SAE Schaltanlagenbau Erfurt GmbH | 99084 Erfurt
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Dentallabor Gadau | 63739 Aschaffenburg
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
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Manchmal wird man fast neidisch auf die Klarheit gewisser Tätigkeiten. Schrauben reindrehen, fertig – alles eindeutig. Wer aber als Fachkraft im Bereich Computer Aided Design unterwegs ist, zumal im erfreulich ambivalenten Erfurt, weiß: Hier zählt der feine Unterschied, der Millimeter, der unsichtbare Haken in der Zeichnung. Und vor allem zählt, was am Bildschirm passiert – und gelegentlich schiefgehen kann. CAD. Drei Buchstaben, die nach Nerd und Technik klingen, aber letztlich jede Straße teilen mit der Frage: Was macht ihr eigentlich – und warum seid ihr in Thüringen plötzlich so gefragt?
Die Aufgaben sind – wie so oft im Berufsleben – ein Schwebezustand zwischen Routine und Neugier. Wer einsteigt, denkt vielleicht: Man konstruiert Produkte, mal hier einen Getriebeteil, da eine Maschinenbau-Komponente. Keine schlechte Annahme – immerhin entstehen in Erfurt erstaunlich viele Bauteile, die später durchs Land rollen oder in Produktionsstraßen ihr unscheinbares Dasein fristen. Klingt zunächst eintönig? Weit gefehlt. Wer jemals probehalber eine Maschinenzeichnung nach den DIN-Normen abgerissen, Geometrien parametrisiert und Toleranzen justiert hat, weiß: Es ist mehr als Linienmalerei. Die Softwareseite – Catia, SolidWorks, Autodesk (und was der Markt an Eigenheiten so hergibt) – spielt eine größere Rolle in der Tageslaune als viele zugeben. Mal hakt der Rechner, mal die Kollegen, mal der Auftraggeber. Alltag eben.
Was viele unterschätzen: Der Kontext in Erfurt ist ein ganz anderer als in Stuttgart oder München. Die große Automobilzuliefererei, klar, ein bisschen Hightech, aber eben noch viel Mittelstand. Hier herrscht nicht überall Innovationsparty, manches wirkt altgedient oder latentes Understatement. „Digitalisierung? Machen wir auch. Irgendwie.“ Doch gerade das bringt Chancen: Die kleinen, oft unterschätzten Betriebe, meist Familienunternehmen, investieren inzwischen in 3D-Konstruktion, additive Fertigung und noch mehr Prozesse, die irgendwie mit digitalen Datenplänen anfangen. Heißt: Wer den Überblick behält und vielleicht sogar Lust hat, Software-Updates nicht nur hinzunehmen, sondern mitzudenken, ist gern gesehen – auch wenn die eigene Begeisterung für abweichende Normteile nicht immer uneingeschränkt geteilt wird. Der regionale Ton hat dabei einen rustikalen Charme: „Mach’s ordentlich, aber mach’s schnell.“ Ein Widerspruch? Natürlich – wie so oft im Produktionsalltag.
Mit welcher Vergütung rechnet man hier? Nüchtern betrachtet: Wer ganz am Anfang steht, wird je nach Ausbildungsweg (und Betriebsgroße) meist zwischen 2.600 € und 2.900 € pro Monat auf dem Gehaltsnachweis finden. Klingt solide, ist aber selten die Oberkante. Schwankungen gibt es – traditionsbewusste Maschinenbauer zahlen oft konservativ, während technikorientierte Mittelständler ab 3.000 € gern mal die Hand heben, wenn Spezialisierung oder Erfahrung nachgelegt werden kann. Wer rausholen will, muss – das ist leider Fakt – überdurchschnittlich fit in der Technik bleiben, aktuelle Software kennen und, ja, sich auch mal mit Elektrohintergrund durchschlagen. Wenn dann noch ein bisschen Prozessverständnis dazu kommt – also nicht nur zeichnen, sondern auch Abläufe und Fertigung denken – springt das Gehalt durchaus mal auf 3.200 € oder knapp darüber.
Die größte Überraschung? Für viele Einsteigerinnen und Einsteiger ist es der Blick hinter die Kulissen. Plötzlich merkt man, wie eng Konstruktion und Praxis in kleinen Betrieben zusammenhängen: Mit etwas Pech steht man eine Woche an einem Büroplatz, der aussieht wie aus dem Jahr 1997, bringt aber Einzelteile auf den Weg, die ohne intensive Rücksprache nie serienreif würden. Anders gesagt: Wer in Erfurt CAD macht, wird gebraucht – nicht bloß als Zahlenklicker, sondern als Tüftler, Vermittler, manchmal als Problemlöser zwischen Fertigung und Entwicklung. In der Realität heißt das zwar gelegentlich: „Lernen bei laufender Maschine“. Aber genau das hat seinen Reiz – niemand wird vergessen, der sich selbst weiterbringen möchte.
Manchmal kommt die Frage auf: Spielt Weiterbildung eine Rolle? Mehr denn je. Wer nicht regelmäßig an neuen Werkstoffen, Software-Module oder Schnittstellenthemen ran mag, bleibt auf Halbdistanz. Viele Arbeitgeber in Erfurt – das ist ehrlich gesagt ermutigend – investieren zunehmend in interne Qualifikationen, holen Schulungen ins Haus und legen Wert auf Anpassungsfähigkeit. Die Zeit der reinen Analogdenker ist durch. Wer noch Extras mitbringt – Automatisierungserfahrung, ein Hauch von Elektrotechnik, Sprachkenntnisse für Zulieferkontakte – wird meist schnell zum „Wunschkandidaten“. So viel zur Alltagspraxis.
Bleibt die Sinnfrage – warum macht man das alles? Ich glaube, es ist die Mischung aus Techniktiefe und der oft unterschätzten Bodenständigkeit Erfurts. Wer Freude an klarer Struktur, räumlichem Denken und ein bisschen räumlichen Dickkopf mitbringt, der wird nicht untergehen. Im Gegenteil: In den Konstruktionsbüros zwischen Dom und Egapark schlägt das technische Herz Thüringens. Und manchmal wünscht man sich, dass das auch etwas lauter zu hören wäre.
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