Fahrzeuglackierer Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Fahrzeuglackierer in Freiburg im Breisgau
Berufsrealität am Oberrhein: Fahrzeuglackierer in Freiburg
Freiburg im Breisgau – auf den ersten Blick ein Postkartenidyll, die Bächle plätschern, der Münsterplatz lebt. Aber wenige denken beim Spaziergang durch die Altstadt daran, dass draußen, irgendwo in einem Industriegebiet, seit Sonnenaufgang Lackierpistolen röhren. Wer sich heute für den Beruf des Fahrzeuglackierers entscheidet, entscheidet sich für eine Handwerkskunst, die sich an der Schnittstelle von Technik, Präzision und Sinn für Ästhetik bewegt. Und in Freiburg? Da hat das Ganze seinen eigenen Rhythmus – zwischen Innovationsdruck, Handwerksstolz und manchmal auch einer Spur badischer Gelassenheit.
Wer als Berufseinsteiger vor der Werkstatttür steht, merkt schnell: Lackieren ist kein Malspaß, sondern Millimeterarbeit mit Chemie und Maschinen, mit Oberflächen, die nicht verzeihen. Die großen Autohäuser rund um die Stadt, von Zähringen bis Vauban, geben den Takt vor – für die einen ist es Fließband, für die anderen handwerkliches Feingefühl. Man fragt sich manchmal, ob der Unterschied zwischen Unfallreparatur und Sonderlackierung in der Realität wirklich so groß ist. Eigentlich ja, zumindest was die Ansprüche betrifft. Hier wird nicht einfach irgendeine Schramme unsichtbar gemacht, sondern gearbeitet, bis sich das Licht auf dem Lack bricht, als hätte das Blech gerade erst das Werk verlassen. Und wehe, der Kunde sieht den kleinsten Staubeinschluss.
Doch gerade in Freiburg, zwischen ökologischer Vorzeigehaltung und urbaner Mobilitätswende, spürt man: Der Markt für Fahrzeuglackierer bleibt umkämpft. Elektroautos, Karosserien aus neuen Verbundstoffen, wasserbasierte Lacksysteme – technische Entwicklungen, wohin das Auge reicht. Wer dachte, die Spritzpistole wird morgen noch genauso geführt wie vor zwanzig Jahren, irrt sich gewaltig. Ich habe es selbst erlebt: Kaum eine Saison vergeht, ohne dass jemand fragt, ob die neuen Umweltsiegel und Öko-Vorgaben so viel mehr Aufwand machen. Antwort? Ja, in gewisser Weise. Umdenken ist gefragt, und das Handwerk muss mitziehen. Die Kundschaft in Freiburg – da bleibt sie sich treu: Wer Service will, will auch Nachhaltigkeit. Nicht selten steht man vor Hybrid- oder E-Fahrzeugen und merkt: Vor zehn Jahren war das noch Zukunftsmusik. Heute Alltag.
Das starterfreundliche Gehalt in der Region? Sagen wir, es ist solide, aber kein Sprungbrett in die Hochfinanz. Die meisten Einsteiger bewegen sich zwischen 2.300 € und 2.650 €, Fachkräfte mit ein paar Jahren Erfahrung schaffen deutlich mehr: 2.800 € bis 3.100 € sind in größeren Werkstätten durchaus möglich. Klingt nüchtern, ist aber – im Vergleich zur teuren Freiburger Lebenshaltung – ganz ordentlich. Wobei: Wer top arbeitet und Zusatzqualifikationen nachlegt, kann Richtung 3.600 € blicken. Klingt nach Zahlenjonglage, fühlt sich in der Realität aber nach harter Arbeit an. Und ja, der Weg ist selten geradlinig.
Was mich an diesem Beruf in Freiburg fasziniert: Es ist diese Mischung aus sturer Präzision und stiller Kreativität. Lackierer haben ein Auge fürs Detail, eine ruhige Hand – und müssen eigentlich täglich umdenken, ob sie wollen oder nicht. Viele Kinder des Schwarzwalds sind tendenziell skeptisch, was Neuerung betrifft, aber genau hier liegt eigentlich die Zukunft des Handwerks. Weiterbildung? Unverzichtbar. Technische Lehrgänge zu neuen Lacken, Kurse zu Arbeitssicherheit, Spezialisierungen für Sondertechnik – das alles wird in Freiburg durchaus gefordert, manchmal auch von Kunden, denen „Tempo“ wichtiger ist als „Tradition“. Am Ende zählt dennoch das Ergebnis. Ob das nun an einer Luxuskarosse im Grün der Opfinger Felder geschieht oder im klassischen Autohaus am Stadtrand, macht. Den. Unterschied? Vielleicht weniger als gedacht.
Es gibt diese Tage, an denen der Lackierbetrieb wie ein Schmelztiegel wirkt: Junge Talente treffen auf alte Hasen, dazwischen fremdeln Neuzugänge, die sich erst an Staubschutzmasken und scharfe Geruchsschwaden gewöhnen. Was viele unterschätzen: Der Beruf verlangt Geduld. Und Nerven. Und ein bisschen Sinn für Farbe, der (so meine Erfahrung) mehr wert ist als jede Statistik. Klar, man kann die Entwicklung am Markt beobachten – Digitalisierung, Wachstumsbremse, Lieferengpässe auch im Lack-Segment. Aber unterm Strich bleibt eines: Wer in Freiburg als Fahrzeuglackierer an den Start geht, erlebt das Handwerk in all seinen Facetten. Nicht immer schön, ziemlich selten langweilig, meistens ehrlich – und gelegentlich, wenn das Licht richtig steht, auch ein bisschen magisch. Ob das reicht? Muss jeder für sich selber entscheiden. Ich meine: Ja, meistens reicht’s.