McArthurGlen Designer Outlets | Neumünster
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Techniker Krankenkasse | 20095 Hamburg
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Wenn man morgens an der Kiellinie entlang zur Arbeit radelt, spürt man es – hier hält niemand viel von Tapeziertisch-IT oder ausgetretenen Pfaden. Wer in Kiel als Entwickler für digitale Medien unterwegs ist, landet mitten im Spagat zwischen maritimer Gemütlichkeit und technischem Erwartungsdruck. Gerade für Berufseinsteiger, Quereinsteiger oder erfahrene Fachkräfte mit Wechselgedanken stellt sich hier nicht nur die Frage: „Was kann ich?“ (oder – moment mal: „Was muss ich eigentlich alles können?“), sondern auch: „Was wird in Kiel, an diesem speziellen Standort mit Wind in den Haaren, überhaupt erwartet?“
Kiel ist keine klassische Medienstadt wie Hamburg oder Berlin, das ist spätestens nach der dritten Mittagspause mit Blick auf im Wind flatternde Fähren klar. „Komm zu uns, wir sind Norddeutschlands Silicon Valley!“ – nein, diesen Spruch hört hier niemand. Aber unterschätzen sollte man das Format der Projekte nicht: Den digitalen Wandel nimmt die Kieler Wirtschaft wortwörtlich ernst – egal, ob in mittelständischen Softwarehäusern, Forschungslaboren der Uni oder in manch überraschend modernen Agenturen mit leicht muffigem Hinterhaus-Charme.
Typisch für den Entwickler digitale Medien in Kiel: hybrides Arbeiten. Ein Tag Screendesign fürs klassische eLearning-Tool, am nächsten Tag Frontend-Feinjustierung für eine Yachtwerft oder VR-Visualisierung für den Werbefilm einer Werft. Alles kann, wenig muss – aber das Know-how muss sitzen. In der Praxis fusionieren Webentwicklung, UI/UX-Design und ein Schuss Medienpädagogik. Wer sich jetzt denkt: „Schön, aber was ist mit Datenbank-Skills?“ – Tja, gefragt sind neben HTML, CSS, JavaScript und React zunehmend auch Backend-Kompetenzen (PHP, Node.js und Co.), Content-Management-Systeme und eine solide Portion Projektverständnis.
Es reicht also nicht, schick tippen zu können und einen Onlinekurs in Adobe zu haben. Praxisbezug ist gefragt, und zwar einer, der auch den Kieler Branchenmix versteht. Hier sitzen Gesundheitsdienstleister neben Industriezulieferern, EdTech-Start-ups neben Traditionswerften. Die Kommunikationswege sind oft kurzen – aber unterschätzen darf man das nicht: Wer als Medienentwickler in Kiel arbeitet, hält häufig mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft – technische Planung, Medienproduktion, Kundensupport. Und wehe, man verliert dabei den Ehrgeiz, seine Skills regelmäßig nachzuschärfen. Sonst überholt einen die nächste Framework-Generation schneller als die Fähre nach Laboe.
Was man selten in den Hochglanzbroschüren liest: In Kiel schwingt bei vielen Projekten ein Hauch Improvisation mit. Oft ist die Ausstattung bodenständig, das Geld nicht immer üppig – und die Kundschaft dafür umso direkter. Wer hier die Erwartungen durchschaut und passenden Pragmatismus mitbringt, gewinnt. Am Anfang kann das einschüchternd wirken, klar. Aber irgendwann (so war es jedenfalls bei mir) genießt man fast ein bisschen, wie unkompliziert Entscheidungen gehandhabt werden – manchmal in fünf Sätzen in der Kaffeeküche, nicht im achtseitigen Miro-Board.
Das leidige Thema Geld – man kommt nicht ganz drum herum. Einstiegsgehälter bewegen sich in Kiel meist zwischen 2.800 € und 3.300 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, einem guten Portfolio und (nicht zu vergessen) sicherer Beherrschung aktueller Frameworks geht es realistisch bis 3.600 € bis 4.200 € – manchmal mehr, leider auch mal weniger, wenn's doch nur um die klassische Contentpflege geht. Kein Goldesel, aber solide. Viel wichtiger scheint mir: Wer hier die Augen offenhält, kommt schneller an komplexe Projekte. Die interdisziplinären Teams, die kurzen Wege zur Technikentwicklung, die Offenheit für Weiterbildung – das alles wirkt zwar manchmal wie improvisiert, tatsächlich werden hier aber neue Technologien erstaunlich schnell ausprobiert. Künstliche Intelligenz im interaktiven Lernportal? Probiert man. Open-Source-Lösungen in der eHealth-Branche? Warum nicht.
Ob für Berufseinsteiger oder tapfere Umsteiger: Entwickler digitale Medien in Kiel bewegen sich über ein seltsam flexibles, oft forderndes Terrain. Der Job lässt einen gelegentlich an der eigenen Belastbarkeit zweifeln – aber selten an seiner Relevanz. Was viele unterschätzen: Es ist keine Raketenwissenschaft, aber weit entfernt vom „bisschen Webdesign für den Kegelverein“. Wer Lust auf Vielfalt, Tempo und norddeutsche Geradlinigkeit hat – der fühlt sich hier schnell mehr zuhause, als man denkt. Und Regen? Den verzeihen die Server meistens.
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