Erneuerbare Energien Technik Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr
Beruf Erneuerbare Energien Technik in Mülheim an der Ruhr
Zwischen Innovation und Handfestigkeit: Erneuerbare Energien Technik in Mülheim an der Ruhr
Wer sich für den Bereich der erneuerbaren Energien in Mülheim an der Ruhr entscheidet, landet nicht selten – wie heißt es so schön – zwischen den Stühlen. Oder, positiver gesagt: Genau in jenem Zwischenraum, in dem noch angepackt werden muss, aber längst Zukunftsluft weht. Das klingt ein bisschen nach Abenteuer. Ist es auch, jedenfalls meistens. Denn der Übergang von der Kohle zum grünen Strom läuft im Ruhrgebiet zwar seit Jahren, aber fertig ist das Revier noch lange nicht. Im Gegenteil: Fast jede Woche lässt sich in der Stadt beobachten, wie plötzlich neue Solarmodule auf Flachdächern auftauchen, wie alte Industriehallen zu Referenzprojekten für Wärmepumpen werden und sich die Diskussion um Fachkräftebedarf wie ein roter Faden durch alle Branchenmeldungen zieht.
Berufseinsteigerinnen und Einsteiger – das kann ich selbst als jemand mit frischem Blick UND Praxiserfahrung sagen – werden im Alltag ziemlich direkt mit dem Wirkungsquerschnitt dieser Branche konfrontiert. Da hilft kein Schönreden: Die klassische Routine gibt’s kaum. Mal steht eine Windkraftwartung im Vordergrund, dann ist plötzlich die Umrüstung einer PV-Anlage auf ein smartes Steuerungssystem gefragt oder die Einbindung einer Batterie in ein Nahwärmeprojekt. Der technologische Anspruch ist hoch, aber ohne die Bodenständigkeit eines Handwerkers, eines Technikers, Meisterinnen oder Allround-Spezialisten läuft gar nichts. Die Erneuerbaren in Mülheim brauchen Leute, die schrauben, messen, diagnostizieren – und auch mal improvisieren. Wer denkt, es sei alles Hightech, irrt. Was viele unterschätzen: Ohne solide Grundkenntnis in Elektrotechnik, Hydraulik und Steuerungstechnik wird selbst der schönste Solarpark schnell zur Dauerbaustelle.
Manchmal – und da bin ich ganz ehrlich – zweifle ich ein bisschen an dem vielzitierten Bild vom klimafreundlichen „Job der Zukunft“. Klar, die öffentliche Förderung ist ordentlich, Projekte gibt es reichlich und immer mehr mittelständische Betriebe aus der Region schaffen eigene Teams nur für die Sparte Erneuerbare. Aber der Arbeitsalltag ist fordernd. Wer denkt, die Energiewende werde hier von Großkonzernen auf Knopfdruck gesteuert, lebt am Thema vorbei. Tatsächlich sind es gerade die kleinen und mittleren Handwerksbetriebe, Technikermeister oder Quereinsteiger aus verwandten Berufen, die in Mülheim die Wärmepumpen in alten Zechenhäusern einbauen, Solar-Dachanlagen warten oder Ladesäulen fit für den Alltag machen. Zwischendurch – bei schlecht gelauntem Novemberregen – fühlt sich das manchmal noch wie Pionierarbeit an.
Wirtschaftlich ist die Nachfrage durchaus robust. Die letzten Tarifabschlüsse zeigen, dass selbst Einsteiger in der Erneuerbare-Energien-Technik in Mülheim inzwischen mit 2.800 € bis 3.200 € rechnen können – vorausgesetzt, die Spezialkenntnisse stimmen und die Bereitschaft zu Wochenendarbeit ist da. Mit Zusatzqualifikationen, Erfahrung und, sagen wir, einer Portion Hartnäckigkeit, klettert das monatliche Einkommen durchaus bis 3.600 € oder auch leicht darüber. Aber: Wer nur auf das Gehaltsniveau schielt, merkt schnell, dass es ein paar Haken gibt. Projektlaufzeiten, sehr unterschiedliche Arbeitszeiten und der ständige Bedarf an Weiterbildung (von Regelungstechnik bis zur Gebäudeautomation) sorgen für Nervenkitzel – im Guten wie im Schlechten.
Die Stadt selbst, das ist ein eigener Faktor. Mülheim will ein Vorreiter der grünen Transformation werden, das merkt jeder, der länger bleibt. Die Nähe zu Forschungszentren, zur Hochschule Ruhr West und eine fast schon aufmüpfige lokale Energie-Community bieten Raum für neue Ideen – und für Praktiker, die gerne ein bisschen über den Tellerrand schauen. Dennoch bleibt vieles pragmatisch. Wer also Lust hat, sich als Techniker, Meister, handwerklicher Allrounder oder spezialisierter Fachkraft in einen Beruf mit Ecken und Kanten zu schmeißen, findet hier den richtigen Nährboden. Perfekt ist nichts. Aber lebendig und voller Möglichkeiten – das allemal. Am Ende, das sage ich aus Überzeugung, bleibt das Bild von der Energiezukunft in Mülheim eines: weniger Hochglanz, mehr Wirklichkeit – und genau darin steckt die echte Chance für alle, die anpacken wollen.