Implenia Deutschland | 20095 Hamburg
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Geerds Metallbau GmbH | 20095 Hamburg
Implenia Deutschland | 20095 Hamburg
Geerds Metallbau GmbH | 20095 Hamburg
Ganz ehrlich: Wer an Kiel denkt – denkt da jemand zuerst an Fassaden? Eher an Wind. An Möwen, die sich einen Spaß daraus machen, jedem zweiten Passanten das Fischbrötchen zu klauen. Aber genau hier, wo das Klima auf Dauer herausfordert, entscheidet sich, wie viel Substanz ein Beruf wirklich hat. Fassadenmonteur in Kiel – das klingt bodenständig, handfest und irgendwie auch nach Trotzigkeit gegenüber dem Wetter. Von wegen „Arbeitsplatz unter freiem Himmel ist ein Bonus“. Hier spürt man, was das bedeutet.
Der Arbeitsalltag: Höhen, Kälte, Verantwortung – ja, und dann? Oberflächlich betrachtet ist der Beruf klar umrissen: Metallprofile, Dämmstoffe, Abdichtungen, kleine technische Raffinessen bei Wärmedämmverbundsystemen; je nach Kunde mal Stein, mal Glas, mal Aluminium. Klingt simpel. Doch wer einmal bei steifer Brise in 25 Meter Höhe präzise messen und montieren musste, weiß, dass das Handwerk mehr ist als bloße Montage. Womit wir beim Kern wären: Präzision, Schwindelfreiheit, Teamgeist – gesucht sind Leute, die morgens ohne Groll aufstehen, weil sie wissen, dass jede Hülle mehr als eine Fassade ist. Ja, manchmal ist’s so Hochgefühl wie Hochspannung.
Kiel selbst bringt dabei eigene Nuancen mit. Die Stadt wächst nicht im Rausch, aber beständig – überall klaffen Lücken; alte Kaimauern werden saniert, Wohnblöcke modernisiert, Bürokomplexe mit Glasfronten aufgemotzt. Gebäudeklimaschutz ist hier kein öder Trend, sondern Notwendigkeit. Norddeutsches Wetter? Heißt: Dicht muss dicht sein. Wer schlampig arbeitet, sieht die Folgen bei der ersten Sturmbö. Manchmal, da ringt man mit feuchtem Ostwind, manchmal mit den Zeitplänen. Schnell mal eben – funktioniert da nicht. Trotzdem, es gibt Momente, in denen man oben steht und auf die Kieler Förde blickt… und sich fragt: War’s diesmal wieder zu viel Eigeninitiative und zu wenig Handschlag? Oder genau das Gegenteil?
Bleibt das Materielle. Berufseinsteiger landen meist irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €. Wer einige Jahre Erfahrung mitbringt – und sich nicht zu schade ist, im Winter bei Graupel zu ackern – kann durchaus auf 3.000 € bis 3.400 € kommen, mit Luft nach oben bei Spezialprojekten oder Zusatzqualifikationen. Sicher, große Sprünge wie in der IT gibt’s nicht; aber wer sagt denn, dass man sich nach fünf Jahren nicht zum Vorarbeiter oder später zum technischen Experten für Spezialsysteme entwickeln darf? Viele ahnen gar nicht, wie vielfältig die Technikwelt an der Fassade heute ist – von vorgehangenen Elementen bis zu elektrischen Verschattungssystemen. Da staunt manchmal sogar der Bauleiter.
Was bleibt am Ende? Fragt man sich ja öfter, nach Feierabend, wenn die Finger wieder warm werden und die letzte Schmutzlache auf dem Schutzhelm getrocknet ist. Viele Einsteiger unterschätzen, wie viel Kopf- und Handarbeit bei allen Standardisierungen noch immer verlangt wird. Kein Tag ist wie der andere – und das meine ich nicht als Spruch fürs Phrasenschwein. Wer gerne draußen ist, sich nicht zu feinem Werkzeug oder grobem Humor zu schade ist – und bei Wind nicht gleich nach Versorgungstrakt schreit – findet hier nicht nur eine Beschäftigung, sondern einen Arbeitsplatz mit Blick auf das, was Stadt und Hafen wirklich zusammenhält. Und doch – ein Rest Zweifel bleibt. Ist das der Job fürs Leben? Die Antwort kommt oft erst nach dem ersten Sturm. Ich würde es wieder machen, trotz kalter Zehen.
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