Dentallabor Gadau | 63739 Aschaffenburg
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Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Stadt Konstanz | 20095 Hamburg
Ed. Züblin AG | 10115 Berlin, Hamburg, Dresden, Rostock, Bremen
beBeeFachmann | 24576 Bad Bramstedt
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Wie viele wohl ahnen, ist Kiel weit mehr als gelegentliches Segelrevier oder Fährhafen nach Skandinavien. Wer den Alltag einer Fachkraft im Bereich Computer Aided Design (CAD) hier kennt, weiß, dass zwischen Altstadt-Putzbröckeln und dem Dröhnen der Werften eine ganz eigene Dynamik herrscht. CAD – das meint, zwischen digitalem Präzisionshandwerk und echtem Schraubenschlüssel balancieren. Fast schon paradox: Man sitzt, klickt und plant am Bildschirm, und doch spürt man die industrielle Vergangenheit durch jede Aufgabe hindurch. Oder bilde ich mir das nur ein?
Kiel ist ungewohnt spezialisiert – na klar, Marine, Schiffbau, Offshore-Technik. Hier gibt es sie noch, die großen Hallen, in denen Schrauben so lang wie ein Unterarm sind und Schweißnähte Geschichten erzählen. Für CAD-Kräfte bedeutet das: Wer glaubt, eine Pipeline für den Maschinenbau von Nürnberg aufs Meer zu übertragen, merkt schnell, dass Wind, Salz, Feuchtigkeit ein Eigenleben haben. Die regionalen Anforderungen diktieren in Kiel oft mehr, als es einem lieb ist. Leichtbau, Korrosionsschutz, modulare Baugruppen – Themen, die nicht überall so brennen. Manchmal sitzt man bis spät, weil eine Detailänderung am Rumpf plötzlich wellenresistenter werden muss. Klingt nach Sisyphos – ist aber irgendwie auch der Reiz.
Man irrt, wenn man denkt, CADler seien Einzelgänger. Klar, Kopfhörer und Fokus – das braucht es. Aber die großen Projekte entstehen selten allein: Projektteams, Abstimmung mit Fertigern, Schnittstellen zu Einkauf oder – ungeliebter Dauerbrenner – der Qualitätssicherung, das alles ist Alltag. Für Berufseinsteiger manchmal ein Sprung ins kalte Wasser. Geräde in Kiel, wo mancher Kollege noch „mit dem Bleistift groß geworden ist“ und ein gewisses Insistieren auf Details als Ehrerbietung versteht. Da hilft Humor. Und Hartnäckigkeit.
Die Sache mit dem Gehalt: Wer sie nicht stellt, kriegt zu wenig – auch in Kiel. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Klingt erst mal solide, aber: Ob Werkvertrag im Metallbau, Planungsbüro an der Förde oder spezialisiertes Start-up, die Spanne nach oben hängt an Erfahrung und manchmal am Glück. Wer ein paar Jahre bleibt, Software-Upgrades nicht fürchten lernt und sich vielleicht sogar ins 3D-Konstruktoren-Universum wagt, kann durchaus 3.500 € bis 4.100 € einfahren. Im Einzelfall, betone ich. Ach, und Überstunden? Die werden in Kiel mit norddeutscher Gelassenheit oft einfach „weggeklönt“. Wer darauf Wert legt, sollte früh Klartext reden – Ernst gemeinter Rat.
Konstruktion ohne Update? Funktioniert in Kiel ungefähr so gut wie ein Fisch ohne Wasser. Die Region investiert, nicht immer spektakulär, aber stabil in Weiterbildung – insbesondere bei neuen CAD-Plattformen und Automatisierungs-Tools. Die Integration von KI-gestützten Anwendungen ist dabei kein Familienspaziergang, sondern eher ein Balanceakt am Kliff. Manche sehen darin die totale Entwertung „klassischer“ Fähigkeiten, andere entwickeln die Softwareskripte, bevor die Schicht vorbei ist. Ich persönlich glaube: Die Mischung macht’s. Wer neugierig bleibt – und bereit ist, ab und zu die Komfortzone zu verlassen –, fährt in Kiel noch am besten. Was viele unterschätzen: Die Nähe zu Hochschulen und Forschungsinstituten bietet immer wieder Chancen zur Kooperation, auch ohne akademischen Nimbus.
Wem also das Kreative im Digitalen reizt und wer sich nicht vor dem einen oder anderen Spätdienst im Industriegebiet fürchtet, findet in Kiel ein solides, manchmal eigenwilliges, aber unbeirrt bodenständiges Umfeld. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Wer mitdenkt, fragt, zweifelt und trotzdem weitermacht, kann hier mehr gewinnen als nur Routine. Und manchmal – überraschend oft – erzählt einem das CAD-Modell dann tatsächlich eine bessere Geschichte als der nächste Krimi im Fernsehen.
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