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tagwerk personal GmbH - Troisdorf | 51503 Rösrath
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Der Himmel über Hamm – meist kein Instagram-Filter. Eher ein raues, manchmal trügerisch freundliches Grau mit überraschenden Blaulücken. Nun, ich habe meinen ersten Frühling auf dem Feld so erlebt: zwischen Quietschstiefeln, Kartoffelsäcken und den Stimmen, die sich quer über die Reihen rufen. Erntehelfer – oft gedacht als Zwischenstation, als Saisonjob, als Arbeit für „die anderen“. Für mich: eine unerwartete Schule der Beharrlichkeit und ein Test für die eigenen Erwartungen. Man möchte meinen, da handle es sich um monotone Handarbeit – falsch. Kaum ein Tag ist wie der nächste, ständig andere Produkte, unberechenbares Wetter, ach, und dann die Technik, die trotz ihres Alters immer noch ein Eigenleben zu führen scheint.
Die Grundanforderungen? Belastbarkeit, ein Wort, das man am Schreibtisch nicht wirklich versteht. Hier prüft der Matsch deine Motivation. Körperliche Arbeit auf dem Feld unterscheidet sich dann doch deutlich von dem, was man sich in der Theorie ausmalt. Wer morgens glaubt, am Nachmittag „platt“ zu sein, kann irren: Die Belastung verteilt sich tröpfchenweise über den Tag – und manchmal wünscht man sich, sie käme dosierter. Hinzu kommt der Umgang mit Maschinen, Sortierbändern und – nicht zu vergessen – mit Kolleginnen und Kollegen, deren Lebensläufe und Hautfarben mindestens so bunt gemischt sind wie die Salatsorten in den Plastikkisten. Was viele unterschätzen: Kommunikation ist entscheidend. Wer eine schlechte Anweisung missversteht, dem fliegen Melonen auf die Füße. Passiert. Sogar öfter, als einem lieb ist.
Die Sache mit dem Geld ist in Hamm so realistisch wie bodenständig: Wer frisch einsteigt, kommt aktuell selten über 2.100 € bis 2.300 € monatlich hinaus – je nach Saison, Arbeitgeber und Anzahl der Arbeitstage. Und ja, das ist kein Geheimnis: Die Arbeit ist anstrengend, das Portemonnaie bleibt schmal. Aber Planbarkeit gibt’s trotzdem. Wer sich engagiert zeigt oder Erfahrung mitbringt – auch aus anderen handwerklichen Berufen –, kann mal auf 2.400 € bis 2.600 € kommen, mit Overtime oder zusätzlichen Aufgaben. Nicht zu vergessen: Man bekommt in vielen Betrieben Kost und meist eine einfache Unterkunft, was das Netto am Ende angekurbelt. Dennoch ein Tipp aus leidiger Erfahrung: Reich wird man dabei nicht, aber arm an Geschichten auch nicht.
Manchmal frage ich mich, warum so viele Menschen diesen Weg wählen. Klar, wegen des Jobs. Aber manche bleiben hängen. Wer sich einmal durch eine Saison geackert hat, lernt nicht nur Kisten schleppen, sondern auch Verantwortung für einen kleinen Ausschnitt in der Lieferkette. Und, Hand aufs Herz: Ohne Erntehelfer läuft auf den Feldern der Region wenig. Technologisierung hält Einzug, aber die Sortiermaschine ersetzt kein waches Auge. Moderne Betriebe in Hamm setzen verstärkt auf langsam digitalisierte Prozesse – Barcode-Scans, digitale Feldbuchführung, GPS-Tracking für Maschinen. Klingt schick, ist aber oft noch Baustelle. Lust, sich da einzubringen? Nicht zu unterschätzen! Wer einen technischen Riecher und etwas Geduld mitbringt, kann sich hier auf Dauer profilieren – auch abseits von Muskelkraft.
Ein Vorurteil bleibt: Wer auf dem Feld arbeitet, hat’s nicht weit gebracht. Ich widerspreche da. Kaum ein Beruf bietet so direkte Rückmeldung über das, was man tut – im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib. Die Landwirtschaft in Hamm – getragen von Familienbetrieben und saisonalen Großaufträgen – ist spätestens seit der Pandemie für viele sichtbarer geworden. Plötzlich gelten Frischesiegel wieder als Wert, und die Herkunft der Lebensmittel wird Gesprächsthema am Stammtisch. Wer hätte gedacht, dass man als Erntehelfer mitten im gesellschaftlichen Diskurs landet? Diejenigen jedenfalls, die sich das trauen, wählen einen Weg, der mehr abverlangt als gute Schuhe: Respekt gegenüber Natur, Team und neuerdings sogar gegenüber regionaler Konkurrenz, weil der Wechsel zu Alternativjobs (Logistik, Handel) gerade für erfahrene Helfer verlockender wird.
Am Ende dieser Wochen auf dem Feld bleibt nicht nur ein Muskelkater, der Erinnerungswert hat. Die Arbeit als Erntehelfer in Hamm ist kein Job für Träumer – und doch bietet sie Chancen für jene, die Linie, Tatkraft und ein wenig Mut zum Ungewöhnlichen mitbringen. Technisch tut sich was, gesellschaftlich bewegt sich was. Und persönlich? Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich nächstes Jahr wieder auf dem Traktor lande. Oder vielleicht doch. Wer weiß das schon.
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