Fachkraft Gebäudetechnik Jobs und Stellenangebote in Wiesbaden
Beruf Fachkraft Gebäudetechnik in Wiesbaden
Fachkraft Gebäudetechnik in Wiesbaden: Zwischen Technik, Alltag und gesellschaftlicher Bedeutung
Eigentlich wollte ich ja nie jemand sein, der von „systemrelevanten Berufen“ schwärmt, aber in der Gebäudetechnik ist dieses Wort erstaunlich treffsicher. Wer in Wiesbaden als Fachkraft Gebäudetechnik arbeitet – sagen wir mal, ob frisch von der Ausbildung oder als Wechselnde:r aus einem anderen Bereich – merkt: Hier geht’s nicht nur um Rohre, Schalter und Messgeräte. Tatsächlich ist das halbe Stadtleben davon abhängig, dass einer wie ich, oder eben Sie, morgens die Arbeitsklamotten anzieht. Manchmal frage ich mich, ob die Leute überhaupt wissen, was sie bekämen, wenn alle F-GTler (man verzeiht mir die Abkürzung) mal einen Tag die Hände in den Schoß legen würden. Antwort: Nichts läuft. Heizung, Klima, Sicherheit – der ganze Laden steht still. Aber im Hintergrund, versteht sich.
Der Alltag ist – ich will nicht lügen – selten so glamourös, wie ihn sich Technikfans daheim bei Youtube ausmalen. Klar, es gibt moderne Messanlagen und die Digitalisierung macht auch vor Wiesbadener Gebäuden nicht halt. Dennoch: Vieles bleibt Handwerk. Da ein defekter Lüfter am alten Amtsgebäude, dort eine Neubauanlage, bei der smarte Steuerung plötzlich auf Stur schaltet. Wer Vielfalt mag und nicht allergisch auf Staub oder Bürokraten-Denglisch reagiert, ist hier richtig. Dafür trifft man in Wiesbaden auf einen Mix, der seinesgleichen sucht: Vom Hotel mit denkmalgeschützter Fassade bis zur unterirdischen Quellwasserpumpe irgendwo am Neroberg. Und ich würde lügen, wenn ich behauptet hätte, die alten Röhrenkeller hätten keinen ganz eigenen Charme – ein bisschen wie den muffigen Traditionsduft alter Weingüter, nur ohne Rebensaft.
Das große Wort „Fachkräftemangel“ schwebt über allem. Es klingt wie ein Dauer-Alarm, aber: Es ist real. Wer sich für den Weg in die Gebäudetechnik entscheidet, trifft auf einen leergefegten Markt – in Wiesbaden wie im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Die Kommunen suchen, Wohnungsbaugesellschaften suchen, private Servicefirmen: alle suchen. Das spürt man nicht nur an den Tonlagen der Vorarbeiter („Sag mal, kannst du nicht noch…?“), sondern auch beim Gehalt: Da ist Bewegung drin. Im Einstieg, nach solider Ausbildung, liegt man in Wiesbaden normalerweise zwischen 2.600 € und 3.000 € – je nach Arbeitgeber und Vorwissen. Mit ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht einer Zusatzzertifizierung Richtung Energieeffizienz, sind 3.200 € bis 3.700 € durchaus realistisch drin. Es gibt Kollegen, die nach fünf Jahren und mit Zusatzverantwortung auch mal über 4.000 € erzählen – falls das Thema „Zulagen für Schichtdienste“ passt. Die Wahrheit? Es schwankt. Wer Verantwortung übernimmt, seine Kompetenzen ausbaut oder eben zur rechten Zeit beim richtigen AG landet, geht nicht leer aus. Aber Millionär wird man selten (falls da jemand Illusionen haben sollte).
Was viele unterschätzen: Der Wandel in Richtung erneuerbare Energien und Digitalisierung spielt eine größere Rolle, als viele ahnen. Da reicht es nicht, alte Heizungen von A nach B zu schleppen – moderne Systeme verlangen Feingefühl, Know-how und immer öfter einen (mehr oder weniger freundlichen) Umgang mit Sensorik, Software & Co. Die Stadt Wiesbaden verfolgt ihre eigenen Klimaziele recht ambitioniert. Wer es wagt, sich im Bereich Gebäudetechnik weiterzubilden – etwa Richtung intelligente Gebäudesteuerung oder spezielle Energiekonzepte – hat hier einen Fuß in der Tür, noch bevor andere wissen, dass sie das Thema brauchen. Und ehrlich, ab und zu macht es auch Spaß, den Kollegen aus anderen Gewerken zu erklären, wie man aus einer schnöden MSR-Anlage einen echten Energiesparer zaubert.
Am Ende aber zählt das, was einem morgens aus dem Bett springen lässt (mal abgesehen von der Kaffeeduft-Taktik). Klar – sichere Jobs, ordentliche Bezahlung und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, ziehen. Aber es ist auch das kleine Gefühl, am eigenen Alltag direkt zu merken, wofür man morgens loszieht: Funktioniert die Lüftungsanlage in den Schulgebäuden? Läuft die Wärmeversorgung im Pflegeheim? Manchmal ist eben nicht die Technik der größte Ansporn, sondern die Erkenntnis, dass ohne einen selbst das Puzzle Wiesbaden eine ziemlich massive Lücke hätte. Und das, so schätze ich, zählt im Endeffekt mindestens so viel wie der berühmte Handschlag zum Feierabend.