Elektroniker Informations Systemtechnik Jobs und Stellenangebote in Kassel
Beruf Elektroniker Informations Systemtechnik in Kassel
Elektroniker Informations Systemtechnik in Kassel: Zwischen Datennetz und Wirklichkeit
Manchmal frage ich mich, wie viele Serverracks und Netzwerkdosen eigentlich im Kasseler Untergrund schlummern. Komplett unbekannt für die Mehrheit – für uns dagegen ist das Verkabeln, Prüfen, Programmieren längst Alltag. Wer als Elektroniker für Informations- und Systemtechnik ins Berufsleben startet, betritt einen Kosmos, in dem IT und klassische Elektrotechnik unübersichtlich verschmelzen, manchmal knirscht es zwischen den Disziplinen. Aber: In Kassel wird gerade diese Vielseitigkeit gebraucht – eigentlich mehr denn je.
Schaut man genauer hin, sieht man: Der regionale Boom der Industrie, Handwerksbetriebe und Hochschulen hat die Stadt verändert. Digitalisierung, ein altbewährtes Reizwort, ist längst kein Zukunftsgeschwätz mehr, sondern zerlegt Arbeitsplätze vor aller Augen neu. Zig öffentliche Gebäude, Krankenhäuser, Werkshallen – überall warten Systeme darauf, sicher und reibungslos zu funktionieren. Das klingt technisch nüchtern, ist aber ein ziemlicher Drahtseilakt. Kaum zu glauben: Mal geht’s um verstaubte Telefonanlagen, dann wieder um automatische Zugangskontrollen per RFID, dazwischen Videoüberwachung und Steuerungssysteme, alles im selben Tag. Was viele unterschätzen: Der Beruf verlangt recht viel Abstraktionsvermögen. Und Nervenstärke, ehrlich.
Das drückt sich nicht nur in Lötarbeiten oder Softwarezeilen aus, sondern auch in der Verantwortung, die einem als Berufseinsteiger überraschend rasch zufällt. Wer hier nach Plan arbeitet, muss im Fall der Fälle auch auf Improvisation setzen können. Ein Vorgabeblatt aus der Ausbildung ist gut, hilft aber nichts, wenn bei einem Fertigungsbetrieb in Bettenhausen die Maschinensteuerung spinnt – und der Produktionsleiter nervös neben einem steht. Dann zählt praktische Erfahrung mehr als jedes Zertifikat. Doch das Wissen, das in Kasseler Betrieben zusammenkommt, ist Gold wert, wenn man bereit ist, mitzudenken. Und – meiner Erfahrung nach – gibt’s immer einen älteren Kollegen, der einen wegweisenden Trick kennt, den kein Handbuch jemals verrät.
Kommen wir zum Geld – ungern, aber es gehört dazu. Die Einstiegsgehälter sind für Nordhessen solide: Meist landet man grob zwischen 2.400 € und 2.900 €, mit Luft nach oben, vor allem in spezialisierten Unternehmen oder bei Überstundenbetrieben. Mit wachsender Verantwortung, sprich: wenn man Projekte eigenständig übernimmt oder Systeme konzipiert, sind 3.000 € bis 3.600 € keine Seltenheit. Nur, und das sollte man ehrlich sagen: Der Weg dahin hat es in sich. Vieles steht und fällt mit Eigeninitiative und technischer Lernbereitschaft. Ich kenne Leute, die sich in den letzten Jahren weitergebildet haben – Netzwerkzertifikate, Gebäudesteuerung, IT-Security – und damit sprunghaft bessere Konditionen ausverhandeln konnten.
Ein nettes Detail am Rande, das viele vergessen: Die regionale Techniklandschaft rund um Kassel ist überraschend bunt. Kommt man mit offenen Augen aus dem Stadtgebiet heraus, stößt man auf Spezialunternehmen, die eigene Lösungen für Messsysteme, Verkehrssteuerung oder sogar für Windparks entwickeln. Der Bedarf an Spezialwissen wächst. Mal ehrlich: Wer halbwegs flexibel bleibt und nicht auf dem Stand der 1990er hängen bleibt, findet hier mehr als den klassischen Serviceeinsatz. Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt – das klingt jetzt fast romantisch –, dass Technik, die funktioniert, selten auffällt. Aber das Lächeln eines Kunden, wenn eine Anlagenüberwachung nach langem Hin und Her endlich „grün“ zeigt, das überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Und zeigt: Wer hier arbeitet, sitzt meist näher am Puls gesellschaftlicher Veränderungen, als einem bewusst ist.