System-Instandsetzung und Service GmbH | Bitterfeld-Wolfen
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Der Geruch von Eisen liegt in der Luft. Die Funken sprühen, irgendwo dröhnt ein Presslufthammer – Alltag auf den Baustellen und in den Werkhallen Magdeburgs. Hier, an der Schnittstelle von klassischer Industrie und neuem Anlagenbau, finden Elektroschweißer ihren Platz. Ehrlich gesagt: Wer einmal frühmorgens im Dunst einer Werft stand, weiß, dass Schweißen weder reine Muskelarbeit noch stupides Zusammenschmelzen von Metallen ist. Es geht um Präzision. Ums richtige Auge. Und ein bisschen Dickschädel gehört auch dazu – zumindest, wenn man sich als Berufseinsteiger, Quereinsteiger oder stur erprobter Wandervogel in der hiesigen Arbeitswelt behaupten möchte.
Magdeburg hat Tradition. Schwerindustrie, Energieanlagen und neuerdings – so zwinkert es zwischen den Zeilen – Montageplätze für Windturbinen und Schaltanlagen. Schweißer sind mittendrin. Früher, als noch Dampflokomotiven zusammengenietet wurden, kam der Schweißbrenner in die Werkhallen. Heute ist aus der Werkbank ein Hightech-Arbeitsplatz geworden. Metall bleibt hart, aber die Anforderungen wandeln sich: Millimetergenaues Arbeiten, Kenntnisse in verschiedenen Schweißverfahren (Elektro-Lichtbogen, Schutzgas, WIG/MAG – je nach Auftrag, Material und persönlichem Steckenpferd). Wer als Neuling auf dem Platz steht, merkt es sofort: Klassischer „Knochenjob“ trifft auf smarte Technik, manchmal sogar auf Schweißroboter, aber noch oft genug auf echten Schweißdraht in schwieligen Händen.
Tagtäglich trifft man auf Kollegen verschiedenster Couleur. Manche sind seit über 30 Jahren im Geschäft, kennen jede Naht, jede Macke in der Altbausubstanz. Andere – frische Azubis, Umsteiger, Gesellen aus der Region oder weiter weg, oft aus der Umgebung von Bitterfeld, Dessau oder gleich aus Polen – bringen neuen Wind mit. Die Nachfrage nach guten Schweißern bleibt stabil, manchmal wächst sie sogar: Wer Anlagen zusammenfügt, Rohre zulegt oder Stahlträger verschweißt, ist schwer zu ersetzen und selten arbeitslos. Die Zeiten, in denen „nur Malocher“ gebraucht wurden, sind vorbei – die Chemie zwischen Team, Material und Technik muss stimmen. Klar, geschenkt wird einem nichts, auch nicht das Einstiegsgehalt: In Magdeburg pendelt es als Elektroschweißer meist zwischen 2.600 € und 3.200 €, je nach Erfahrung, Zusatzqualifikation und Nervenstärke.
Kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt – Weiterentwicklung. Wer glaubt, als Schweißer würde man irgendwann „durch sein“, irrt gewaltig. Neue Prüfverfahren, Zertifikate (zum Beispiel nach DIN EN ISO 9606), Umgang mit modernen Werkstoffen – man bleibt in Bewegung, ob man will oder nicht. Ein Lehrgang in der Schweißtechnischen Lehranstalt Magdeburg? Durchaus empfehlenswert, wenn man sich nicht mit Standardaufträgen zufriedengeben will. Die großen Betriebe der Stadt setzen zunehmend auf Spezialverfahren: Orbitalschweißen für Rohrleitungen, Schweißen an Brückenteilen oder Fertigungsmodulen im Kraftwerksbau – da braucht es mehr als nur handwerkliches Geschick. Der Weg lohnt sich: Erfahrene Spezialisten können, je nach Fertigungsbereich, zwischen 3.300 € und 3.800 € erreichen. Klingt erstmal ordentlich. Doch der Markt verlangt Flexibilität. Manche Entwicklungen gehen schneller, als einem lieb ist – neue Normen, plötzliche Branchenschübe (man denke nur an die Energiewende), Remote-Überwachung oder digitale Fertigungsberichte.
Manchmal stehe ich selbst noch in der Umkleide, höre das Klinken der Spindschlösser, das Gemurmel über die letzte Nachtschicht. Irgendwo läuft ein Radio, Nachrichten aus Hannover, ein Baustellenwitz fliegt durch den Raum. Und dazwischen – dieser eigenartige Stolz, wenn das Licht des Schweißers kurz aufflackert und ein neues Stück Magdeburger Stahl entsteht. Wer einsteigt, bleibt selten lange Anfänger. Aber wer behauptet, das sei ein einfacher Weg, hat ihn vermutlich selbst nie begangen. Vielleicht ist genau das der Reiz: Handwerk trifft Verantwortung, Alltag pocht im Rhythmus der Industrie, und ein bisschen unverstellte Ehrlichkeit gehört immer dazu.
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