H. O. Schlüter GmbH | 19386 Lübz
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Wer morgens an den Kaikanten von Rostock vorbeiradelt, sieht sie manchmal schon in den Seilen hängen: Fassadenmonteure – diese Spezies Handwerker, die keine Angst vor Wind, Wetter und unsteten Bauherren kennt. Wenige Meter weiter, in den neuen Quartieren der Hanse- und Unistadt, wirbeln die nächsten über Dämmplatten, verkleben Dichtbahnen und balancieren ganze Elemente auf schmalen Gerüsten. Ein alltägliches Bild, fast schon selbstverständlich. Aber was spielt sich tatsächlich hinter diesen farbigen Fassaden ab? Und wie schlägt sich der Beruf für all jene, die frisch einsteigen oder wechseln wollen? Ich beantworte die Frage aus einer Perspektive, die nicht nur den Hochglanz kennt.
Ankommen. Anpacken. Abends mit dreckigen Händen nach Hause kommen. Klingt rauer als ein Bürojob, ist aber für viele – mich eingeschlossen – ein reizvolles Lebensgefühl. Wer sich als Fassadenmonteur in Rostock versucht, muss vor allem eins sein: wetterfest. Die Ostseebrise ist schnell mal mehr als ein laues Lüftchen. Man friert, schwitzt, fährt durch Niesel – manchmal alles an einem Tag. Hört sich nach einer Alltagsfloskel an? Vielleicht, aber: Draußen zu arbeiten, auf wechselnden Baustellen, ist für Einsteiger der erste Praxistest. Viele merken: Das ist entweder genau das, was sie suchen – oder eben gar nicht.
Was fachlich auf einen zukommt? Kurz gesagt: Vielseitigkeit. Von Metall- bis Glasfassaden, Dämmung, Unterkonstruktion, Abdichten, Einbauen von Fenstern – der Job verlangt Präzision, aber auch einen funktionierenden Pragmatismus. Fehler am Anfang? Klar, die passieren. Entscheidend ist, wer daraus lernt und sich handwerklich durchwühlt. Ach ja: Teamgeist. Allein steht man schnell ratlos auf dem Gerüst. Und manchmal, das weiß jeder erfahrene Kollege, bedeutet „kurze Pause“ eben wirklich nur kurz.
Rostock baut. Anders kann man es kaum sagen – ob Sanierung von Altbau oder der rasante Zuzug neuer Bewohner. Gerade energetische Sanierungen und neue Wohnquartiere treiben den Bedarf an Fassadenbauern voran. Die Stadt will dämmen, modernisieren, nach KfW-Standards aufrüsten. Und auch im Gewerbe sind neue Büro- und Hotelprojekte in Arbeit. Praktisch: Wer sich hier auskennt, wird kaum nach Arbeit suchen müssen.
Das klingt nach Dauernachfrage. Aber unterschätzen sollte man die Entwicklung nicht. Ja, die Technik schreitet voran – Stichwort vorgehängte hinterlüftete Fassaden, neue Wärmedämmverbundsysteme, Integration von Photovoltaik-Modulen. Es gibt Betriebe, die gerade jetzt auf der Suche nach Leuten sind, die sich in solche Systeme hineinfuchsen. Aber: Wer stehen bleibt, wird irgendwann abgehängt. Die besten Löhne gehen meist an diejenigen, die Neues anpacken und sich weiterbilden.
Was viele fragen: Lohnt sich das überhaupt? Die Gehälter in Rostock sind solide, aber keine Luftschlösser. Als Berufseinsteiger kann man mit 2.600 € bis 2.900 € rechnen, je nachdem, ob Tariflohn oder individuelle Vereinbarung. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen (z. B. Gerüstbau-Schein, Spezialisierung auf bestimmte Fassadensysteme) und etwas Verhandlungsgeschick sind 3.000 € bis 3.400 € möglich. Kein Spitzenverdienst, aber im norddeutschen Vergleich durchaus ordentlich. Und natürlich: Wer Verantwortung übernimmt oder Baustellen leitet, kann deutlich mehr fordern. Das alles natürlich immer in Relation zur regionalen Lebenshaltung – teure Großstadt ist Rostock nun nicht gerade, aber auch nicht günstig wie ein Dorf an der Peene.
Was ich am meisten schätze? Die Aufwärtsmöglichkeiten. Es gibt Kurse, etwa zur Planung oder Gebäudetechnik. Wer sich vertieft – vielleicht sogar Richtung Meisterqualifikation –, kann oft auch das Aufgabenfeld erweitern. Ob das jeder will? Die Meinungen gehen auseinander. Manche sind einfach gern draußen, andere reizt irgendwann die Organisation im Hintergrund. Beides ist legitim.
Wenn mich jemand fragt, warum Rostock ein gutes Pflaster für Fassadenmonteure ist: Es ist die Mischung aus Verlässlichkeit im Handwerk und echter Entwicklungschance. Die Stadt bleibt beweglich, wächst, will nachhaltiger werden – und das Handwerk wächst einfach mit. Klar, nicht jeder Tag ist ein Freudenfest: Wenn der Wind mal wieder von der See her pfeift und die Finger steif werden, fragt man sich manchmal nach Sinn. Aber dann, ein paar Stunden später, steht man vor dem fertigen Gebäude und weiß: Ohne dieses Handwerk sieht die Stadt eben nur halb so gut aus. Und das, mit Verlaub, macht den Job für mich zur ehrlichen Sache.
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