Elektroniker Gebäudetechnik Jobs und Stellenangebote in Gelsenkirchen
Beruf Elektroniker Gebäudetechnik in Gelsenkirchen
Zwischen Schaltschrank und Stadtumbau: Der Elektroniker für Gebäudetechnik in Gelsenkirchen
Nirgendwo glänzen die Rollläden so elektrisch wie im Ruhrgebiet – und Gelsenkirchen setzt noch einen drauf. Wer an den Beruf des Elektronikers für Gebäudetechnik denkt, hat vermutlich kabeldicke Hände vor Augen, vielleicht auch das Bild eines Monteurs, der mit Werkzeugtasche einen Altbau betritt. Die Realität ist, wie so oft, komplizierter. Oder soll ich sagen: stromführender? Egal. Jedenfalls hat dieser Beruf in den struppigen Straßen von Gelsenkirchen mittlerweile mehr mit digitalem Umbau als mit schnöder Verkabelung zu tun. Will heißen: Ohne Know-how in Sachen Gebäudeautomation läuft hier nichts mehr.
Was viele unterschätzen: Der Arbeitsalltag ist selten monoton, dafür öfter mal nervig vielseitig. Es gibt die klassischen Routinejobs – Sicherungen beschriften, Unterverteilungen nachrüsten, Altanlagenteile aus dem letzten Jahrtausend ersetzen. Klar, reine Handarbeit gehört nach wie vor zum Programm. Aber inzwischen melden sich die klugen Systeme: Netzwerktechnik, smarte Sensoren, die Kollegen EDV, ihre ewigen Anfragen nach Leistungsreserven. Plötzlich steht man nicht mehr nur vor grauen Kästen, sondern vor Touchdisplays, Schemata, die manchmal eher an Puzzle für Erwachsene erinnern. „Industriecharme“ trifft auf Smart-Home-Blingbling.
Der Bedarf? Höher als so manche Hallendecke. Die Wohnungswirtschaft will sanieren, die Stadt energetisch aufpolieren, Handwerksbetriebe suchen händeringend Verstärkung – und kaum ein Umbauprojekt ohne die unsichtbare Macht der Elektroleitungen. Gerade in Gelsenkirchen poltert die Industriekurve zwar manchmal schwermütig, doch energetische Quartierserneuerung, Photovoltaik auf jedem Dach, Ladepunkte für E-Autos – das sind keine Luftschlösser, sondern handfeste Aufträge. Wer hier neu einsteigt oder wechselt, merkt rasch: Fernab der glamourösen Großstadt gibt es bodenständige Arbeit, oft mit überraschend netten Kolleginnen und Kollegen, und ab und zu einen Kasten Pils nach Feierabend. (Was ja auch nicht zu unterschätzen ist …)
Das mit dem Gehalt – immer eine heikle Frage. In Gelsenkirchen startet man oft bei etwa 2.800 €, kann aber mit Berufsjahren, Technikaffinität oder Spezialkenntnissen Richtung 3.300 € bis 3.600 € schieben. Wer den Meister im Rücken hat oder sich in KNX, Gebäudemanagementsysteme oder moderne Energieverteilung fuchst – für den sind durchaus noch ein paar Hunderter mehr drin. Allerdings: Die Erwartungen wachsen mit. Wer die neusten Vorschriften zur Ladesäulenförderung nicht kennt oder im digitalen Messwesen schulterzuckend abwinkt, merkt schnell, dass der Nachwuchs drängelt. Oder die leitende Elektromeisterin, die nachfragt, warum die Verteilung immer noch nicht smart auslesbar ist. Kurzum – da geht was. Es bleibt aber dynamisch – wer stehen bleibt, verliert.
Was mich immer wieder überrascht (und ganz ehrlich: manchmal auch ein bisschen ärgert), ist die Sturheit des Berufsalltags. Der Wandel hin zur Digitalisierung ist auch in Gelsenkirchen kein gemütlicher Spaziergang. Die Weiterbildungsbereitschaft wird oft gefordert und selten gefördert. Wer nicht permanent an der Technik dranbleibt, der steht ziemlich schnell vor verschlossenen Türen. Trotzdem: Wer den Reiz am Handgriff liebt, schätzt die Vielfalt vor Ort erstaunlich schnell. Der Sprung aufs E-Bike, ein paar Module aufs Dach, Blitzschutz richtig dimensionieren – langweilig wird das selten. Und seien wir ehrlich: Ein bisschen Fummeln an alten Verteilern, dann wieder modernste Steuertechnik konfigurieren – dieser Wechsel hat durchaus etwas Schweißtreibendes. im besten Sinne.
Fazit? Es gibt wohl keinen klassischen Weg im Beruf Elektroniker Gebäudetechnik – jedenfalls nicht in Gelsenkirchen. Vieles ist raus aus der Steinzeit, manches bleibt knochenharte Handarbeit. Und ganz selten, da brummt es doch nur im Kopf – aber das gehört eben dazu. Wer sich aber auf offene Leitungsschächte, schroffe Altbausubstanz und die digitale Aufholjagd einlässt, erlebt einen Beruf, der in Gelsenkirchen immer noch gebraucht wird – mehr denn je, wenn wir ehrlich sind.