CBL Verwaltungs GmbH | 41061 Mönchengladbach
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CBL Metallbau GmbH & Co. KG | 41061 Mönchengladbach
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Man sagt ja, wer morgens das Gerüst betritt, sieht die Welt mit anderen Augen. Das gilt in Aachen genauso wie anderswo, aber vielleicht ist der Blick auf die Fassade hier noch ein bisschen spezieller. Zwischen westdeutscher Klinkertradition, der Nähe zur Belgischen Grenze und den ersten Spannbetonhäusern aus den Siebzigern: Der Job des Fassadenmonteurs in Aachen fühlt sich an wie ein permanentes Balancehalten – zwischen Alt und Neu, High-Tech und Handschweiß. Faszinierend, anstrengend, manchmal auch unscheinbar. Aber unterschätzt sollte man diese Arbeit auf keinen Fall.
Fassadenmonteur – schon das Wort klingt nach Aufbruch. Nach draußen, an die frische Luft, und ans Tüfteln, oft in luftiger Höhe. Im Kern dreht sich alles um Außenhüllen: Wärmedämmverbundsysteme, Klinkerriemchen, vorgehängte hinterlüftete Fassaden, aber auch Glas- und Aluminiumkonstruktionen sind Alltag. Wer denkt, das sei bloßer Kraftakt, hat längst nicht gesehen, wie diffizil einige Details mittlerweile sind. In Aachen merkt man das besonders, weil hier neben den üblichen Wohnungsbauten viele Institute, Labore und Altbauten saniert oder modernisiert werden. Traditioneller Putz neben Passivhausniveau –, so etwas muss man nicht nur verschrauben, man muss es begreifen.
Klar, Routine gibt’s – aber gemütlich ist was anderes. Wer auf den Dächern Aachens steht, merkt schnell: Das Wetter marschiert hier eigenwillig. Regen vom Westen, Windböen, und dann wieder gleisende Sonne. „Das hält doch keiner aus,“ denken viele. Falsch. Was wirklich anstrengend ist: die permanente Konzentration. Nicht jeder Stein sitzt. Ein Fehler – und das Wasser läuft, der Winter lacht. Was viele unterschätzen: Fassadenbau ist Denkarbeit. Zeichnungen lesen, Maße anpassen, Profile auf Gehrung schneiden – alles unter der Oberfläche einer manchmal rauen Arbeitsatmosphäre. Einen simplen Arbeitstag? Den wirst du suchen wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen.
Jetzt mal Butter bei die Fische – wie steht es ums Gehalt? In Aachen liegt das Einstiegsgehalt als Fassadenmonteur je nach Vorqualifikation im Bereich zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung sind 3.000 € bis 3.400 € durchaus machbar, vor allem, wenn Spezialkenntnisse gefragt sind. Manch einer verdient Richtung 3.600 €, wenn das Wissen zu moderner Dämmtechnik oder Fassadensanierung mit Komplettangeboten gefragt ist, und wenn die Auftragslage passt. Hier zeigt sich: Wer bereit ist, auch mal außerhalb klassischer Arbeitszeiten zu arbeiten (Stichwort Großprojekt oder kurze Baufenster), kann sich finanziell spürbar verbessern. Realität aber auch: In schwächeren Phasen schlägt der Baukonjunktur-Pendel erbarmungslos aus – auch beim Verdienst.
Aachen – das ist nicht nur Printen, Dom und Grenznähe. Die Bauherren hier suchen oft den Spagat zwischen Bewahrern und Innovatoren. Historische Bausubstanz versus moderner Nachhaltigkeitsanspruch – der Konflikt ist täglich spürbar. In den letzten Jahren (und das ist mehr als ein leeres Stichwort) ziehen neue Vorgaben für Energieeffizienz, Brandschutz oder Recycling immer weitere Kreise. Das bedeutet: Ausbildung bleibt nicht statisch, sondern ist – überspitzt gesagt – Teil der Arbeitsausrüstung. Mein Eindruck: Wer einmal im Fassadenbau in Aachen hinter die Kulissen schaut, lernt schnell, dass hier Normen eben nicht nur auf dem Papier existieren, sondern von Prüfern rigoros kontrolliert werden.
Ist das jetzt der perfekte Beruf? Sicher nicht für jede und jeden. Kraft, Köpfchen und Neugier – diese Mischung muss man mitbringen. Manchmal ist der Arbeitstag schon um drei geschafft, manchmal ist er ein nie enden wollendes Reparaturballett – geprägt von Telefongesprächen, Materialengpässen und dem immerwährenden Aachener Regen, der offenbar nie müde wird. Und trotzdem: Wer das erste Mal eine Fassade abschließt, die in 30 Metern über Straßenniveau leuchtet, der spürt etwas Eigenes. Vielleicht ist das der Stolz, der diesen Beruf ausmacht. Oder einfach die Gewissheit, dass hinter jeder Hülle eine Geschichte wartet, die ohne Handwerk nicht sichtbar geworden wäre.
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