häussermann GmbH & Co. KG | 71560 Bernhalden
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Profaction GmbH | 69117 Heidelberg
Profaction GmbH | 68159 Mannheim
häussermann GmbH & Co. KG | 71560 Bernhalden
Profaction GmbH | 69117 Heidelberg
Profaction GmbH | 68159 Mannheim
Wer morgens in Mannheim die Sonne über dem Industriehafen aufgehen sieht, wähnt sich vielleicht nicht direkt in der kommenden Schicht auf einer Baustelle im siebten Stock. Doch das ist Alltag: Hoch oben, mit Blick auf die Quadratestadt, klemmt der Akkuschrauber in der Faust. Fassadenmonteur – das klingt nach Handwerk, aber im Detail steckt viel mehr. Nämlich der Spagat zwischen Tradition, moderner Gebäudetechnik und dem sich ständig drehenden Wind am regionalen Arbeitsmarkt. Die einen steigen frisch ein, die anderen tragen schon Werkzeugkisten im Schlaf. Und man fragt sich: Reicht das für ein gutes Leben? Oder geht irgendwann die Puste aus?
Eines gleich vorneweg: Die Arbeit als Fassadenmonteur ist kein reines „Steineklopfen“ im Jahr 1985-Stil. Wer hier landet, steht nicht mit Maurerkelle vor der Plattenbausiedlung, sondern hantiert mit Systemen aus Glas, Metall und High-Tech-Dämmung. Sei es im Klinikum, in den Neubauquartieren am Hafen oder vor einer Schule in Neckarstadt. Moderne Fassaden sind wetterfest, energieeffizient und manchmal regelrechte Kunstwerke. Das Handwerk? Anspruchsvoll, aber nicht trocken-akademisch verkopft. Manches muss sitzen, und zwar auf den Millimeter. Ein schiefer Abschluss? Sehen und glauben wollen Sie das lieber nicht, spätestens wenn der Bauleiter auf der Leiter steht und sich fragt, wie dieser Spalt hierherkam.
Apropos Anforderungen: Wer frisch startet, wird schnell geerdet. Höhenangst oder druckempfindliche Finger? Schlechte Kombi. Es zählt der Mut zum Anpacken, handwerkliches Verständnis und ein gewisses technisches Gespür – nicht zu vergessen Teamarbeit. Die Baustelle ist selten ein Ort für Einzelkämpfer. Und die Auftragslage rund um Mannheim? Weit stabiler als viele ahnen. Zwischen Boom im Wohnungsbau, energetischer Sanierung und den ewigen Modernisierungen von Behördenkomplexen – Fassadenmonteure sind keine aussterbende Spezies. Klar, der Fachkräftemangel schlägt zu, aber das öffnet auch Fenster für Quereinsteiger. Manchmal buchstäblich.
Was viele unterschätzen: Der Job ist zwar körperlich fordernd, aber zugleich ein Spielplatz für Technik-Nerds. Wer Freude an neuen Materialien hat – heißen sie Alucobond, Sandwichpaneel oder Vakuumdämmplatte –, der findet in den Abendnachrichten keine tiefergehende Behandlung. Auf dem Gerüst dagegen schon. Fast wöchentlich tauchen neue Systemlösungen auf – smarter, leichter, effizienter. Das verändert das Handwerk am laufenden Band. Und ab und zu fragt man sich dann doch: Bin ich eigentlich Bauarbeiter oder Montageingenieur? Vielleicht irgendwas dazwischen. So richtig eindeutig wird das nicht, wenn man die eigenen Arbeitsproben mit denen aus den 1990ern vergleicht.
Gibt’s dafür wenigstens anständig Geld? Nicht üppig, aber ordentlich. Das Einstiegsgehalt in Mannheim pendelt meist zwischen 2.600 € und 2.900 €, wer Erfahrung auf komplexen Baustellen hat, kann problemlos auf 3.200 € bis 3.600 € klettern – besonders, wenn Zusatzqualifikationen oder Kenntnisse in fortgeschrittener Abdichtung, luftdichter Montage oder Systemschulungen vorliegen. Und, ja: Wer ein waches Auge für die Feinheiten der Wärmedämmung oder für die Vermeidung von Wärmebrücken hat, bleibt in der Branche fast nie lange ohne Job. Ich kenne Kollegen, die Jahr für Jahr zwischen großen Projekten wechseln und dabei immer neue Baustellen („Abenteuer“, wie der eine sagt) in ganz Rhein-Neckar erleben. Langweilig wird es jedenfalls nicht.
Und Weiterbildung? In Mannheim ticken die Uhren nicht langsamer als im Rest der Republik. Wer will – und etwas Disziplin mitbringt –, findet Fachkurse von digitaler Montageplanung bis hin zu Brandschutz im Fassadenbau. Nicht selten zahlt der Betrieb die Hälfte oder man holt sich einen Zuschuss vom Land. Dennoch: Lernen bleibt Chefsache. Es gibt Tage, da fragt man sich, wie viele neue Dichtstoffe man noch kennen muss, bevor man in den Feierabend darf. Aber auch das ist Teil des Spiels. Einer, der fest zum Berufsbild gehört – und zu Mannheim sowieso.
Das könnte Sie auch interessieren