MTS MarkenTechnikService GmbH & Co. KG | 30159 Hannover
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Land Niedersachsen | 29221 Celle
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Wer morgens an den Rand der Leinemasch fährt, dem dampft manchmal noch der Nebel zwischen den Wasserbecken entgegen. Die Fische hier? Keine bloßen Schatten unter der Oberfläche, sondern hautnaher Arbeitsgegenstand. Ein bisschen wie Viehhaltung, nur mit Flossen – und technisch oft anspruchsvoller, als sich mancher am Schreibtisch ausmalen mag. Gerade als Berufsneuling, aber auch mit ein paar Jahren Praxis auf dem Buckel, erkennen viele schnell: In Hannovers Fischzuchtbetrieben gibt es Überraschungen – und nicht nur positive.
Ich treffe immer wieder Menschen, die glauben, mit ein bisschen Teichpflege und dem Vertrauen auf „die Natur wird’s schon richten“ wäre alles getan. Irrtum! Wer in der Region Hannover mit Zander, Karpfen oder – zunehmend gefragt – Lachsforellen wirtschaftet, steht mit einem Bein schon im kleinen Mittelstand und mit dem anderen tief in der Biologie. Schließlich lässt sich kein Fisch mit bloßer Routine mästen; es braucht einen klaren Blick für Wasserwerte – heute fast lückenlos digital überwacht. Da steht man dann manchmal um sechs Uhr morgens mit dem Messgerät am Teich, Checkliste in der Hand, und fragt sich: Warum eigentlich diese Schwankungen beim Sauerstoff? Oder die blöde Trübung, die gestern noch nicht da war.
Was viele unterschätzen: Fischzucht ist kein stilles Abschieben von Aufgaben, sondern ein Beruf mit direkter Konsequenz. Eine Kleinigkeit übersehen – ein pH-Wert, ein defekter Filter – und schon kann ein halber Bestand futsch sein. Das gibt dieser Arbeit einen Reiz, der selten langweilig wird, aber auch eine Verantwortung, die drückt. Wer es selbst ausprobiert, spürt rasch: Hier steht man im ständigen Wettlauf mit Temperaturstürzen, Laichzeiten, Borniertheit der Behörden oder der nächsten Algenblüte. Sicher, automatisierte Fütterung und Wasseraufbereitung nehmen heute viel ab. Aber ganz ehrlich: Die Technik ist manchmal bockig – und wenn das Steuerungsmodul spinnt, hilft kein Drücken auf die Reset-Taste. Diese Momente sind nichts für Nervenbündel.
Wirtschaftlich? Durchwachsen, aber je nach Nische durchaus solide. Regionale Betriebe in Hannover bieten meistens Gehälter im Korridor von 2.400 € bis 3.100 €. Spezialwissen, vielleicht sogar ein gewerblicher Abschluss als Fischwirt, öffnet Türen, aber Millionär wird man hier nicht. Trotzdem – wer will schon in einer Branche bleiben, in der Erfolg nur nach Zahlen definiert wird? Hier zählt echter Output: Fisch auf dem Teller, Fangquote, gesunde Bestände. Das spüren Einsteiger und alte Hasen gleichermaßen.
Ein Wort zur Weiterentwicklung – für die, die nicht auf der Stelle treten wollen: Gerade das Zusammenspiel aus klassischem Handwerk und moderner Aquakultur bietet Spielraum. Wer Lust auf mehr Verantwortung hat, kann sich in Fütterungsmanagement, Kreislauftechnik oder Fischgesundheit hineinfuchsen. In und um Hannover entstehen neuerdings kleinere Pilotanlagen, die auf nachhaltiges Kreislaufsystem setzen. Was ich daran schätze? Die Chance, eigene Ideen einzubringen, Neues auszuprobieren – auch wenn einen manchmal die Geduld der Investoren ausbremst.
Ein Fazit? Gibt’s eigentlich nicht – zu vielschichtig der Joballtag. Manche Tage sind magisch, wenn die Sonne auf die Teiche fällt und alles stimmt. Andere wiederum treiben einen in den Wahnsinn, weil die Technik muckt oder das Wetter verrückt spielt. Aber genau das macht für viele den Reiz aus: Kein Tag ist vorhersehbar, kein Problem restlos gelöst. Wer sich dafür entscheidet, kommt nicht nach Hannover, um sprichwörtlich im Trüben zu fischen – sondern, weil Fischzucht hier immer auch ein bisschen Abenteuer bleibt.
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