Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr
Beruf Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie in Mülheim an der Ruhr
Zwischen Werkbank und Wandel: Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie in Mülheim an der Ruhr
Es gibt Momente im Leben, da fragt man sich, worauf es in einem Beruf eigentlich wirklich ankommt. Für viele, die als Elektroniker im Bereich Automatisierungstechnik in der Industrie starten – zumal hier, im Schatten der alten Zechen von Mülheim an der Ruhr – mischt sich diese Frage mit einer guten Portion Zweifel. Was erwartet einen? Wie tickt der lokale Arbeitsmarkt? Und ganz ehrlich: Wofür macht man das alles?
Der klassische Werkzeugkasten allein bringt’s schon lange nicht mehr. Wer heute in so eine industrielle Umgebung einsteigt, steuert mehr als Kabel oder Kontakte. Das Feld ist eine seltsame Mischung – verdrahtet, vernetzt, und manchmal ziemlich widersprüchlich. Einerseits plätschert die riesige Maschinenwelt der NRW-Industrie weiter wie eh und je, andererseits drückt das Digitale mächtig von hinten: SPS, Roboter, Sensorik – alles wird schlauer, manchmal sogar schlauer als der Mensch am Pult. Vielleicht schwingt da auch ein bisschen Stolz mit, wenn man zwischen Klemmenleiste und Prozessleitsystem steht. So einfach ist das mit der Automatisierung immer noch nicht. Und schon gar nicht, wenn was klemmt.
Ein Blick in die Montagehalle am Rande Mülheims: Das Surren der Förderbänder, daneben das ewig flackernde Licht der Steuerkonsolen. Das ist nicht „High Tech made in Silicon Valley“, sondern Ruhrgebietschic mit Erdung – wortwörtlich. Hier werden komplexe Schaltanlagen zusammengebaut, Fehlersuche heißt: anpacken. Ein Wackelkontakt kann tageweise Rätselraten bedeuten, eine falsch gesetzte Sicherung – da reden wir wirklich nicht mehr von Kleinigkeiten. Und dann die Sicherheit: Automatisierer taumeln bei ihrer Arbeit manchmal auf Messers Schneide. Vorschriften? Ja, die gibt’s – und man sollte sie wirklich nicht als lästige Pflicht abtun. Ich habe erlebt, wie ein kleiner Fehler schnell mal größer wird als gewollt … Aber lassen wir das.
Was viele unterschätzen: Die Prozesse laufen reibungslos – bis sie eben mal hängen. Dann schlägt die Stunde derer, die mehr können als den Strom ablesen. Wer mitdenkt, mitlernt und nicht immer nach Schema F geht, der hat die Nase meist vorn. Wer auf mehreren Hochzeiten tanzen kann (Prozessautomation, Instandhaltung, Programmierung, manchmal sogar eine Prise Englisch), wird gebraucht. Unternehmen – ob Walzwerk, Wasserwirtschaft oder Lebensmittelhersteller – ringen um Köpfe, die Anlagen nicht nur beherrschen, sondern auch weiterentwickeln. Gerade Mülheim, wo der Strukturwandel noch Spuren im Beton hinterlässt, lebt von solchen Multitalenten. Von Leuten, die den Sprung ins Digitale nicht scheuen, aber trotzdem wissen, wie eine Relaissteuerung tickt. Ja, das ist eine Gratwanderung.
Geld? Hm. Auch so ein Thema, bei dem Theorie und Praxis selten Freunde sind. Die Gehälter – zumindest bei Einstieg oder Wechsel – bewegen sich in Mülheim im Rahmen von 2.800 € bis 3.200 €, abhängig von Betrieb, Erfahrung und, klar, Bauchgefühl des Chefs. Mit ein bisschen Spezialwissen, beispielsweise für industrielle Netzwerke oder speicherprogrammierbare Steuerungen, können bis zu 3.600 € drin sein. Da klingt nach viel, ist aber bei Schichtarbeit und Bereitschaftsdienst relativiert – irgendeinen Haken gibt es immer. Trotzdem: Wer um sein Know-how weiß, kann durchaus etwas fordern. Ich würde sagen, manchmal lohnt es sich, nicht das erste Angebot zu nehmen.
Weiterbildung – das ewige Mantra der Branche. Ohne geht es nicht. In Mülheim läuft vieles über betriebliche Kurse, aber wer sich wirklich abheben will, muss manchmal auf eigene Faust nachlegen. Ein SPS-Lehrgang hier, ein KNX-Kurs dort. Manchmal frage ich mich, ob jemals jemand die gesamte Steuerungslandschaft überblickt. Wahrscheinlich nicht. Aber jeder neue Baustein schiebt die Karriereleiter ein Stück nach oben.
Unterm Strich: Automatisierungstechnik in der Industrie bleibt ein Feld für Leute, die keine Angst vor Veränderung haben. Und in Mülheim – zwischen Stahl, Wasser, Chemie und einer Handvoll Innovationstreiber – braucht es Menschen, die nicht aufgeben, wenn das Relais mal bockt. Die Chancen? Sind da. Die Anforderungen? Wachsen täglich. Und der Spaß? Hängt, wie so oft, an einem gut sitzenden Sicherungsring und dem berühmten Quäntchen Neugier. Oder?