Thomas Kübler Stuckateur Ausbauer Maler | 72250 Freudenstadt
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häussermann GmbH & Co. KG | 71560 Bernhalden
Profaction GmbH | 69117 Heidelberg
Profaction GmbH | 68159 Mannheim
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Wer in Stuttgart als Fassadenmonteur startet, landet selten im Scheinwerferlicht. Die Bühne gehört anderen – Architekten, Investoren, Planern. Und doch: Ohne geschickte Hände und einen Kopf, der die Schwerkraft nicht unterschätzt, bleiben viele dieser schicken Fassaden graues Rohbetonfeld. Das ist ein Berufsalltag, der einem gelegentlich Gänsehaut beschert: Schwindel inbegriffen, ehrliches Handwerk auch. Für Berufseinsteiger und Leute, die einen Wechsel aus dem Bauhauptgewerbe in Erwägung ziehen – das hier ist kein Brot-und-Butter-Job im klassischen Sinn.
Ich habe selbst etliche Male auf dem Gerüst gestanden. Kein Tag war wie der andere. Stuttgart hat seine Eigenheiten – schwäbischer Bauwahn, viel Automobilindustrie, hohe Anforderungen an Nachhaltigkeit und Lärmschutz. Das schlägt sich direkt auf die Fassaden durch. Viele Projekte werden mit vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystemen gebaut, viel Alu, Glas, Faserzement, große Module. Da steckt mehr Systemkram drin, als manch einer glaubt. Routine? Fehlanzeige. Die Schlagzahl der Innovation steigt. Wer in den Beruf will, sollte Lust mitbringen, sich ständig auf neue Technologien einzulassen. Wärmedämm-Verbundsystem? Klar. Digital gesteuerte Anlieferlogistik? Kommt öfter vor, als man denkt.
Womit ich nicht gerechnet hatte, als ich angefangen habe: Das Verdienstniveau ist hier wider Erwarten ordentlich. Einsteiger landen meist irgendwo zwischen 2.800 € und 3.200 € – je nach Betrieb, Bau-Tarif und Erfahrung auch mal mehr. Für Fachkräfte mit Spezialisierung (z. B. auf Naturstein- oder Spezialverglasung) sind durchaus 3.500 € bis 3.900 € realistisch. Stuttgart ist teuer, ja. Aber viele Unternehmen zahlen Zulagen für Fahrtwege, Tagesauslösen, manchmal auch Prämien für Sondereinsätze. Es gibt schlechtere Orte zum Leben und Arbeiten als zwischen Kessel, Weinbergen und Großprojekten.
Was viele unterschätzen: Die Arbeit erfordert weit mehr als reine Muskelkraft, Stichwort „Arbeiten in der Höhe“. Wer Höhenangst hat – besser gar nicht erst probieren. Manchmal frage ich mich, warum das in Stellenanzeigen so selten explizit steht. Man braucht Ausdauer – klar. Sorgfalt – noch klarer. Aber: Flexibilität schlägt Muskelpaket. Das Verhältnis zum Baustellenleiter? Schwankt. Manchmal ist es ein endloses Geduldsspiel, manchmal ein Blindflug: „Jetzt hält das Teil!“ – oder eben nicht. Zwischendurch: Improvisation. Wer glaubt, der Bauplan sei Gesetzestext, irrt gewaltig. Wind, Regen, spontane Statik-Probleme – alles dabei.
Die Nachfrage nach qualifizierten Fassadenmonteuren zieht in Stuttgart weiter an – das merkt jeder, der im Frühjahr in die Stellenbörsen (Pardon, ich meinte natürlich die modernen Informationswege) blickt. Stichworte: Sanierung im Bestand, energetische Modernisierung. Die Stadt setzt immer mehr auf grüne Fassaden, PV-Integration, keine Fassade scheint mehr nur „Schale“ zu sein. Wer sich weiterbildet, hat Chancen: Gerüstbau, Brandschutz, Digitalisierung am Bau (Stichworte BIM und Baustellen-Apps). Ich kenne Kollegen, die inzwischen längst Monteure 2.0 sind, mit Tablet auf dem Gerüst, digital vernetzt mit dem Büro – und ehrlich, keiner vermisst die Zeiten, in denen ein verschwitztes Fax den Arbeitsauftrag lieferte.
Oldschool mag vieles am Beruf sein, aber altbacken ist hier nichts. Die Fassaden von Stuttgart sind so vielfältig wie das Handwerk selbst. Wer Pragmatismus mitbringt und ein bisschen Neugier, ist gut aufgehoben – auch wenn die Tage manchmal lang werden und die Knochen erst nach Feierabend von sich hören lassen. Was bleibt? Ein Beruf mit Substanz, viel Bewegung, klarem Weiterentwicklungspotenzial und am Ende: der Blick auf eine Stadt, der nicht nur Fassade ist.
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