Elektroniker Systeme Geräte Jobs und Stellenangebote in Nürnberg
Beruf Elektroniker Systeme Geräte in Nürnberg
Elektroniker Systeme Geräte in Nürnberg: Zwischen Präzisionshandwerk und digitalem Ringen
Wer sich als Elektroniker für Geräte und Systeme in Nürnberg ans Werk macht, steht mit beiden Beinen auf dem Boden der industriellen Tatsachen – aber ein bisschen Kopf in den Wolken schadet auch nicht. Denn irgendwo zwischen feinem Lötkolben-Geruch und dem Rauschen der Produktionshallen, zwischen Normblatt und Auslese-Messgerät, wächst ein Beruf heran, der selten so klar in eine Schublade passt, wie es die Ausbildung vielleicht verspricht. Gerade für Neuankömmlinge oder Wechselwillige findet sich in Nürnberg ein eigenwilliges, manchmal eigensinniges Terrain. Was also heißt es wirklich, an der Pegnitz die Welt der Geräteelektronik zu betreten?
Das Arbeitsfeld: Mehr als „nur Technik“ – oft getrieben von mittelfränkischer Gründlichkeit
Elektroniker für Geräte und Systeme bauen, testen und reparieren – das schon mal vornweg. Aber wer glaubt, das wäre bloß Stecker rein, Schaltbild auf den Tisch und fertig ist die kühle Präzision, hat die Rechnung ohne die Praxis gemacht. Gerade in Nürnberg, mit seiner engen Verzahnung zwischen Mittelstand, Industrie (Hallo, Siemens-Einfluss!) und einem beachtlichen Schwung Automatisierer, ist Vielseitigkeit kein leeres Wort. Ob Prototypenbau bei einem der kleineren Anbieter im Raum, Instandhaltung für international vernetzte Produktionslinien oder Messtechnik in kleinen Serien – der Mix ist spektakulär unspektakulär.
Was nach trockenem Alltag klingt, bringt Überraschungen mit: Auf der einen Seite schiebt sich klassische Hand-Arbeit mit der Platine in der Hand in die Schicht. Auf der anderen Seite: Software, digitale Fehlerdiagnose, vernetzte Systeme. Wer denkt, Elektroniker hier müssten sich nicht mit dem leidigen Thema IT beschäftigen – sieht sich ziemlich schnell im Regen stehen. Klar, viele Betriebe haben noch den „alten“ Werkzeugkasten im Schrank, aber die Luft riecht stetig nach Neuerung. Manchmal frage ich mich: Sind wir nicht alle ein bisschen Versuchskaninchen bei der nächsten Generation Industrieelektronik?
Chancen und Stolpersteine: Nürnberg ist nicht Berlin, aber auch kein Provinznest
Was den Standort Nürnberg angeht, kommt – so mein Eindruck – die gesunde Mischung aus Traditionsbewusstsein und technischer Neugier zum Tragen. Aufträge hageln nicht jeden Tag vom Himmel, aber der Arbeitsmarkt ist alles andere als ausgetrocknet. Wer gut ausgebildet ist und keine Scheu hat, sich auf verschiedene Branchen einzulassen, hat im Grunde Glück: Medizintechnik, Bahntechnik, Industrieautomation, selbst die Hörgeräte-Branche – alles vor der Haustür. Natürlich: Wo Nachfrage winkt, winkt auch das Ringen um den attraktivsten Arbeitsplatz.
Das Thema Gehalt – gern verschwiegen, oft diskutiert – kommt nie ohne den bayerischen Pragmatismus daher. Einsteiger bewegen sich realistisch zwischen 2.600 € und 2.900 € monatlich, mit einigen Ausreißern nach oben und unten. Wer Erfahrung mitbringt, vielleicht ein paar Jahre in der Reparatur oder im Prüffeld auf dem Buckel hat, sieht sich eher bei 3.000 € bis 3.500 €. Klar, in München gehen gern die Zahlen durch die Decke. Aber hier in Nürnberg – solide, fair, kein leeres Schaufenster. Wobei: Die Konkurrenz schläft nie, und tarifliche Verträge klaffen je nach Branche manchmal weiter auseinander als gedacht. Ein bisschen Flexibilität schadet also nicht – Geld ist nicht alles, aber ein schief hängender Lohnzettel macht auch keinen Spaß.
Nürnberger Besonderheiten: Fortbildung, Feierabend und das unausgesprochene „Mehr“
Zu sagen, Nürnberg sei heißes Pflaster für Weiterbildung, wäre übertrieben – aber totlangweilig ist es auch nicht. Wer die Trickkiste erweitern will, trifft auf mehrere Anbieter für Seminare: SPS, Messtechnik, Embedded-Systeme, EMV – das Übliche, aber dafür mit bodenständiger Direktheit vermittelt. Viele Betriebe hocken nicht wie Drachen auf ihrer Personalentwicklung, sondern bieten tatsächlich die Chance, Neues zu lernen. Und mittelfränkischer Feierabend: Heißt nicht zwangsläufig Feierabend. Manch einer hat ein Bastelprojekt im Keller stehen (wie oft habe ich schon von selbstgebauten Sound-Modulatoren im Altbau gehört?). Vielleicht hat das etwas mit dem alten Spielwaren-Weltmarkt zu tun – Nürnberg tickt eben manchmal ganz eigen.
Am Ende stelle ich fest: Elektroniker für Geräte und Systeme in Nürnberg zu sein, ist selten schwarz oder weiß. Manchmal denkt man, es liefe alles nach Schema F, und dann schüttelt ein neuer technischer Trend oder eine betriebliche Eigenheit das Kartenhaus wieder ordentlich um. Was viele unterschätzen: Es braucht Neugier, einen respektvollen Umgang mit Fehlern (denn die kommen garantiert!) – und die Fähigkeit, ein bisschen Eigenbrötler und Teamspieler in einem zu sein. Wer ins Handwerk will, findet hier kein Hochglanz, sondern echte, manchmal knorrige Chancen. Wer offen ist, dem öffnen sich Türen, wo hinter anderen längst Stillstand herrscht. Klingt pathetisch. Ist aber so.