Elektroniker Antriebstechnik Jobs und Stellenangebote in Heidelberg
Beruf Elektroniker Antriebstechnik in Heidelberg
Elektroniker Antriebstechnik in Heidelberg: Kein Job für Routiniers – und das ist gut so
Morgens um halb sechs, der Dunst hängt noch schwer über dem Neckar, und in irgendeinem Heidelberger Industriegebiet fängt eine neue Schicht an. Es riecht nach Metall, nach Öl, nach Möglichkeiten. Elektroniker für Antriebstechnik – ein sperriger Titel, ja, aber einer, hinter dem sich mehr verbirgt als dröge Schaltschränke und Dauerlärm. Ich kann mir kaum vorstellen, dass viele mit 14 genau diesen Beruf auf dem Schirm hatten. War bei mir jedenfalls nicht so. Heute aber würde ich sagen: Wer neugierig bleibt und Technik mag, findet kaum einen abwechslungsreicheren Job.
Was steckt wirklich dahinter? Motoren installieren, Antriebe warten, Fehler finden – geschenkt. Das lernt man auch in der Ausbildung, keine Frage. Die eigentliche Kunst liegt woanders: Wechselnde Systeme, ständig neue Herausforderungen, dazu ein Spagat zwischen grobem Werkzeug und feinster Elektronik. In Heidelberg, mal abgesehen vom romantischen Altstadt-Klischee, blüht von moderner Produktion bis zur Life-Science-Industrie beinahe alles, was Sinn für Automatisierung und Bewegung hat. Egal ob Pumpen im Klinikum, Lüftungsanlagen in Hightech-Laboren oder Produktionsstraßen im Maschinenbau – überall sind sie unterwegs, die Antriebsprofis. Und irgendwie, vielleicht bilde ich mir das ein, herrscht gerade hier vor Ort eine etwas andere Haltung: weniger Dienst nach Vorschrift, mehr Tüftlergeist.
Wer einsteigt, sollte damit rechnen: Die Digitalisierung hat auch vor Motoren keinen Halt gemacht. Frequenzumrichter, SPS-Steuerungen als Standard – vor zehn Jahren noch Ausnahme, heute Alltag. Es wäre eine Illusion, zu glauben, ein einziges Handbuch würde reichen. Immer wieder neue Hersteller, Software-Updates, manchmal auch schlicht Improvisation statt Standardlösung. Es ist nicht diese romantische Schrauberwelt. Vielmehr: Wer gerne in festgefahrenen Abläufen verharrt, wird hier ziemlich schnell rastlos. Kein Wunder also, dass Firmen in und um Heidelberg gezielt Leute suchen, die keine Angst vor Technik haben – und sich nicht abwimmeln lassen, wenn’s mal knallt.
Das Thema Gehalt wird gern totgeschwiegen. Dabei ist es ein offenes Geheimnis: Der Markt fordert seinen Preis – und er zahlt ihn meistens auch. In Heidelberg liegt das Einstiegsgehalt oft bei 2.800 € bis 3.200 €, mit Erfahrung und Zusatzqualifikationen sind 3.400 € bis 3.800 € keine Wunschträume. Klar, Tarifbindung ist nicht überall garantiert, und Überstunden fallen gelegentlich auch mal hinten unter den Tisch. Das ist kein Geheimnis, sondern Alltag im Fachkräftemangel – auch hier. Was viele unterschätzen: Die Bereiche Chemie, Energie und vor allem Medizintechnik zahlen nochmal eine Schippe drauf, wenn Fertigungsanlagen stillstehen. In solchen Momenten wird aus dem, der den Fehler nicht nur erkennt, sondern auch behebt, ein ziemlich gefragter Mensch. Manchmal ist das anstrengender, als es auf dem Papier aussieht.
Für Berufseinsteiger – oder jene, die noch zweifeln, ob der Schritt lohnt – bleibt eine Erkenntnis: Antriebstechnik ist vielerorts so etwas wie das Rückgrat der Produktion. Wer sich weiterbildet, etwa im Bereich Energieeffizienz, mit neuen Regelungsverfahren oder im Testlabor, merkt schnell: Die Grenzen verschieben sich. Weiterbildung wird nicht verordnet, sie ist hier schlicht natürliche Bewegung. Stillstand, das ist in diesem Beruf fast schon ein Schimpfwort. Allerdings – und das habe ich häufiger erlebt – gibt es Zeiten, da wünscht man sich Routine. Die kriegt man aber nicht. Und wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum viele hier länger bleiben, als sie ursprünglich dachten.
Heidelberg speziell? Anders als in den Großindustriestädten ist der Technologiemix hier überraschend bunt geraten. Die Übergänge zwischen traditionellem Maschinenbau, Biotech und Energiesektor sind fließend. Man landet irgendwo zwischen Biosensoren-Anlage und Verpackungsstraße und stellt fest: „Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.“ Vielleicht stirbt die klassische Industrie hier nicht so rasch wie andernorts. Jedenfalls ist mein Eindruck: Wer offen bleibt, fachlich neugierig ist und gerne fragt, statt nur abzuarbeiten, findet in diesem Feld – ganz besonders in Heidelberg – mehr als einen „nur Job“. Eher schon ein ziemlich solides Stück Zukunft.