Groth & Co. Bauunternehmung GmbH | 17235 Neustrelitz
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sih Sicherungsanlagen GmbH | Rietz-Neuendorf
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Wer morgens im Berliner S-Bahn-Gestöber mit quietschender Thermoskanne und staubigen Arbeitsschuhen unterwegs ist, der ahnt vielleicht noch nicht, wie viel Schwindelgefühl einem ein Arbeitstag als Fassadenmonteur bescheren kann. Mal ehrlich: In Berlin, dieser unentwegt knirschenden Großstadt mit ihren frisch sanierten Gründerzeitbauten, wild wuchernden Baustellengerüsten und der endlosen Gier nach neuem Wohnraum – da bleibt die Fassade selten unbemerkt. Ob Prenzlauer Berg, Marzahn oder irgendwo in Charlottenburg, das Gerüst steht und der Blick schweift über Kranarme und Taubenschwärme. Aber was heißt das eigentlich, Fassadenmonteur sein? Und wie fühlt es sich an, wenn man frisch in den Beruf startet oder mit Pack-Erfahrung aus einer anderen Branche dazustößt?
Ich muss zugeben, ich habe mir am Anfang wenig darum gekümmert, wie viele Schichten so eine Fassade trägt. Irgendwo zwischen Montageanleitung, Sicherheitseinweisung und dem Duft von Bauschaum hat mir dann ein älterer Kollege mal zugeflüstert: „Hier, das ist kein Lego – das ist der Schutzmantel der Stadt.“ Recht hatte er. In Berlin montieren wir heute nicht mehr nur Verblendungen, sondern bauen gleich am Energiesparrekord mit. Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), hinterlüftete Vorhangfassaden, Alu-Kassetten, viel Verbundtechnik. Das klingt erstmal technisch – ist es auch. Aber der eigentliche Witz steckt in der Fingerfertigkeit, im Schraubenschlüsselgefühl und, ja, ein bisschen auch im Auge fürs Detail.
Es ist eine Sache, an einem Single-Haus in Brandenburg zu schrauben, aber das hier – das ist Berlin. Fassadenmontage ohne Gerüstschinderei und schwindelfreies Stehvermögen? Keine Chance. Ich sage es direkt: Wer denkt, hier wird nur Klinker geklebt, hat den Schweiß der Höhenmeter nie gespürt. Stattdessen: Körpereinsatz, Teamarbeit, manchmal nervenaufreibendes improvisieren, weil plötzlich eine Lieferung klemmt oder der Bauplan sich nachts wieder geändert hat. Berlin genießt schließlich seinen ganz eigenen Takt – und der ist selten monoton. Wer den Fuß auf's Gerüst setzt, spürt ziemlich schnell: Routine gibt’s nicht, aber Respekt, Humor und einen seltsamen Ehrgeiz für die letzte Alu-Blende. Vielleicht liegt darin das Rätsel, warum viele trotzdem bleiben.
Jetzt mal ehrlich, die Stellen sind da. Wer hier einsteigt, muss keine jahrelange Meisterausbildung vorweisen – solide Vorbildung, handwerkliches Geschick, Baustellenverstand, das reicht oft schon für den Anfang. Klar, der Job fordert: Von Akkuschrauber bis Absturzsicherung muss alles sitzen. Die Stadt bietet allerdings auch etwas, das mir anderswo fehlt: enorme Projektvielfalt, überraschend moderne Technik und ein Arbeitstempo, das nie in Schläfrigkeit abdriftet. Dabei, und das wird oft verschwiegen, ist das Einkommen je nach Betrieb und Qualifikation gar nicht mal so trist. Einstiegsgehälter starten meist zwischen 2.500 € und 2.900 €. Wer tiefer einsteigt, viel Verantwortung übernimmt oder sich in die Spezialmontage einarbeitet, landet durchaus auch mal bei 3.200 € bis 3.600 €. Klingt vielleicht nicht wie Start-up-Glamour, aber hier bleibt das Handwerk sichtbar – und spürbar.
Natürlich fragen einige, wie lange das noch gutgeht. Roboter, Vorfertigung, Digitalisierung? Sicher, die Technik kommt – langsam, manchmal auch rabiat. Aber was viele unterschätzen: Ohne Menschen, die dem Digitalplan im echten Leben Federn verpassen und die Fensterlaibung sauber ausrichten, bleibt die schönste Planung Makulatur. Berlin wächst, der Bedarf an nachhaltigen, modernen Fassaden steigt. Wer hier anpackt, findet nicht nur einen Job, sondern eine Art Großstadtabenteuer – und, wenn es gut läuft, sogar eine kleine Gemeinschaft auf Zeit. Manchmal, in einer dieser kurzen Pausen hoch oben, denke ich mir: Ist nicht jeder Fassadenmonteur auch ein bisschen Bewahrer der Stadt? Vielleicht sogar kreativer als mancher denkt.
Klar, der Beruf ist kein Spaziergang. Dreck, Druck, Wetter und manchmal auch ziemlich eigensinnige Kollegen. Aber in einer Stadt, die sich immer wieder neu erfindet, ist es ein recht ehrliches Stück Arbeit. Wer einsteigen will – jung, erfahren oder neugierig auf einen Wechsel – sollte wissen: Es sind die Geschichten, die der Wind rund ums Gerüst weht, die bleiben. Und manchmal ist das laute Lachen beim Feierabendbier mehr Wert als der Glanz der neuen Fassade.
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