Fahrzeuglackierer Jobs und Stellenangebote in Düsseldorf
Beruf Fahrzeuglackierer in Düsseldorf
Fahrzeuglackierer in Düsseldorf: Zwischen Werkbank und Welt im Wandel
Es gibt Berufe, bei denen man tatsächlich sieht, was man geschafft hat: ein baumelndes Auto kurz vor der Zulassung, nach dem dritten Tag endlich spiegelglatt lackiert. Lackierer – so ein Beruf. In Düsseldorf ist die Lage, na ja – etwas spezieller. Wer neu einsteigt oder überlegt, ob die eigene Laufbahn im Lackieranzug mal einen Richtungswechsel vertragen könnte, erlebt hier keine klassische Maleridylle, sondern das, was ich einen „urbanen Maschinenraum“ nenne. Die Stadt ist groß, die Werkhallen surren – und die Auftragslage ist schwankungsfreudig wie der Rhein im Frühling.
Der Lack ist kein Zufallsprodukt – das merkt man schnell als Einsteiger, spätestens nach der ersten verpatzten Klarlackschicht. Gute alte Handarbeit? Sicher, aber eben nie ohne Technik. Mittlerweile schleichen sich mehr und mehr digitale Farbtonmessgeräte in die Lackierboxen, die im Ruhrgebiet noch als teurer Schnickschnack gelten, während Düsseldorfer Werkstätten längst mit digitalen Farbdatenbanken arbeiten. Die Zeiten, in denen man den passenden Farbton nach Gefühl anmischte, sind vorbei – zumindest in den Betrieben, die die Wohnwagenflotte am Medienhafen oder High-End-Leasingwagen für das Umland bedienen. Elektronische Farbtonmessung klingt trocken, macht aber den Unterschied, wenn man zwischen drei Silbertönen und 20 Weißnuancen hantiert.
Ich habe oft den Eindruck, dass viele unterschätzen, wie vielseitig dieser Beruf inzwischen ist. Es ist nicht nur „pistole drauf und fertig“. Die Abhängigkeit von neuen Materialien und Verfahren – etwa beim Spachteln oder Mattlackieren – wächst. Und dann sind da die Elektrowerkzeuge mit ihren Eigenheiten, die Lackierkabinen mit smarter Lüftung und ab Werk eingestellten Klima-Profilen... klingt nach Science-Fiction? Ist aber längst Realität. Wer hier als Quereinsteiger von der klassischen Metallbearbeitung kommt, wird aufmerken: Die Finger sind schwarz, aber der Kopf muss mitdenken.
Finanziell? Nicht verschweigen: In Düsseldorf liegt das Einstiegsgehalt meist bei 2.600 € bis 2.900 €. Mit Berufserfahrung, ein paar Spezialmodulen (z. B. Spot-Repair, Wasserbasislacke, Oldtimer-Restaurierung) oder der Lizenz für Sonderlackierungen kann es in die Richtung 3.200 € bis 3.600 € gehen. Das klingt angemessen – ist aber, mit Blick auf Lebenshaltung in Düsseldorf, eher Mittelmaß als goldener Lohnregen. Kurz: Kein Beruf für Träumer, die am liebsten schon nach dem dritten Jahr an der Nordsee sitzen.
Ein letzter Punkt, den ich persönlich für unterschätzt halte: der Stellenwert der Weiterbildung. Gerade in Düsseldorf, mit der Nähe zu Großkunden wie Autovermietungen, Versicherungsservices und sogar einigen Kunstlogistikern (ja, Kunstlackierungen für Messetransporte sind ein Ding), wird fast erwartet, dass man sich für Spezialfälle fit hält. Wer sich mit künstlerischen Folierungen oder kompletten Farbwechseln auskennt, ist gefragt – nicht nur im klassischen Werkstattsegment. Die alten Handgriffe sind immer noch die Basis, aber wer sich nicht bewegt, verliert. Was auf dem Land noch reicht, kann in Düsseldorf schnell alt aussehen.
Was heißt das für Berufseinsteiger und Wechselwillige? Es ist eine ehrliche Arbeit, die nach wie vor Handwerk bedeutet. Wer bereit ist, sich auf wechselnde Aufgabengebiete – von Standardreparaturen bis zu fast schon kunsthandwerklichen Einzelstücken – einzulassen, wird nicht nur gebraucht, sondern auch gefordert. Strukturierte Weiterbildung, ein waches Auge für neue Verfahren und die Bereitschaft, sich ab und an mit der Düsseldorfer Preisstruktur auseinanderzusetzen – das macht am Ende den Unterschied aus. Oder, mit einem Augenzwinkern: Der Lack muss nicht nur glänzen, sondern auch haften – und das auf allen Ebenen.