Elektroniker Antriebstechnik Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Elektroniker Antriebstechnik in Köln
Elektroniker Antriebstechnik in Köln: Zwischen Hochspannung und Bodenhaftung
Wer behauptet, Elektroniker für Antriebstechnik hätten einen Routineberuf, der hat vermutlich nie einen Schaltschrank in einer Kalker Industriehalle geöffnet. Manchmal frage ich mich selbst – was hat mich eigentlich an diesen Job gefesselt? Vielleicht dieser Moment, wenn der Motor zum ersten Mal surrt, alles läuft, und man spürt: Das hier ist mehr als Verkabelung, das ist Systemverständnis. Gerade in Köln, wo Chemie, Logistik und Maschinenbau zusammenkommen, haben Leute mit Know-how in der Antriebstechnik so ihre speziellen Geschichten.
Das Berufsbild selbst ist alles andere als eindimensional. Klar, auf dem Papier steht: Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Antriebssystemen. In der Praxis aber zerfasert sich diese Schablone schnell – die Bandbreite reicht von der Fehlersuche in einer Abfüllanlage am Rheinauhafen bis zum Tüfteln an Frequenzumrichtern im Schatten einer Brauerei. Viele glauben, es gehe einfach nur um Strom und Drehzahlen. Was viele unterschätzen: Den Löwenanteil machen Kommunikationsprotokolle, Steuerungstechnik und – ja, tatsächlich – Troubleshooting unter nicht selten suboptimalen Bedingungen aus. Da trifft man auf Kollegen aus ganz Europa, stolpert über eine Bedienungsanleitung auf Italienisch und merkt: Die Antriebstechnik spielt nicht nur im Elektrokeller, sondern im internationalen Maschinenorchester.
Ein heißes Thema in Köln ist derzeit der Fachkräftemangel, der sich wie ein unsichtbarer Zwilling an jeden Montagewagen heftet. Die Nachfrage ist hoch, sei es in den Chemiewerken in Godorf, bei Krananlagen in Niehl oder rund um den Flughafen. Die Baustellenlandschaft wächst schneller als man „Steckschlüssel“ sagen kann. Entsprechend bewegt sich das Gehaltsniveau oft zwischen 2.600 € und 3.400 €, je nach Spezialisierung und Einsatzbereich. Wer sein Zertifikat für SPS-Programmierung oder gleich den Meister-Titel in petto hat, kann gelegentlich mit 3.600 € bis 3.900 € pokern. Aber ganz ehrlich: Papier ist geduldig – gefragt sind letztlich echte Lösungen, kein Stapel Urkunden.
Manchmal werde ich gefragt, was denn das Besondere ausgerechnet am Kölner Markt sei. Nun, Köln ist eine seltsame Mischung aus Innovationsdruck und altem Maschinenpark. Es gibt Firmen, da arbeitet die digitale Schattenwelt schon mit dem digitalen Zwilling, direkt nebenan schüttelt man nur den Kopf über Industrie 4.0 und bestellt lieber noch ein paar Relais nach. Für Einsteiger – oder Überläufer aus anderen Handwerksbereichen: Das kann ein Segen sein. Wer offen für Neues bleibt (und dem Chaos des rheinischen Alltags trotzt), findet schnell Nischen, in die sich andere freiwillig nicht verirren.
Was man nicht unterschätzen darf: Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es inzwischen mehr als genug. Ob das wirklich immer die Erleuchtung bringt – darüber lässt sich streiten. Aber: Ohne solide Kenntnisse in moderner Steuerungstechnik, Bus-Systemen und den eigenwilligen Tücken von Retrofit-Projekten bleibt man auf Dauer auf Stand-by. Die betagte Kölner Industrie entdeckt den Reiz am Updaten – und manchmal eben auch ihre äußerst eigenwillige Art zu scheitern. Wer Ruhe bewahrt, Fehlerströme wie Detektivrätsel löst und früh an seine Lernkurve glaubt, wird hier selten lange auf dem Trockenen sitzen.
Am Ende, Hand aufs Herz: Es sind meist nicht die Technologien, die einen in Köln als Elektroniker Antriebstechnik beschäftigen. Es sind die Menschen und das Umfeld, die Verschrobenheiten der Betriebe, das morgendliche Knattern der Straßenbahn auf dem Weg zum Einsatz. Technik allein ist nie einfach nur Funktion – sondern Spielplatz, Bühne und manchmal eben auch Labyrinth. Wem das nicht zu viel Geigenkasten ist, der findet hier mehr als nur Ersatzteile: Nämlich einen Beruf, in dem man (zumindest ab und zu) fühlen kann, dass Strom nicht nur durch Leitungen, sondern auch durch den eigenen Kopf fließt.