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Wiesbaden. Das klingt erstmal nach Business-Zentren und Altbau-Grandezza, nach Kurstadt-Charme und gepflegter Zurückhaltung. Wer dort allerdings tagtäglich als Fassadenmonteur arbeitet, weiß: Die Wirklichkeit hängt am Baugerüst. Und zwar hoch. Oder schräg. Oder nur im Regen – was in den letzten Monaten tatsächlich häufiger zur Regel wurde als einem lieb ist. Was am Boden wie ein klarer Schnitt aussieht, ist oben oft pure Improvisation. Das klingt dramatisch? Vielleicht. Aber unterschätzen sollte man die Vielfältigkeit (und die Herausforderungen) dieses Berufs keinesfalls.
Fassadenbau – das ist doch bloß Platten dranschrauben, tapezieren für die Außenwelt? Hat manch Unwissender mal dahin gesagt, doch man merkt schnell, was ihnen dabei entgeht. Die Technik, die Materialien – vor allem aber die Anforderungen im Rhein-Main-Raum ziehen seit Jahren spürbar an. Wer in Wiesbaden Fassaden montiert, arbeitet selten nach Schema F. Dämmvorschriften, Wetterfestigkeit, Brandschutz, Schallschutz – alles tickt auf einmal. Hinzu kommt der Trend zur energetischen Sanierung, der längst nicht mehr nur in Frankfurt, sondern auch vor Ort deutlich Fahrt aufnimmt.
Was viele unterschätzen: Wer heute Fassaden baut, muss häufig denken wie ein Techniker, kombinieren wie ein Handwerker, improvisieren wie ein Problemlöser. Drei in einem, meist bei Wind – gelegentlich sogar mit Blick auf die russische Architektur-Gegenwart. Denn ja, von der Aluminium-Kompositeplatte bis zum hochdämmenden Wärmedämmverbundsystem sind die Baustellen inzwischen ein Schaulaufen moderner Werkstoffe. Wer da den Anschluss verpasst, landet schnell bei Routinejobs – und damit meist auch in Gehaltssphären, die weniger Freude machen.
Das Verdienstniveau? Ein Thema, das selten offen diskutiert wird. In Wiesbaden – das muss man realistisch sagen – liegen die Einsteigerlöhne für Fassadenmonteure meist zwischen 2.500 € und 2.900 €. Wer Erfahrung mitbringt, länger im Team bleibt und zudem Zusatzqualifikationen nachweisen kann (etwa im Bereich Gerüstbau oder energetische Sanierung), landet nicht selten bei 3.100 € bis 3.500 € – mit gelegentlichen Ausschlägen nach oben, wenn das Projektgeschäft brummt.
Aber: Es ist ein Job, bei dem die Gesundheit kein Abonnement auf Bestandszeit hat. Rücken, Knie, Kälte, das ständige Treppauf-treppab – das verlangt einen Preis. Es gibt Tage, an denen man sich fragt, ob Büroarbeit nicht auch ihre Reize haben könnte. Aber die Wahrheit ist: Wer die Erfolgsmomente oben am Giebel erlebt, wenn das Werk vollendet ist, kennt das spezielle Hochgefühl. Das gibt’s im Büro eben nicht. Oder doch?
Wiesbaden hat als Jobmarkt ein Eigenleben. Während im Frankfurter Dunstkreis oft das große Rad gedreht wird, herrscht in Wiesbaden häufig eine Mischung aus Tradition und Innovation. Klassische Altbaufassaden treffen auf energetische Sanierungskonzepte, und die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern steigt leise, aber stetig. Die regionale Bautätigkeit bleibt hoch, nicht zuletzt durch den politisch gewollten Klimaumbau, der auch im städtischen Bestand seine Spuren hinterlässt.
Wer umsteigen will, dem bieten sich Chancen – sofern die Bereitschaft da ist, Neues zu lernen. Apropos Lernen: Weiterbildungen, etwa im Bereich Fassadensanierung, Energieeffizienz oder sogar Digitalisierung (ja, auch der Bau geht langsam ins Zeitalter digitaler Aufmaßsysteme), gewinnen an Wert. Wer fit bleibt, wird gebraucht. Wer sich weiterbildet, verbessert nicht nur das eigene Gehalt, sondern auch die Arbeitsplatzsicherheit – zumindest nach meiner Beobachtung.
Kann man sich im Fassadenbau verlieren? Klar. Wer bloß Dienst nach Vorschrift sucht, ist hier falsch. Aber wer Lust auf echte Veränderung, handfeste Technik und das Stolpern über neue Materialien hat, findet in Wiesbaden mehr als eine Handvoll Chancen. Die Arbeitsbedingungen – nun ja, es sind keine Samthandschuhe. Es wird geschwitzt, geflucht, mitunter gelacht. Aber eben auch gebaut: an Gebäuden, der eigenen Karriere und nicht zuletzt am Selbstwertgefühl. Und das hält – wie manche der besten Wiesbadener Fassaden – länger, als man denkt.
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