SPIE SAG GmbH GB High Voltage | 84030 Ergolding
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Leybold GmbH | 80331 München
Allpersona GmbH - Augsburg | 82205 Gilching
TERO GmbH - Hilden | 85716 Unterschleißheim
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Hand aufs Herz: Wer in München an die Berufe „mit Zukunft“ denkt, dem kommen erstmal andere Branchen in den Sinn – Digitalisierung, Software, vielleicht noch Biotech. Und trotzdem: In den Werkstätten der Metropolregion, irgendwo zwischen Isarring und Perlach, sitzen dann Menschen wie wir – Elektromaschinenbauermeisterinnen und -meister. Das klingt fußfest, handfest, ja irgendwie altmodisch. Ist es auch, aber eben nur halb. Der zweite Fuß steht tief im Strom der Gegenwart – Elektromobilität, Energieeffizienz und smarte Industrieanlagen mal eben eingeschlossen.
Häufig lacht man müde über die typisch deutsche Liebe zum Meisterbrief – „Papierkram“, höre ich oft. Aber in unserem Fach? Ohne diesen Abschluss, ehrlich, geht in München nicht viel. Wir reparieren keine Mixgeräte, sondern drehen da an Maschinen und Anlagen, die das Rückgrat der regionalen Industrie bilden. Generatoren in der Allianz Arena, Heber im BMW-Werk, vielleicht mal ein alter Aufzug in einem Schwabinger Altbau, der vor dem Krieg schon Leute beförderte. Es ist immer ein bisschen Pionierarbeit und oft Improvisationstheater. Wer einsteigt, sollte wissen, worauf er sich einlässt: Technisches Verständnis vorausgesetzt, handwerkliches Geschick – klar. Und dann doch das Gespür für das eine Kabel, das zum ganzen Problem passt.
Die ehrliche Wahrheit? Aktuell gibt’s Jobs, und zwar nicht zu knapp. München suhlt sich (noch) in seiner wirtschaftlichen Stärke. Investitionen in Industrie, Infrastruktur, Elektromobilität? Laufen. Aber: Das schützt nicht vor der wachsenden Kluft zwischen Anspruch und Realität. Die Betriebe suchen Leute mit Erfahrung im Sondermaschinenbau, die den Computer nicht scheuen, aber auch keine Angst davor haben, sich die Hände schmutzig zu machen. Berufseinsteiger haben grundsätzlich Chancen, Wechselwillige mit Spezialwissen im Bereich Steuerungstechnik oder Antriebssystemen stoßen auf echtes Interesse. Wer sich weiterentwickeln will, dem steht die Tür zu Branchenspezialisierungen offen – Automatisierung, Digitalisierung der Produktion, Energieoptimierung. München verlangt Vielseitigkeit. Starre Spezialisten? Weniger gefragt.
Knallharte Realität: Der Stundenlohn für einen Elektromaschinenbauermeister in München ist kein Lotterieschein. Das Einstiegsgehalt fängt meist bei 3.000 € an, mit ein paar Jahren Erfahrung und Bereichsverantwortung sind 3.400 € bis 4.200 € realistisch. Wer dann noch eine Handvoll Spezialwissen, zum Beispiel in der Instandhaltung von Windkraftanlagen oder in der Entwicklung von Messsystemen, mitbringt – der kommt auch mal auf 4.500 €. Klingt viel? In München frisst die Miete schnell einen Happen davon. Der Alltag ist selten planbar. Mal steht um drei nochmal eine Störung im Hochhaus in der Maxvorstadt an, mal ist ein Samstags-Notfall im Voralpenland fällig. Wer sich hier übernommen fühlt, sollte nicht in den Job. Andererseits: Kein Tag ist wie der andere. Wer das sucht, der bleibt in der Branche.
Sind wir ehrlich: Die Technik rennt uns manchmal davon. Digitalisierung klingt nach Zukunft, fühlt sich aber im alten Werkhof oft wie eine Verlegenheitslösung an – und der Feierabend rückt, mit jedem Software-Update, in Richtung Mitternacht. Gelernte Routinen werden durch Sensorik, Datenanalyse und ferngesteuerte Wartung aufgeweicht. Was viele unterschätzen: Diese Veränderungen sind keine Bedrohung, sondern ein Einladung zur Umorientierung. Wer bereit ist, dazuzulernen – beispielsweise durch Lehrgänge für Automatisierungstechnik oder Energieeffizienz – hält sich auf dem Münchner Markt nicht nur über Wasser, sondern schwimmt vorne mit.
Wer im Glaspalast Karriere machen will, wird sich in diesem Beruf höchstens verirren. Aber für die, die Technik verstehen wollen, für die, die eine Mischung aus Hirnschmalz, Händen und Pragmatismus lieben – München wartet. Und ehrlich: Von Zeit zu Zeit, beim Anblick einer glitzernden Maschine, auf der einem andere aufbauen, stellt sich dieses zufriedene Gefühl ein, das kein Meeting der Welt liefert. Für mich jedenfalls reicht das als Antwort. Soweit erstmal.
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