Elektroniker Informations Telekommunikationstechnik Jobs und Stellenangebote in Leverkusen
Beruf Elektroniker Informations Telekommunikationstechnik in Leverkusen
Mit dem Schraubenzieher in der digitalen Ära: Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik in Leverkusen
Leverkusen. Kein Technik-Mekka wie München, kein verzuckerter Mittelstands-Idyll. Dafür aber eine Mischung aus Industrie-Dino (ja, Bayer lässt grüßen), rheinischer Gelassenheit und heimlichem Zukunftshunger. Wer sich als Elektroniker in der Informations- und Telekommunikationstechnik hier auf Jobsuche begibt oder einen Neuanfang wagt, wird schnell feststellen: Die Arbeit fordert kluge Hände und einen wachen Kopf – das Ganze in einer Stadt, die nicht stehenbleibt, selbst wenn abends die Ampeln auf Orange blinken.
Ich weiß noch, wie ich selbst mal vor der Frage stand: „Wo fange ich an?“ Damals gab’s im Hinterkopf nur das dumpfe Summen von Routern und das diffuse Bild von Meterlangen Kabelbäumen – und keine klaren Vorstellungen, was einen draußen in den echten Betrieben eigentlich wirklich erwartet. Heute wirkt manches noch rätselhafter. Digitalisierung überall, Vernetzung, Smart Buildings, Glasfaserfieber. Wer meint, mit ein bisschen Kabelziehen sei’s getan, irrt gewaltig. In Leverkusen sind die Anforderungen eher gestiegen – neue Industriebauten, Wohnanlagen mit eigenem Serverraum, Mittelständler, die auch im „Internet der Dinge“ eigentlich nicht völlig blöd dastehen wollen.
Alltag? Schwer zu fassen. Mal stehst du morgens in Opladen bei einem Familienbetrieb, der mit zwölf Mitarbeitern ein komplettes Firmennetzwerk aufbauen will – mit VPN, Routing, Sicherheitskonzept und dem ganzen Gerümpel, das du in der Ausbildung meist nur angerissen hast. Die Woche drauf bist du beim Immobilienverwalter, der auf einmal Videoüberwachung, Türsprechanlagen und eine smarte Heizungssteuerung im Portfolio haben will. Wer jetzt noch glaubt, Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik sei ein reiner Handwerksjob, der hat die Rechnung ohne die Digitalisierung gemacht. Es ist ein Sisyphos-Job, immer am Puls, doch so ganz fertig bist du nie.
Die Arbeitsmarktlage? Naja, mal ehrlich: Wer in Leverkusen wartet, dass der perfekte Job von allein ins Mailpostfach fällt, kann lange warten. Die Betriebe sind meist solide aufgestellt, speziell im Bereich Gebäudetechnik, Telekommunikationsausbau und IT-Dienstleistungen. Nur gibt’s das Rundum-sorglos-Paket selten. Einstiegsgehälter? Nach meiner Beobachtung bewegen die sich meist zwischen 2.600 € und 3.000 €, je nach Betrieb, Vorerfahrung oder ob du beim großen Konzern, im Mittelstand oder eher beim krummen Ein-Mann-Betrieb landest. Wer ein paar Jahre im Geschäft ist, Weiterbildungen nicht gescheut und vielleicht noch Zusatzqualifikationen hat – Stichwort KNX, Glasfasermontage oder Systemintegration –, der kann mit 3.000 € bis 3.600 € rechnen. Wohlgemerkt: Viel Verantwortung, hin und wieder auch Arbeitseinsätze außerhalb üblicher Zeiten. Leverkusen ist keine Großstadt, aber die Kunden erwarten trotzdem Reaktionszeiten, als wär’s Hamburg oder Frankfurt.
Apropos Weiterentwicklung: In kaum einem Berufsfeld verlaufen die Lernkurven so steil wie hier. Formal bietet die Region allerlei: Fachseminare, IHK-Fortbildungen, Praxislehrgänge für Netzwerktechnik, Zertifizierungen aus dem Smart-Building-Universum. Die Ironie – und das gebe ich zu – ist: Manche Themen werden dir in der Weiterbildung so rudimentär erklärt, dass du sie am Feierabend auf YouTube nachholen musst. Aber was soll's, so läuft’s eben. Wer ernsthaft Interesse hat, sollte sich nicht auf abgeschlossene Lehrgänge verlassen, sondern selbst mutig zupacken und sich in neue Themenräume trauen. Es hilft, wenn man sich für Fehler nicht schämt. Ich habe schon die kuriosesten Abstürze gesehen… und meistens war am Ende doch irgendwo ein falsch gepatchtes Kabel schuld.
Was viele unterschätzen: Die regionale Besonderheit. Klar, Leverkusen ist infrastrukturell irgendwo zwischen Ballungsraum und Provinz angesiedelt. Das hat folgen für die Arbeitgeberlandschaft – viel Mittelstand, Dienstleister, Facility-Manager, dazu immer wieder größere Projekte von außen, die Fachleute suchen. Kunden erwarten pragmatische Lösungen, wenig Bla-Bla, aber echte Fehleranalyse vor Ort. Wer sich mit stumpfer Routine zufriedengibt, wird hier schnell an seine Grenzen kommen. Tempo, Vielseitigkeit, und, ja, manchmal auch Lust auf Stress – das ist Alltag.
Mein etwas undiplomatischer Rat? Augen auf, Ohren spitzen. Die Fäden laufen selten so wie erwartet – oft ist’s die Mischung aus Technikbegeisterung, regionalem Pragmatismus und einem Schuss Humor, die einen hier im Job weiterbringt. Und nein, niemand will länger an der Baustelle stehen als nötig. Doch dafür gibt’s diesen Moment, wenn die Anlage läuft, die Kunden zufrieden sind und der Feierabend ruft. Das ist dann fast schon Rock’n’Roll. Nur eben in der kurzen Pause zwischen Serverraum und Offenbacher Straße.