Fachkraft Computer Aided Design Jobs und Stellenangebote in Nürnberg
Beruf Fachkraft Computer Aided Design in Nürnberg
Aus dem Maschinenraum der Digitalisierung: Fachkraft Computer Aided Design in Nürnberg
Wer heutzutage nach einem Einstieg als Fachkraft Computer Aided Design—kurz CAD—in Nürnberg sucht, bewegt sich irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft. Klingt pathetisch, ist aber ziemlich handfest. Hinter den blinkenden Bildschirmen und den scheinbar perfekten 3D-Modellen verbirgt sich eine seltsame Mischung: handfeste industrielle Tradition, fränkisches Understatement und der ganz normale Digitalwahn. All das trifft hier aufeinander. Und mit „hier“ meine ich ausdrücklich: Mittelfranken, Industriestandort – Nürnberg eben.
Überhaupt: Wer sich das erste Mal an eine moderne CAD-Software setzt, ob SolidWorks, AutoCAD oder Catia, merkt schnell – das Ganze ist alles andere als reine Klickerei. Es geht um exaktes Handwerk, nur am Monitor, und um Verständnis für Technik auf mehreren Ebenen. Kein Wunder, dass viele – ob Berufseinsteiger oder erfahrene Umsteiger – manchmal ratlos sind: Bin ich jetzt eigentlich Techniker, Zeichner, oder würde es vom Arbeitsamt schlicht Sachbearbeiter heißen? Die Nürnberger Unternehmen scheinen darauf keine einfache Antwort zu kennen. Zwischen Anlagenbau, Automobilzulieferern und Medizintechnik taucht die Berufsbezeichnung CAD-Fachkraft in den unterschiedlichsten Varianten auf. Was zählt: Wer die Systeme beherrscht, der hat hier ordentlich zu tun. Und das nicht erst seitdem die Digitalisierung als Allheilmittel ausgerufen wurde.
Was den Alltag betrifft – man wird rasch vom bleiernen Ernst der Aufgabe auf den Boden der Tatsachen geholt. Zeichnungen anfertigen, Bauteile in 3D erfassen, Änderungswünsche von Kollegen aus der Entwicklung einarbeiten: Das klingt harmlos, kann aber je nach Branche ziemlich haarig werden. Mal werkelt man im seelenlosen Großraumbüro, dann wieder in fast handwerklicher Atmosphäre mit Konstruktionsleiter und italienischem Werkzeughersteller per Videokonferenz. Wer da nicht flexibel im Kopf ist, hat’s schwer. Apropos: Technische Englischkenntnisse gehören längst auf den Mindeststandard, und das nicht nur für die Bedienung aktueller Programme. Ich habe Kollegen erlebt, die am Montag noch über Fräszentren philosophieren, am Dienstag aber Pläne für ein internationales E-Mobility-Projekt anpassen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Nichts für notorische Komfortzonenliebhaber also.
Doch wie steht’s ums liebe Geld? Die Fantasiegewinne der IT-Fachleute sind hier nicht zu erwarten, aber für Fränkische Verhältnisse spielt CAD auf solidem Niveau. Realistisch ist ein Gehalt zwischen 2.700 € und 3.400 €, abhängig von Kenntnissen, Branche, Unternehmensgröße und – zugegeben – ein bisschen Verhandlungsgeschick. Wer einen Techniker-Titel oder einschlägige Praxiserfahrung mitbringt, kann sich auch auf 3.500 € bis 3.800 € einstellen. Die Spreizung ist groß, der Markt in Bewegung. Es gibt regelmäßig Firmen, die mit Benefits locken (letzter Schrei: flexible Gleitzeit, Homeoffice à la carte – mitunter auch günstige ÖPNV-Tickets, falls das jemandem wichtiger ist als der Kicker im Pausenraum).
Womit wir bei einem Punkt sind, der oft untergeht: Die Möglichkeiten der Spezialisierung und Weiterbildung. In Nürnberg – Eigenart der Region – hat man einen gewissen Hang zur bodenständigen Perfektion. Wer beispielsweise in die Simulation will (Stichwort FEM), auf additive Fertigung umsteigt oder sich im Bereich Building Information Modeling fit macht, merkt schnell, dass man hier definitiv mehr als nur „Zeichner“ ist. Die IHK, diverse Technikerschulen und Weiterbildungseinrichtungen ziehen nach, propfen laufend Zertifikate, Crashkurse in parametrischem Konstruieren oder branchenspezifische Workshops ins Angebot. Ein kleiner Hinweis aus der Praxis: Wer sich einen halben Tick mehr in Software und Automatisierung reinhängt, läuft seltener Gefahr, bei Umbrüchen abgehängt zu werden.
Zuguterletzt dieses: Nürnberg ist kein Silicon Valley—zum Glück, wie ich sagen würde. Hier gibt’s weniger Hype, dafür solide Nachfrage nach Menschen, die mehr können als bunte Flächen zu schieben. Der CAD-Profi bleibt ein gefragter Übersetzer zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wunsch und produzierbarem Bauteil. Wer sich darauf einlässt, spürt schnell: Diese Arbeit ist kein Selbstläufer, aber auch kein Don-Quichotte-Abenteuer. Eher ein langer, ruhiger Strom – mit gelegentlichen Stromschnellen, wenn es die Marktlage verlangt. Wer das mag, findet hier einen ziemlich verlässlichen Platz an der Maschine. Oder am PC. Oder, mal ehrlich: beides, aber eben in typisch fränkischer Mischung.