im wahrsten Sinne suchen.
Flexodrucker sind keine Künstler im klassischen Sinne – trotzdem braucht man eine gewisse Hand fürs Detail, das zwingt einen schon der Geruch von Lösemitteln und Farben auf. Die technischen Anforderungen? Klar, Papier und Folie einspannen, Druckplatten rüsten, Maschinen justieren, Farbe einstellen, Prozesse kontrollieren. Aber das klingt einfacher, als es ist. Wer hier einsteigt, lernt schnell, dass Hightech im Flexodruck Alltag ist: Automatisierte Farbmischsysteme, Sensorsysteme, Druckbilddigitalisierung – mit bloßer Muskelkraft kommt man nicht mehr weit. Wiesbaden beeinflusst das Ganze zusätzlich, weil viele Betriebe hier von pharmazeutischer oder verpackungsintensiver Industrie eingespannt werden. Kurz: Präzision ist keine Option, sondern der Normalfall.
Im Industriestandort Wiesbaden begegnet man so mancher Überraschung. Manche Fertigung läuft im Schichtsystem – wer mit regulären Bürozeiten liebäugelt, sollte den Kalender gleich wieder einpacken. Ja, frühes Aufstehen am Wochenende kommt vor. Und dennoch, Flexodrucker zu sein, hat seinen ganz eigenen Reiz: das Quietschen der Gummiwalzen, das rhythmische Stampfen der Maschinen, der erste Testdruck – fast schon meditativ. Ich habe oft erlebt, dass die Chemie zwischen den Generationen stimmt, auch wenn’s im Sommer gern mal fünf Grad zu warm ist. Der Wechsel zwischen Routine und akutem Problemfall – eine Mischung aus Sisyphos und Feuerwehrmann.
Was viele unterschätzen: Das Gehalt ist solide, manchmal sogar überraschend konkurrenzfähig – selbst im Vergleich zu anderen technischen Berufen. In Wiesbaden liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.700 € und 3.100 €. Wer einige Jahre Erfahrung und Zusatzqualifikationen vorweisen kann – etwa bei der Maschinenwartung oder im Bereich Qualitätskontrolle –, der kann sich auf Gehälter von 3.200 € bis 3.700 € einstellen. Eigentlich ein fein austariertes System aus Erfahrung, Routine und Weiterbildung. Und ja, Fortbildung – daran kommt keiner vorbei, der nicht zum Relikt gehören will: Digitaldruck, automatisierte Steuerung, Prozessoptimierung. In Wiesbaden ist der Weg bis zum Meistertitel oder zum Maschinenführer mit erweitertem Verantwortungsbereich keine Sackgasse.
Eins ist klar: Flexodruck ist kein Job für Leute, die Angst vor Veränderung haben. Die Branche wandelt sich – Digitalisierung, Nachhaltigkeitsanforderungen, steigende Qualitätsmaßstäbe. Wer ein bisschen Pioniergeist und Stressresistenz mitbringt, wird hier mit offenen Armen empfangen. Aber auch gesundes Misstrauen ist ratsam: Manche Betriebe investieren viel, andere eiern herum und setzen auf Altbewährtes – da muss man sich genau ansehen, welche Prozesse modern und welche nur „neu angestrichen“ sind. Speziell im Rhein-Main-Gebiet spürt man die Nähe zu internationalem Wettbewerb. Der Druck, effektiver zu arbeiten, wächst. Ist das schlimm? Ja, manchmal nervt‘s. Aber wo sonst kann man morgens mit öligen Fingern anfangen und abends stolz auf eine Palette Fehlerfreier die Halle abschließen?
Wer den Sprung in den Flexodruck erwägt – ob frisch von der Lehre, als Umsteiger oder reifer Techniker – tut gut daran, beides mitzubringen: Respekt vor Maschinen und Lust auf Weiterentwicklung. Und vielleicht eine gesunde Portion Sturheit, wenn wieder mal das Laufband streikt. Flexodrucker in Wiesbaden? Für mich eine dieser Berufe, bei denen technische Präzision und echte Handarbeit eine Allianz eingehen, die selten geworden ist. Kein Schauplatz für Romantiker – aber auch definitiv mehr als nur ein Job.
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