Thomas Kübler Stuckateur Ausbauer Maler | 72250 Freudenstadt
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häussermann GmbH & Co. KG | 71560 Bernhalden
Profaction GmbH | 69117 Heidelberg
Profaction GmbH | 68159 Mannheim
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Was macht eigentlich ein Fassadenmonteur in Karlsruhe? Irgendwo zwischen hochmodernen Uni-Bauten im Südwesten und den verzweifelten Altbaufassaden, die noch Wind und Wetter von 1974 in den Fugen tragen, sitzt plötzlich ein Berufsbild, das im Schatten der Handwerksklischees leise – oder manchmal auch ziemlich laut – zur Schlüsselrolle wird. Klingt dramatisch? Mag sein. Aber wenn ich ehrlich bin: Wer einmal am frühen Morgen vor dem Rohbau an der Durlacher Allee steht und sieht, wie langsam ein unscheinbares Gebäude zum Hingucker der Stadt wird, ahnt, dass hier mehr drinsteckt als bloßer „Handlanger“-Job. Allen, die jetzt überlegen, neu einzusteigen oder aus anderen Gewerken zu wechseln: Macht euch gefasst auf einen Beruf mit überraschenden Facetten.
Als Fassadenmonteur balanciert man – oft buchstäblich – zwischen Elementen: Aluminiumverkleidung heute, Wärmedämmverbundsystem morgen, und irgendwo dazwischen das ewige Auf und Ab auf Gerüsten, Hubarmen, manchmal auch direkt auf den Dächern. In Karlsruhe, mit seiner Mischung aus spröden Nachkriegsklötzen und ambitionierten Öko-Projekten, bekommt man die ganze Spannbreite ab. Und die Branche, das nur am Rande, steckt technikseitig längst nicht mehr in den 80ern: Platten werden vorgefertigt, Materialien müssen Hightech-Anforderungen an Brandschutz oder Energieeffizienz erfüllen. Es ist fast schon paradox – auf der einen Seite der pragmatische Schrauber, auf der anderen Seite plötzlich ein Digitalisierungsschub mit 3D-Aufmaß, Laservermessung und (wirklich!) gelegentlichem Drohneneinsatz für die Planung.
Karlsruhe bremst niemanden aus – zumindest nicht in Sachen Bau: Der Druck auf Wohnraum, laufende Sanierungen öffentlicher Gebäude und der Boom an gewerblichen Neubauten sorgen für kontinuierlich volle Auftragsbücher. Und ja, das trägt sich in bare Münze: Den Einstieg macht man mit rund 2.800 € bis etwa 3.100 €, mit Erfahrung ist locker die 3.400 € bis 3.800 € drin, je nachdem, wie viele Nachtschichten man sich aufhalst und ob das eigene Fachwissen über Zementanker hinausreicht. Unterschätzt wird oft die Vielseitigkeit: Wer glaubt, dass Fassadenmonteur nur „außen rum“ bedeutet, täuscht sich. Gerade bei energetischer Sanierung arbeitet man mit Dämm- und Profiltechnik, setzt Maßstäbe in Nachhaltigkeit – und manchmal, das sage ich aus eigener Erfahrung, mit erstaunlich viel Fingerspitzengefühl bei der Sanierung sensibler Jugendstilfassaden. Gerade das macht’s aus: Es gibt Momente, in denen der Beruf handfeste Kunst ist.
So ehrlich muss man sein: Jeden Tag mit glatten Händen nach Hause? Vergesst es. Wind im Gesicht und Beton im Kragen sind eher Standard, vor allem im winterlichen Rheintal, wenn der Nebel aus dem Hardtwald zieht. Doch wer handwerkliches Geschick, ein wenig mathematisches Verständnis und die Bereitschaft zu Teamarbeit mitbringt – dem steht so ziemlich jede Baustelle offen. Kritisch wird’s, wenn jemand Präzision eher für eine lästige Tugend hält: Beim Einsetzen von Fassadenelementen sind Millimeter oft der Unterschied zwischen stabil und „Was zur Hölle hast du da gebaut?“. Noch ein Punkt, den ich früher selbst unterschätzt habe: Kommunikation. Wer meint, hier würde ohne Worte nur geschraubt und geschleppt, der hat nie erlebt, wie zwischen Polier, Architekt und Monteur Diskussionen ausarten, weil ein Detail in der Planung übersehen wurde. Da hilft reden – und gelegentlich Nerven wie Drahtseile.
Alt werden als reiner Fassadenmonteur? Gibt's selten. Wer länger dabei ist, merkt: Die Branche bleibt in Bewegung. In Karlsruhe gibt es längst Schulungen zu Brand- und Schallschutz, Zertifikate für Systemfassaden und, ja, Spezialisierungen auf eigenwillige Materialien wie Holz-Alu-Kombinationen oder PV-Integration. Wer bereit ist, sich reinzuknien, bleibt gefragt. Noch ein Wort zu den Kolleginnen und Kollegen, die aus anderen Berufen wechseln: Die Integration läuft meistens erstaunlich unspektakulär – vorausgesetzt, der Wille zum Dazulernen ist da. Der aktuelle Fachkräftemangel spielt Jobsuchenden eindeutig in die Karten. Gute Leute werden gesucht wie der letzte Parkplatz am Freitagabend in der Südweststadt.
Mag pathetisch klingen. Ist aber so. Irgendwo zwischen Werkzeugkoffer, Baustellenradio und ächzendem „Schon wieder ein Modul falsch geliefert?“ entsteht eine echte Verbindung zu den Gebäuden der Stadt. Nicht selten fährt man Jahre später an „seiner“ Fassade vorbei. Ein bisschen Stolz mischt sich dann mit dem alltäglichen Zynismus, den diese Branche eben mit sich bringt. Und ich sage: Für alle, die bereit sind, nass, müde und manchmal ziemlich mitgenommen heimzugehen – das Gefühl, Teil von etwas Bleibendem zu sein, macht’s wett.
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