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FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige | 41460 Neuss
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Manchmal sitze ich morgens im Büro, der Kaffee schmeckt nach Kompromiss, und frage mich: Wie viele Varianten von „Helfen“ kann man im Lebenslauf eigentlich unterbringen, bevor niemand mehr durchblickt? Flüchtlingshilfe in Dortmund, was ist das – Sozialarbeit, Integrationsbegleitung, Krisenmanagement? Alles davon, meistens gleichzeitig. Und seien wir ehrlich: Wer in diesen Bereich einsteigt, hat selten Lust auf Routine. Jeder Tag, so unterschiedlich wie die Geschichten der Menschen, die durch die Tür kommen.
Die Aufgaben sind ein Konglomerat aus Papierkrieg und Menschlichkeit. Klar, es gibt die Klassiker: Begleitung zu Behörden, Übersetzung von Anträgen, Organisation von Sprachkursen. Aber dann kommt das Leben dazwischen. Unerwartete Traumatisierungen, ein Drama bei der Wohnraumsuche, ein Azubi, der mitten im Praktikum die Nerven verliert, weil die Familie Abschiebung fürchtet. An Tagen wie diesen merke ich, dass es mehr braucht als Sozialgesetzbuch und empfohlene Fallzahlen. Vieles funktioniert nur, weil man naiv genug ist, noch an kleine Verbesserungen zu glauben – und hartnäckig genug, um sich nicht im Dickicht der Zuständigkeiten zu verlaufen.
Wer nüchtern auf den Arbeitsmarkt blickt, erkennt schnell die Ambivalenz. Der Bedarf an qualifiziertem Personal in Dortmund ist da – kein Wunder bei mehreren Tausend neuen Schutzsuchenden pro Jahr. Gesucht werden Sozialarbeiter, Pädagogen, Dolmetscher, aber auch Quereinsteiger mit Herz und Verstand. Die Gehälter? Das Einstiegsgehalt bewegt sich meist bei 2.700 € bis 3.200 € – abhängig von Träger, Qualifikation und der Frage, wie viele Überstunden niemand sieht. In städtischen Einrichtungen lässt sich oft mehr verdienen als bei freien Trägern, aber das Herzblut lässt sich, so viel ist klar, nirgendwo abrechnen.
Dortmund ist nicht Düsseldorf – und das ist auch gut so. Das Revier, traditionell rau und direkt, hat Erfahrung mit Zuwanderung. Hier sind Willkommenskulturen weniger Schlagwort, mehr gelebter Alltag. Was viele unterschätzen: Das Netzwerk aus Initiativen, Vereinen und Ehrenamtlichen bildet eine robuste Gegenmacht zur Verwaltungsträgheit. Klar, Bürokratie bleibt, doch die kreativen Lösungen – vom Gemeinschaftsgartenprojekt in Hörde bis zur patenten Fahrradwerkstatt im Norden – hätten auf dem Papier niemand erfunden. Hier zählt, was ankommt, nicht was irgendwo beschlossen wird.
Was sich seit Corona verändert hat? Nicht nur die Anzahl der Videokonferenzen – auch die Relevanz digitaler Tools. Messengergruppen ersetzen das Schwarze Brett, Online-Fortbildungen machen aus engagierten Einsteigern halbwegs souveräne Krisenmanager. Weiterbildung bleibt allerdings ein Dauerbrenner. Wer stillsteht, geht unter. Themen wie Traumapädagogik, interkulturelle Mediation und IT-Kompetenz sind längst nicht mehr Kür, sondern Pflicht. Manchmal schüttel ich ungläubig den Kopf über den Spagat, den man da leisten soll. Aber dann wieder: Ein Durchbruch nach Wochen, ein Lächeln, ein unterschriebener Mietvertrag. Vielleicht misst man Erfolg in dieser Arbeit besser in kleinen Schritten – gemessen an den eigenen Erwartungen, nicht an Excel-Tabellen.
Ob ich zu streng urteile? Vielleicht. Aber am Ende bleibt: Flüchtlingshilfe in Dortmund ist widersprüchlich, überfordernd und manchmal schlicht schön. Wer glaubt, hier die Welt retten zu können, wird oft eines Besseren belehrt – doch wer hinsieht, zuhört und mitmacht, rettet vielleicht wenigstens ein paar Quadratmeter Alltag für Menschen, die in dieser Stadt ankamen und bleiben wollen. Was das am Monatsende wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Reicht das? Kommt drauf an, wen man fragt. Mich jedenfalls treibt es morgens immer noch ins Büro. Und irgendwie – trotz aller Zweifel – ist genau das vielleicht schon ein kleines Wunder im Revier.
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