JK Metalltechnik GmbH | 28195 Minden bei Bielefeld
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Stadtwerke Bad Oeynhausen AöR | 32545 Bad Oeynhausen
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Wer in Bremen den Beruf des Fertighausmonteurs ins Auge fasst – mit jungem Elan oder als langjähriger Profi auf der Suche nach frischem Wind –, der steht meist nicht auf der Sonnenseite der Branche. Eher in der steifen Brise, sozusagen. Hier, dicht am Weserdeich, bieten Fertighausmontagen eine eigentümliche Mischung: Industriebau im Akkord, Handwerk mit Taktgefühl und der Charme einer norddeutschen Nicht-Perfektion. Klingt polemisch? Vielleicht. Aber schauen wir mal genauer hin.
Kaum ein Montageprojekt ist so vorhersehbar wie die Wetter-App am Montagmorgen. Es gibt Tage, da läuft alles nach Plan – der Kranführer versteht deinen Blick, die Elemente passen aufs Fundament wie Deckel auf Eimer, und das Team funktioniert fast wie ein Uhrwerk (naja, eines mit gelegentlichem Zahnausfall). Aber dann gibt es diese anderen Tage: Windböen, die OSB-Platten in Theaterkulissen verwandeln, Baustellenlehm, der an Stiefeln pickt wie Kindergummibärchen, und Anlieferungen, die in Bremen auf plötzliche Containerstaus treffen. Wer da seinen Humor verliert, verliert irgendwann alles.
Was viele unterschätzen: Der Beruf verlangt kein blindes Zupacken, sondern Geschick und Überblick. Wände einziehen, Dachmodule verbinden oder Fenster millimetergenau einschieben – das klingt nicht spektakulär. Aber das Material kann allergisch reagieren: Ein paar Millimeter Versatz, und beim nächsten Schauer steht der Salon unter Wasser. Von der gebärdensprachlichen Verständigung auf internationalen Montagetrupps (nicht selten dabei: Polnisch, Rumänisch, ein Hauch von Platt) ganz zu schweigen. Also: Wer sich aufs Berufsfeld Fertighausbau einlässt, braucht Fingerspitzengefühl, räumliches Denken – und einen Kopf, der trotz Lärm die Pläne sortiert. Papierkram gibt’s übrigens auch, nur digitaler als manchem Altgesellen lieb ist.
Nun, warum Bremen? Man könnte meinen, hier wird weniger gebaut als in München oder Leipzig. Stimmt – zumindest im Villenbereich. Aber tatsächlich hat der Fertighaussektor entlang der Weser ein ordentliches Wachstum hingelegt: Reihenhäuser, kleine Wohnanlagen und neuerdings auch mehrgeschossige Modulgebäude für Studenten, Senioren oder Büroflächen. Die Nachfrage an Fachkräften entwickelt eine allmähliche Eigendynamik, die sich zwischen lokalem Handwerkermangel und dem Zuzug größerer Generalunternehmer bewegt. Was das heißt? Wer handwerkliche Erfahrung mitbringt – Maurer, Dachdecker oder Schreiner, ganz gleich –, findet oft zügig einen Platz an der Baustelle. Menschen, die lieber Lösungen basteln als Probleme zu wälzen, sind gefragt. Trotzdem: Die norddeutsche Mentalität spürt man. Wer Hektik liebt, ist hier fehl am Platz. Wer aber Präzision, Teamgeist und eine gewisse Kühle als professionelle Distanz versteht – der kommt gut klar. Vielleicht sogar besser als anderswo.
Nun zum Elefant im Raum: das Thema Geld. Viel Handwerk, wenig Glamour, das war lange Zeit das Image. Aber die Zeiten ändern sich langsam. In Bremen bewegen sich die Gehälter für Fertighausmonteure aktuell grob zwischen 2.800 € und 3.500 €, je nach Qualifikation, Vorwissen und Bereitschaft, auch mal ein Projekt Wochenweise außerhalb zu begleiten. Klingt nüchtern? Ist es. Hinzu kommen allerdings Spesenzuschläge für Montageeinsätze, betriebliche Altersvorsorge bei den besseren Firmen – und, falls es einem wichtig ist, eine ordentliche Portion Freiheit zwischen den Projekten. Wer bereit ist, sich regelmäßig fortzubilden, etwa in Richtung Energieeffizienz, Smart-Home-Integration oder Bauleitung, kann durchaus Richtung 3.800 € oder mehr kommen. Die entscheidende Frage bleibt aber: Was ist einem die tägliche Dosis Realität in der Frischluft wert – und wie sehr liebt man den selbst bewältigten Feierabend?
Manchmal frage ich mich, warum so viele der jungen Gesichter nach dem ersten Winter wieder aufgeben. Vielleicht ist’s der Matsch, vielleicht der Mangel an sofortiger Anerkennung. Vielleicht ist es aber auch die besondere Mischung aus Bodenständigkeit und Improvisation, die hier an der Weser zählt. Wer im Fertighausbau Erfolg haben will – in Bremen genauso wie in Bremerhaven oder umzu –, der muss nicht nur zupacken, sondern auch zurückrudern können, wenn’s nötig ist. Und ja, einen trockenen Spruch im Regen überstehen. Denn irgendwie sind wir Fertighausmonteure doch so etwas wie seewärts blickende Baumeister: Nie ganz am Ziel, selten perfekt – aber immer mittendrin im echten Leben.
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