Elektroniker Informations Telekommunikationstechnik Jobs und Stellenangebote in Dresden
Beruf Elektroniker Informations Telekommunikationstechnik in Dresden
Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik in Dresden: Zwischen Platinen, Chancen und dem sächsischen Pragmatismus
Wer an Dresden denkt, hat meist Elbflorenz, Semperoper oder ein Stück Blechkuchen vor Augen. Kaum jemand denkt dabei an die unscheinbaren Kabel, die sich kilometerlang durch die Stadt ziehen – festgezurrt in Neubauten, versteckt unter Altstadtpflaster oder miteinander verwoben in modernsten Fertigungshallen von Halbleiterwerken. Und doch: Ohne diese Netze und ihre Hüter – nennen wir sie der Einfachheit halber Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik – stünde die Stadt wohl ziemlich still. Zumindest digital. Und, ehrlich gesagt, auch ganz real.
Ich weiß noch, wie ich selbst vor einigen Jahren das erste Mal die Hände an ein missratenes LWL-Kabel gelegt habe. Damals dachte ich: „Fasern kleiner als ein Haar? Das kann doch nicht lange gutgehen.“ Ging es dann doch. Wahrscheinlich auch, weil die Branche in Dresden keine Spielwiese für Träumer ist. Hier wird gebaut, installiert, gewartet – und zwar mit einer Mischung aus ostdeutscher Nüchternheit und technischer Finesse, die man nur hier findet. Ein schöner Gegensatz zum akademischen Elfenbeinturm.
Konkreter zur Sache: Was machen diese Elektroniker in Dresden eigentlich? Von der Installation von Brandmeldeanlagen in Verwaltungsgebäuden bis zum Aufbau von Gebäudeautomation in neuen Wohnanlagen, von der Wartung von Netzwerkinfrastrukturen in Forschungslaboren bis zur Modernisierung maroder Altbauleitungen – die Bandbreite ist kaum zu unterschätzen. Besonders spannend ist die Nähe zum sächsischen Hightech-Cluster: Wer denkt, Halbleiter boomten nur im Westen, war noch nie in den Reinräumen rund um die Landeshauptstadt. Chipfabriken, Spezialmaschinenbauer oder Forschungseinrichtungen schreien förmlich nach Technikerinnen und Technikern, die Hardware nicht nur verstehen, sondern mit dem Schraubenzieher zum Leben erwecken. Klingt übertrieben? Vielleicht. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass im Osten der Begriff „Macher“ noch eine gewisse Wertigkeit besitzt.
Was den Beruf attraktiv macht – oder, na ja, manchmal auch anstrengend: Es ist weniger die Routine, als vielmehr der ständige Wandel. Die Technik erneuert sich gefühlt im Halbjahrestakt. Glasfaser verdrängt verstärkt die alten Kupferleitungen. Anlagen werden „smart“ und verlangen neue Kompetenzen – im Netzwerk, bei Programmierschnittstellen, in der Fehlersuche quer durch unterschiedlichste Hardware. Wer sich im Takt der Innovation nicht bewegt, bleibt zurück. Oder wird zumindest unruhig, so nach Feierabend. In Dresden stehen die Chancen für Einarbeitung und Fortbildung allerdings nicht schlecht. Betriebe, Kammern, Fachschulen – der regionale Mix sorgt für regelmäßige Abwechslung, manchmal auch für Verunsicherung („Brauche ich das alles wirklich?“), aber unterm Strich wird’s nie langweilig.
Was die Geldfrage betrifft: Dresden ist, na klar, kein Münchner Olymp. Und das Leben kostet hier noch nicht den Gegenwert eines Gebrauchtwagens pro Monat. Einstiegsgehälter für Elektroniker im Fachbereich Informations- und Telekommunikationstechnik bewegen sich im Schnitt bei 2.600 € bis 2.900 €, mit Erfahrung und Zusatzqualifikationen kann das Gehalt laut gängiger Faustregel auf 3.200 € bis 3.600 € klettern. Klar, je nach Betrieb, Aufgabengebiet und persönlicher Chemie gibt es Auf- und Abschläge. Aber im Kontext der Region – und angesichts der Zukunftssicherheit dieses Arbeitsfeldes – ist das durchaus solide. Wer fachlich nicht stehen bleibt, Upgrade-Schulungen mitnimmt oder sich in Richtung Anlagensicherheit spezialisiert, wird jedenfalls nicht lange ohne Herausforderungen (und Lohnsteigerung) dastehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Beruf des Elektronikers für Informations- und Telekommunikationstechnik ist in Dresden ein bisschen wie ein sächsischer Fluss – mal ruhig, mal wild, immer in Bewegung. Es gibt sie, die Schweißperlen-Momente, wenn eine Alarmanlage ausgerechnet beim Tag der offenen Tür ausfällt. Es gibt aber auch diese „Aha!“-Erlebnisse, wenn die eigene Lösung im ganzen Unternehmen läuft. Manchmal fragt man sich, warum man nicht gleich BWL studiert hat. Aber dann kommt wieder so ein Tag, an dem man im Maschinenraum steht, die Sache läuft – und man merkt: Ohne uns läuft wenig. Zumindest nicht digital. Und das ist schon ganz schön viel wert.