PLAMAG GmbH | 08523 Plauen
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Zech Group SE | Halle (Saale)
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Zu behaupten, der Beruf des Fertighausmonteurs in Erfurt sei ein Geheimtipp, wäre übertrieben. Und doch: Wer sich mit beiden Beinen an den taumelnden Rand der Baubranche stellt und genauer hinsieht, erkennt ein Feld im Wandel – geprägt von Pragmatik, Physik und einer guten Portion Improvisationstalent. Sicher, die große Romantik sucht man oft vergebens, dafür aber echte Baukunst inklusive gelegentlicher Blasen an den Händen.
Betrachten wir zunächst die Basis: Der Fertighausmonteur montiert vorgefertigte Bauelemente, transportiert, schraubt, dichtet ab – bis aus einem Haufen Wandsegmente plötzlich ein Zuhause mit Dachfenster und lärmgedämmten Wänden wird. Das klingt nach Lego, ist jedoch oft ein Rennen gegen Wetter, Material und, nicht zu vergessen, das berüchtigte thüringische Zeitmanagement – sprich, den Feierabend im Blick, aber die Baustelle noch knirschend offen. In Erfurt und Umgebung spielt dabei sowohl die wachsende Nachfrage durch Familien am Stadtrand als auch der knappe Bestand klassischer Handwerksprofis eine Rolle. Man kann sagen: Der Bedarf ist stabil, die Wertschätzung aber schwankt. Echte Fertighausmonteure sind trotzdem schwer ersetzbar – ich habe selten erlebt, dass ein Haus von selbst steht.
Was viele unterschätzen: Die Tätigkeit verlangt mehr als bloß kräftiges Zupacken. Wer heute auf Montage geht, jongliert mit Montageanleitungen, elektronischen Messgeräten und – spätestens seit dem Trend zum Effizienzhaus – mit Dämmtechniken und winddichten Anschlüssen. All das bitte schnell, exakt und im Dauerlauf, wenn der Bauzeitplan ruft. Gestern noch wurde eine Wand nach Gefühl „eingepasst“, heute kann eine falsch platzierte Folie den halben Blower-Door-Test versemmeln. Wer’s nicht glaubt: Die modernen Fertighausfirmen aus dem Umfeld von Erfurt schicken ihre Monteure mittlerweile zu mehrtägigen Schulungen – zumindest gelegentlich. Immerhin, für alle mit Berufsausbildung im Bau- oder Holzgewerk und etwas technischem Spürsinn liegt der Einstieg zum Greifen nah. Quereinsteiger? Werden gern genommen – mit Bauchschmerzen, aber Herz.
Finanziell? Ein zweischneidiges Schwert. Das Einstiegsgehalt bewegt sich häufig bei etwa 2.800 €. Mit Übung, Zusatzqualifikationen oder überregionalen Einsätzen, die nicht selten im Pendler-Modus ablaufen, kann man durchaus die 3.200 € bis 3.600 € erreichen. Klingt üppig? Hmm. Wer schon mal den Matsch zwischen Erfurter Lehm und letzten Novemberfrost aus den Stiefeln kratzen musste, fragt sich: Ist das fair? Die einen sagen, klare Antwort. Die anderen maulen, weil saisonale Schwankungen, Überstunden oder Montagefahrten selten im Prospekt stehen. Ich persönlich finde: Gerade in Erfurt, wo Wohnraum boomt und die Grundstückspreise tanzen, wird zu oft am Personal gespart. Das bleibt nicht folgenlos – Kolleginnen und Kollegen, die den Job mit Biss machen, werden rar. Und das merken mittlerweile sogar die Chefs, so mein Eindruck.
Worauf sollte man sich also einstellen? Mal ehrlich: Kein Tag gleicht dem anderen. Montag sind’s 35 Quadratmeter Holzrahmenbau im neuen Wohngebiet, Dienstag Glasscheiben im Plattenbauersatz am Rand der Stadt. Was viele reizt: Das sichtbare Ergebnis. Ein Haus, das gestern noch Plan war, steht heute stolz am Weg – und trägt ein Stück eigene Handschrift. Ärgerlich wird’s, wenn mangelnde Absprachen, fehlendes Material oder schlampige Vorarbeit einen zur Improvisation zwingen. Dann heißt es: Lösung suchen, Verantwortung übernehmen, sich gelegentlich den Spruch vom Polier anhören („Mach halt, Junge, das steht sonst morgen in der Zeitung“).
Nicht zu vergessen – die Perspektive: Fortbildungen gibt’s reichlich, auch in Erfurt. Wer sich mit Eigeninitiative einmischt, kann Richtung Vorarbeiter, Bauleiter, Energieeffizienz-Profi oder sogar ins eigene Unternehmen aufsteigen. Bleibt die Frage: Für wen lohnt sich das? Ich denke, für alle, die keine Berührungsängste vor Werkzeug und Kollegenkritik haben, die gerne draußen sind, aber nicht zwingend jeden Tag denselben Horizont wollen. Und – das sage ich ohne Pathos: Wer abends sehen will, was er geschafft hat, der wird als Fertighausmonteur in Erfurt öfter zufrieden ins Bett gehen als bei manch anderem Job. Mag pathetisch klingen, aber ab und zu ist eben ein bisschen Stolz erlaubt.
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