Erneuerbare Energien Jobs und Stellenangebote in Hamburg
Beruf Erneuerbare Energien in Hamburg
Zwischen Windrad und Weitblick: Erneuerbare Energien in Hamburg im echten Berufsalltag
Hamburg, das Tor zur Welt – fragt man fünf Leute auf der Straße, bekommt man vermutlich fünf verschiedene Bilder dazu. Für mich war es immer diese Mischung aus Hafenluft, hanseatischer Gelassenheit und, neuerdings, verdächtig vielen Jacken mit Aufnähern von Windkraftunternehmen. Das ist kein Zufall; Hamburg hat sich in den vergangenen Jahren klammheimlich zum Zentrum der erneuerbaren Energien gemausert. Man kann fast sagen: Hier brummt’s. Jedenfalls sobald es ums Thema Zukunftsenergie geht. Aber was heißt das eigentlich für Menschen, die mit beiden Beinen (oder zumindest einem) mitten im Berufsleben stehen und Lust auf Veränderung haben?
Was viele unterschätzen: Die Jobs rund um erneuerbare Energien in Hamburg sind längst kein Nischending für Technik-Nerds oder bebrillte Ingenieure mehr. Klar, das Bild vom studierten Windkraftprofi mag noch manches Werbeplakat zieren, aber die Branche braucht weit mehr – und vor allem unterschiedlichste Köpfe. Wer hier einsteigt, kann mit Aufgaben zwischen Anlagenüberwachung, Netzsteuerung, technischer Wartung und, nicht zu vergessen, klassischem Ingenieurwesen rechnen. Mittendrin immer wieder das Stichwort „Sektorenkopplung“ – dieser Begriff steht für das Zusammenwachsen von Strom, Wärme und Mobilität, gern auch gewürzt mit Wasserstoffprojekten. Die Felder sind so vielfältig wie die Menschen, die in den letzten Jahren aus angrenzenden Industrien Richtung Energie umgesattelt haben. Ich kenne jemanden, der kam einst von der Werft und montiert jetzt Solarmodule auf neuen Wohnprojekten. Klingt nach Anti-Karriereknick. Ist es auch, wenn man sich auf neue Herausforderungen einlässt.
Was heißt das konkret? Für die klassischen Berufseinsteiger:innen oder Umsteiger:innen beginnt meist alles etwas nüchtern: Fundierte technische Grundausbildung, Praxiswissen (immer gut) und ein Mindestmaß an Anpassungsfreude werden erwartet. Die Digitalisierung schreitet voran, das ist bekannt. Aber dass heute an jeder zweiten Windenergieanlage in Hamburg digitale Diagnosegeräte Standard sind, das überrascht dann doch viele alte Hasen – und motiviert jüngere Kräfte umso mehr. Wer sich weiterbilden möchte, findet in Hamburg ein erkleckliches Angebot: diverse Hochschulkooperationen, spezialisierte Abendkurse, einschlägige Zertifizierungen für Solar- und Windtechnik. Manchmal, so scheint es mir, wird bei all den Kursen vergessen, dass auch Alltagserfahrungen zählen. Wer zum Beispiel mal eine Photovoltaikanlage bei Hamburger Schietwetter aufgebaut hat, weiß, dass theoretisches Wissen und praktische Nervenstärke sich nicht ausschließen müssen.
Finanziell? Auch so ein Thema, das viele unterschätzen – zum Guten wie zum Schlechten. Die Einstiegsgehälter für Facharbeiter:innen im Bereich Erneuerbare Energien liegen in Hamburg aktuell meistens zwischen 2.800 € und 3.300 €; bei technischen Spezialisten oder diplomierten Ingenieurinnen sind auch 3.600 € bis 4.500 € keine Utopie. Es gibt allerdings zwei Einschränkungen: erstens, dass im Bereich Projektentwicklung und Management die Bandbreite noch deutlich luftiger ist (Stichwort Tarifverträge vs. freie Verhandlung), und zweitens, dass der Arbeitsalltag selten nach Uhr läuft. Was das für Familienmensch und Freizeitfreak bedeutet? Nun ja – Flexibilität wird hier nicht nur verlangt, sondern manchmal auch zur Tugend erhoben.
Apropos Alltag: Wer in Hamburg im Bereich Erneuerbare Energien anheuert, wird fix merken, dass das Klima – und ich meine damit nicht nur das meteorologische – besonders ist. Die Teams sind international, die Zusammenarbeit an vielen Stellen projektorientiert und durchaus von hanseatischer Direktheit geprägt. Manchmal fragt man sich, wie viele Sprachen in so einem Großraumbüro gesprochen werden. Selbst aus fachlicher Sicht zählt eher der pragmatische Lösungshunger als das starre Festhalten an Hierarchie. Das mag im ersten Moment überraschen, entpuppt sich aber schnell als Vorteil – jedenfalls, wenn man den Mut zum Mitdenken und zum gelegentlichen Neuerfinden seiner eigenen Grenzen mitbringt.
Mein kleines Fazit? Wer den Sprung ins Hamburger Energiebecken wagt, sollte bereit sein, mal nasse Füße zu bekommen. Absolut langweilig wird’s hier so schnell jedenfalls nicht. Die erneuerbaren Energien in Hamburg sind kein stilles Fahrwasser – mehr eine Alstertour bei Windstärke sechs. Aber genau diese Mischung macht’s. Manchmal schüttelt einen der Sturm durch und dann, ganz unverhofft, blitzt dieser Moment auf, in dem man spürt, warum man hier an Bord gegangen ist.