PEZET AG | 72401 Haigerloch
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ulrich GmbH & Co. KG | 77871 Ulm
Feinwerktechnik hago GmbH | 79790 Küssaberg
PEZET AG | 72401 Haigerloch
ulrich GmbH & Co. KG | 77871 Ulm
Feinwerktechnik hago GmbH | 79790 Küssaberg
Wer sich im Südwesten Baden-Württembergs für den Beruf des Feinwerkingenieurs entscheidet, landet selten zufällig in Freiburg. Es ist so ein Ort, in dem man die Liebe zum winzigen Detail und das Verlangen nach sachlicher Perfektion nicht als langweiliges Festhalten an Routinen empfindet, sondern als echten Antrieb. Das mag pathetisch klingen, aber anders kann ich mir nicht erklären, mit welchem Selbstverständnis hier Ingenieurskunst und regionale Eigenart Hand in Hand gehen.
Feinwerken im Kern: Das klingt nach präzisen Messuhren, nach dem Tüfteln an winzigen Mechaniken, nach dem sicheren Gefühl: „Es passt.“ Doch der Beruf – jedenfalls dort, wo ich ihn kenne – ist mehr. Die Feinwerktechnik spielt ihre wahre Stärke aus, wenn mechanische und elektronische Systeme feinstens zusammenspielen sollen. Wer je einen Blick in ein modernes Medizingerät geworfen hat, versteht das. Typisch für Freiburg: Medizintechnik, Messtechnik, Umwelttechnik. Wer hier einsteigt, wird oft Teil dieser innovativen Branchenlandschaft. Das bedeutet allerdings auch, dass man mit einer flachen Lernkurve wenig anfangen kann. Da ist es wie so oft: Reinspringen und schwimmen lernen, technisch wie menschlich.
Das Aufgabenfeld ist nichts für simple Schrauber, aber auch kein Elfenbeinturm. Vieles passiert in kleinen, spezialisierten Teams – der klassische „Freiburger Familienbetrieb“ ist lebendig, auch wenn manche schon zum Mittelstand aufgeschlossen haben. Der Alltag reicht von klassischer Entwicklung und Konstruktion über Prüfstände und Prototypenbau bis hin zur Serienüberleitung. Manchmal ertappt man sich dabei, wie die Geräte nach tagelanger Feinarbeit noch einen Hauch zu viel spiel haben – und dann beginnt das Nachjustieren, wieder und wieder. Geduld ist da nicht alles, ein Stück kreative Sturheit muss schon auch sein. Es gibt Tage, an denen die Frustration den Ehrgeiz befeuert. Oder eben umgekehrt.
Was das Gehalt angeht, schwanken die Erfahrungswerte in Freiburg zwischen 2.800 € und 3.600 € zum Einstieg. Mehr? Möglich – aber selten gleich nach dem Start. Manche Kollegen berichten, dass die lokale Vergleichbarkeit nicht einfach ist, weil viele Betriebe tariflich angebunden sind, andere dagegen sehr individuelle Strukturen pflegen. Ich finde: Wer sich von Zahlen allein locken lässt, verkennt die Nuancen. Nicht falsch verstehen, das Geld ist wichtig, klar. Aber es ist eben nicht alles. In Freiburg wiegt das betriebliche Klima oft schwerer, und manche nehmen einen kleinen Abschlag bei der Lohntüte in Kauf, wenn dafür die Atmosphäre stimmt (wobei „klein“ hier kein dehnbarer Begriff sein sollte).
Die Region ist für Feinwerkenieurinnen und Feinwerkenieure auf eine fast sture Weise spannend. Zum einen gibt es die etablierten Medizintechnik-Firmen, die manchmal wie kleine Mikrokosmen wirken – mit eigenen Regeln, eigenen Gebräuchen. Zum anderen lauern in der Umwelttechnik, bei den Sensorherstellern, sogar im Hochschulumfeld Nischen, die immer wieder neue Herausforderungen bieten. Dort muss man oft mehr als nur das übliche Repertoire beherrschen: Kommunikationsstärke, Querdenken, Lust auf stetigen Wandel. Für Berufseinsteiger eine manchmal spröde, aber selten langweilige Welt. Wer mit Alltagsbanalitäten hadert, wird sich in Freiburg schwer tun. Wer gerne nach Lösungen tastet, die zunächst unbequem oder verschlungen wirken, findet dafür umso häufiger offene Türen zwischen Rheinebene und Schwarzwald-Ausläufern.
Bleibt noch ein Gedanke: Die Zukunft der Feinwerktechnik in Freiburg hängt nicht allein an Hochglanz-Innovationen aus den Forschungslabors. Vieles läuft unauffällig im Hintergrund – aber auch das ist eine Qualität der Region: Wenig Show, viel Substanz, manchmal eine Prise unterschwelliger Ironie. Man muss nicht immer überregional glänzen, um hier Anerkennung zu finden. Wichtiger scheint mir: ein waches Auge für das Detail, Lernbereitschaft und Freude am kollegialen Scharmützel – so bleibt die Arbeit als Feinwerkenieur nicht nur ein Beruf, sondern ein wenig auch Lebenskunst. Wer sagt, Technik müsse immer nur seriös und nüchtern sein? In Freiburg darf man auch mal ein wenig schmunzeln, wenn das ganze filigrane Werk (wieder einmal) auf wundersame Weise exakt aufgeht.
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