BBM Maschinenbau und Vertriebs GmbH | 73642 Langenberg
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HOPPECKE Batterien GmbH & Co. KG | 59929 Brilon
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HV SUB - Nord-Ost | Kassel
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Es ist seltsam: Während zwischen Fulda und dem Kasseler Osten immer neue Photovoltaik-Felder aus dem Acker schießen und überall fleißig über „grüne“ Wasserstoffpläne diskutiert wird, gerät ein Beruf fast aus dem Blickfeld, der eigentlich den Motor für genau diese Zukunft baut – im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Gemeint ist der Elektromaschinenbauermeister. Wer in Kassel auf Montage geht, kommt selten sauber zurück: Die Hände sind ölig, der Blick ist wach. Und ehrlich? Das ist oft mehr Berufung als Beruf.
Worum dreht sich der Alltag? Klar, Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren – diese Geräte bilden die sichtbaren Eckpfeiler. Aber eigentlich ist das Handwerk subtiler. Die, die hier einsteigen, brauchen ein Händchen für Präzision, aber auch die Fähigkeit zum Improvisieren. Denn wenn ein Motor in einem Produktionsbetrieb im Kasseler Umland steht, dann stehen manchmal auch die Bänder und das halbe Werk pulsiert im Takt des Notdienstes. Für den Elektromaschinenbauermeister ist so ein Einsatz keine Seltenheit, sondern Teil der wöchentlichen Realität. Mit dem Notebook in der Werkzeugtasche und dem Multimeter in der Jacke, irgendwo zwischen Siloanlagen und alten Schaltplänen – nicht glamourös, sondern bodenständig und anspruchsvoll.
Was ich immer wieder beobachte: Wer frisch ins Metier findet, unterschätzt gerne den Spagat zwischen alter Schule und digitalem Fachwissen. Die Branche ist dabei, sich zu häuten. Noch ist nicht alles „Industrie 4.0“, aber der Trend ist klar: Wer Steuerungstechnik lesen kann – und sich nicht zu schade ist, ein Telefonat mit schwäbischem Fachkauderwelsch zu führen – ist klar im Vorteil. Anders gesagt: Technische Routine reicht heute nicht mehr. Programmierkenntnisse, vernetztes Denken und Bereitschaft für lebenslanges Lernen sind keine Zugabe, sondern Voraussetzung. In Kassel merkt man das an den Auftraggebern: Neben klassischen Mittelständlern drehen sich immer öfter Gespräche um automatisierte Lager oder digitale Erfassung der Maschinenzustände – mit stiller Erwartung, dass der Meister nicht nur repariert, sondern systemisch optimiert.
Finanziell? Man lebt nicht im Luxus, aber auch nicht in der Sorge. Als Einstiegsgehalt bewegen wir uns meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Bringt jemand Erfahrung, Spezialwissen (Stichwort: Sondermaschinenbau oder Frequenzumrichter) oder die Fähigkeit, ein kleines Team zu führen, sind Beträge bis zu 3.600 € drin. Das klingt auf dem Papier recht ordentlich, in der Praxis steht und fällt die Zufriedenheit aber mit dem Betriebsklima. In Kassel sind viele Betriebe inhabergeführt, ein Vorteil für alle, die Wert auf kurze Wege und persönliche Verantwortung legen (auch wenn das so seine Tücken haben kann). Überstunden? Die werden oft nicht abgesessen, sondern – tja, handwerklich geregelt. Wer hier einsteigt, sollte auch damit umgehen können, dass Arbeitstage manchmal länger dauern als geplant.
Manchmal, ganz ehrlich, wünschte ich mir etwas mehr Respekt für den Beruf. In den Medien glänzen die Roboter, die Windanlagen und der „Smart“-Hype, aber die, die den Stromfluss praktisch am Laufen halten, tauchen selten auf. Kassel ist da echter Mikrokosmos: Man spürt, wie sich Anlagen- und Maschinenbau mit Lokalkolorit vermischt. Der Austausch mit Kollegen? Mal kernig, mal kollegial – aber immer direkt. Wer den Sprung in die Meisterposition wagt oder als Fachkraft einen Wechsel denkt, sollte sich auf die Mischung aus Werkbankdenken und technischer Neugier einstellen. Oft reicht ein (unerwartetes) Problem, schon wird aus Konsens Konfrontation – dann zählt, wie man Lösungen präsentiert, statt Schuldige zu suchen.
Für alle, die mehr als die tägliche Routine suchen: Weiterbildung ist Pflicht, keine Kür. Die Handwerkskammer und diverse Bildungszentren in Kassel bieten Spezialisierungen – ob Elektrosicherheit, Automatisierung oder sogar Energieberatung. Und ja, die Welt bleibt nicht stehen. Wer sich Mühe gibt, wird gebraucht. Manchmal wünsche ich mir, das würden mehr junge Leute merken. Aber vielleicht sind gerade die leiseren Berufe die, die uns am verlässlichsten durchs Leben tragen. Nur ein Gedanke. Muss man aber nicht teilen.
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