Betonworker | 09028 Chemnitz
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Nicotra Gebhardt GmbH | Waldenburg
igm Robotersysteme GmbH | 04103 Leipzig
CCL Label Meerane GmbH | 08393 Meerane
BGH Edelstahlwerke GmbH | 04575 Neukieritzsch
Betonworker | 09028 Chemnitz
Nicotra Gebhardt GmbH | Waldenburg
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Es gibt Jobs, da fragt man sich am Freitagabend: "Was habe ich eigentlich geleistet?" Das ist beim Elektroschweißen selten ein Thema. Wer in Leipzig an einer dicken Stahlträgernaht steht, der weiß, dass er am Ende des Arbeitstags Spuren hinterlässt – manchmal wortwörtlich eingebrannt ins Skelett künftiger Brücken, Hallen oder Maschinen. Leicht romantisierend? Ja, klar. Aber Hand aufs Herz: Ein bisschen Stolz auf das eigene Werk ist in diesem Beruf schon erlaubt.
Elektroschweißer sind in Leipzig längst keine schmutzigen Einzelkämpfer mehr. Zwischen den Erdbauwüsten in Böhlitz-Ehrenberg, den Hafenanlagen am Kanal oder den Werkhallen im Südraum: Überall wird nicht nur geschweißt, sondern auch protokolliert, geprüft, nachgehakt. Qualitätssicherung hat Einzug gehalten – und zwar gründlich. Das ist nicht jedermanns Sache. Wer glaubt, hier könne man sich noch hauptsächlich auf sein handwerkliches Bauchgefühl und das rhythmische Surren des Lichtbogens verlassen, der staunt schnell über die moderne Praxis. Es geht nicht mehr nur um das Zusammenschmelzen von Metall. Es geht um Millimeterkriterien, Zertifikate, teilweise sogar um digitale Schweißdaten – manchmal frage ich mich, wie viele Nachweise ein Mensch in der Westentasche haben kann, bis er als wandelndes Zeugnis durchgeht.
Gerade für Einsteiger und Fachkräfte, die den Sprung wagen, ist die Nachfrage in Leipzig grundsätzlich solide. Industrie, Bau, Anlagen- und Fahrzeugbau – überall wird geschweißt, und die Zeit der Überhänge alter DDR-Betriebe ist endgültig vorbei. Firmen suchen gezielt – und ja, jammern manchmal ganz ordentlich über Nachwuchsmangel. Aber: Das Angebot ist eben nicht beliebig dehnbar. Wer denkt, er könne als Elektroschweißer von heute auf morgen deutschlandweit Höchstlöhne verlangen, täuscht sich. In Leipzig liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit mehrjähriger Erfahrung, Zusatzqualifikationen – etwa als geprüfte/r Schweißer/in nach DIN EN oder mit speziellen Verfahren – geht’s auf 3.000 € bis 3.400 €, selten darüber hinaus. Klingt nach viel? Ich kenne Anlagen, da ist das bloß das Niveau der früheren Tariflöhne – der Inflations-Schluckauf hat seine Spuren hinterlassen. Wichtig: Schichtarbeit und Einsätze auf Montage können das Ganze nach oben treiben; viele schätzen diesen Kick, andere zucken ab. Jeder wie er mag.
Was viele unterschätzen: Leipzigs Industrielandschaft ist längst kein Einheitsbrei aus Großbau und Schwerindustrie. Die Mischung reicht von traditionsreichen Maschinenbauern – manche als Familienbetrieb, andere als Teil internationaler Konzerne – bis zu kleinen Technologiefirmen, die Lasertechnik und Robotik ins Schweißgeschäft bringen. Wer flexible Schweißverfahren beherrscht (MAG, WIG, E-Hand, vielleicht sogar orbital Schweißen), bringt sich in Position. Es sind gerade die Vielseitigen gefragt – die, die für einen Arbeitstag im Stahlbau genau so offen sind wie für Serienproduktion im Automotive-Bereich.
Bleibt die Frage: Bleibt Leipzig ein lohnendes Pflaster für Schweißer – auch für die nächste Generation? Zukunftsträchtig? Ich sehe: Grundsolides Berufsfeld, durchaus mit Entwicklungschancen. Weiterbildungen, etwa zur Schweißaufsicht oder zum Inspektor, werden nachgefragt. Aber: Die Digitalisierung schleicht auch hier ein, langsam, aber spürbar. Automatisierte Schweißroboter sind im Kommen, besonders in neuen Automobilwerken und bei Großprojekten. Wer jetzt einsteigt, sollte Mut zum Lernen mitbringen – und keine Angst vor neuen Fachaufsätzen oder Schulungen.
Am Ende bleibt der Beruf, was er ist: Ein Handwerk zwischen Funkenflug, Präzision und dem Anspruch, auch unter der Oberfläche solide Arbeit zu leisten. Und manchmal, wenn die Sonne in Leipzig durch die Werkhallenscheiben auf frisch verschweißte Nähte fällt – dann weiß man doch wieder, warum man diesen Weg eingeschlagen hat. Oder?
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