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Wer morgens in Potsdam aus dem Zug steigt, sieht ihn vielleicht nicht auf den ersten Blick: den Fassadenmonteur. Und doch sind sie da – irgendwo zwischen Gerüstkante und Fensterband, zwischen neuem Quartier und denkmalgeschützter Fuge. Die Frage, warum jemand ausgerechnet hier Fassaden montiert, ist keine, die sich in ein, zwei Zeilen erledigen ließe. Vielleicht, weil in keiner anderen deutschen Stadt Altes und Neues so dicht beieinander stehen. Vielleicht, weil Fassaden heute mehr können (und dürfen), als bloß hübsch auszusehen.
Fassadenmontage ist – man glaubt es kaum – weit mehr als das Zusammenklipsen von Platten oder das Verankern von Unterkonstruktionen. In Potsdam warten auf Neueinsteiger, wechselwillige Profis oder Dauerjobber komplexe Baustellen. Da gibt's das Allergleiche und das Überraschende: Eine frisch gegossene Wohnbebauung am Rand von Bornstedt? Da kann man noch nach Schema vorgehen. Aber in der Innenstadt – mit ihren stuckverzierten Fassaden, Sanierungsauflagen und fast schon kapriziösen Bauherren – da braucht's Fingerspitzengefühl, technisches Verständnis, Abstimmung mit Fensterbauern und nicht selten einen Kopf, der schneller schaltet als die letzte Schraube greift.
Jetzt werden viele sagen: Digitalisierung, BIM-Modellierung, vorgefertigte Fassaden-Elemente aus der Fabrik, Drohneneinsatz bei der Bauaufnahme – das ist alles angekommen. Und ja, das stimmt auch, besonders in Potsdam, wo viele Bauträger neue Wege probieren. Nur: Die technische Fassade, der smarte Sonnenschutz, das Regenwasser-Recycling direkt in der Wand – das montiert sich (noch) nicht von allein. Ob Laser-Messgerät oder Tablet auf dem Bau – schön und gut. Aber die Laser-Linie justieren, das silikonieren, die millimeterexakte Justage am Gerüst: Das bleibt Handarbeit. Das bleibt der Berufsstolz.
Über Geld wird man nicht arm, sagt man. Aber wovon reden wir hier? In Potsdam sieht die Sache vergleichsweise ordentlich aus: Das übliche Einsteigergehalt liegt bei 2.800 € bis 3.000 €, wer sich spezialisiert oder länger dabei ist, kann mit 3.100 € bis 3.500 € rechnen. Klar, für Top-Monteure, die nicht nur Stehbolzen, sondern auch den Bauleiter vertreten können, sind 3.600 € oder mehr im Monat heute kein Märchen mehr. Die Marktlage: solide bis fordernd. Nachfrage gibt es – was keine Selbstverständlichkeit ist, bedenkt man, wie viele Bauprojekte in den letzten Jahren wegen explodierender Kosten oder Leerstand ins Stocken geraten sind. Aber die energetische Sanierung, der Denkmalschutz, die Umwandlung alter Kasernen in schicke Lofts – all das braucht Hände. Gute Hände. Und manchmal einen klaren Kopf, der mit der Hektik umzugehen weiß.
Anfänger – ja, die haben’s erst mal schwer mit der Orientierung: Wo anfangen, welches System, wie viel Eigenverantwortung? Und, ehrlich gesagt: Vieles lernt man nicht im Seminarraum und selten in der Berufsschule. Der Kollege auf dem Gerüst, die Tagesform, die Tricks beim Anpassen von schiefen Wandabschnitten – das bleibt Erfahrungswissen, das in Potsdam einen besonderen Twist bekommt. Warum? Es sind die Kontraste: heute historisches Palais, morgen Passivhaus-Kita, und am Freitag irgendein Baustop wegen unbekannter Leitung, die bei DDR-Baustandards keiner in den Plänen hat. Man wächst mit der Aufgabe, auch wenn das abgedroschen klingt. Irgendwann fängt man an, die Stadt mit anderen Augen zu sehen – hinter jeder sanierten Wand wusste jemand, was er tut. Eine seltsame Art von Stolz, die nicht ins Standard-Portfolio der meisten Ratgeber passt.
Fassadenmontage in Potsdam ist kein Job von der Stange. Wer Lust hat, mit den Jahreszeiten zu arbeiten, sich weder von Wind noch von Papierkram ins Bockshorn jagen lässt und handfest bleiben will, wird hier gebraucht. Ob man als Einsteiger taumelt oder als alter Hase schon tausend Quadratmeter Fassade gesehen hat: Die Lernkurve bleibt steil. Nicht immer bequem, häufig ziemlich herausfordernd. Und oft genau deshalb der richtige Job für all jene, die nicht bloß ans Wochenende denken. Klingt idealistisch, vielleicht. Aber in dieser Stadt weiß man: Wie die Fassade aussieht, so fühlt sich am Ende auch das Leben ein Stück weit an.
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