Rud. Otto Meyer Technik GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
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Rud. Otto Meyer Technik GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
Zech Group SE | 20095 Hamburg
Amandus Kahl GmbH & Co. KG | 21465 Reinbek bei Hamburg
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Wer in Kiel als Fertighausmonteur anheuern will – oder schlicht darüber nachdenkt, sich neu zu orientieren –, steht vor einer charmanten Mischung aus Tradition und Innovation. „Fertighaus“ klingt erstmal nach Baukasten, nach simpler Montage, vielleicht sogar maschinenartig. Aber ganz ehrlich: So glatt läuft das selten. Was viele unterschätzen: Wer hier anpacken will, braucht mehr als nur einen Akkuschrauber und einen robusten Rücken.
Das Bild vom Bauarbeiter, der monoton Balken auf Balken stapelt, passt hier wenig. Fertighausmonteur – das ist oft Präzisionsarbeit unter Druck, meist draußen, gerne bei dem berühmten „Schietwetter“. Und Kieler Wind kennt kein Pardon. Jedenfalls: Die industrielle Vorfertigung ist zwar ein Vorteil, was Zeit und Fehlerquellen angeht. Aber selbst, wenn die Holztafeln und Module maßgenau angeliefert werden, beginnt die eigentliche Arbeit erst vor Ort. Da schwebt das Dach auf dem Kran, es prasselt Regen, und die Uhr tickt – die Termine der Bauherren sind meistens eng gesteckt. Wer hier nicht improvisieren kann oder das nötige Gespür für bauliche Feinheiten fehlt, hat es schwer. Es sind überraschend viele Handgriffe, feinjustierte Abstimmungen, und ab und zu ein leiser Fluch, wenn mal wieder ein Zollstock fehlt oder der Plan einen Haken hat.
Kiel hat seine ganz eigene Baustellenkultur, das kann ich aus eigener Beobachtung sagen. Zwischen Ostsee, Schiffswerften und den flachen Vororten ticken die Uhren manchmal etwas langsamer – und doch ist der Zeitdruck nicht weniger spürbar als anderswo. Die Nachfrage nach Fertighäusern ist hier in den letzten Jahren ordentlich gewachsen; was vor allem am steigenden Wohnraumbedarf und – das überrascht vielleicht – dem klaren Trend zu nachhaltigen Bauweisen liegt. Holzfertighäuser, energieeffiziente Modulelemente, kurze Bauzeiten: Das zieht, vor allem bei jungen Familien. Zugleich springen manche alteingesessenen Handwerker noch schwerfällig auf den Zug auf. Spannend: Wer aus einem klassischen Handwerk kommt, trifft in Kiel auf etliche Kollegen im Quereinstieg – Tischler, Zimmerer, sogar ein paar Ex-Mechatroniker habe ich getroffen, die jetzt stolz das Haus ihrer Eltern aufstellen.
Die Sache mit dem Gehalt? Nicht glänzend, nicht lausig. In Kiel startet man meist irgendwo zwischen 2.600 € und 3.100 €, je nach Erfahrung und Unternehmen. Mit ein paar Jahren und Zusatzqualifikationen – etwa als Kranführer, Vorarbeiter oder dem beliebten „Montageleiter light“ – sind 3.200 € bis 3.800 € denkbar, in Ausnahmefällen mehr. Arbeitszeiten? Wochentags, oft früh, selten spät, aber Stoßzeiten und Wochenendarbeit sind kein Fremdwort. Klar: Wer denkt, das hier sei ein Bürojob, der sei gewarnt. Es ist anstrengend, oft körperlich fordernd, nicht selten kommt das Mittagessen aus der Brotbox im Transporter.
Was die wenigsten jungen Leute ahnen: Weiterbildung lohnt sich gerade in Schleswig-Holstein, wo die Branche immer digitaler wird. Drohnenvermessung, Baustellen-Apps, Holzständer-Elemente mit RFID-Chips – klingen nach Zukunftsmusik, sind aber schon erlebte Gegenwart. Wer sich etwa auf energieeffiziente Gebäudetechnik oder smarte Montagesysteme weiterbildet, wird schnell gefragter Spezialist. Die Gewerkschaften – mögen sie manchmal altmodisch wirken – setzen sich vermehrt für geregelte Arbeitszeiten und faire Bezahlung ein. Auch typisch Kiel: Die Baufirmen sind oft kleiner, familiärer, weniger anonym als im Süden. Das bringt Nähe, manchmal auch Reibung. Aber wem das liegt, der findet kaum einen abwechslungsreicheren Job am Bau.
Wer Fertighausmonteur in Kiel werden will, braucht Mumm, Pragmatismus und ein bisschen Küstenhumor. Der Job fordert, überrascht, manchmal nervt er. Aber genau das macht ihn – zumindest für mich – wesentlich reizvoller als vieles, was Papier und Pixel versprechen. Keine Garantie für Rückenfreiheit, aber ein echtes Stück Eigenleistung. Und manchmal, wenn das fertige Haus dasteht, der Regen endlich nachlässt und ein Bauherr zufrieden nickt … dann weiß man wieder, warum man morgens aufgestanden ist.
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