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Morgens, wenn ich durch Freiburg radle – die Altstadt im Nebel, irgendwo summen die Straßenbahnen – da frage ich mich manchmal: Wer sorgt eigentlich dafür, dass das Räderwerk dieser Stadt nicht stillsteht? Nein, das ist jetzt kein romantisierender Nebenbei-Gedanke. Der Elektromaschinenbauermeister, um den es heute geht, ist im Hintergrund so präsent wie der Duft nach frischem Brezenteig in der Hermannstraße, aber eben kaum sichtbar. Wer frisch in den Beruf einsteigt oder mit einem Wechsel liebäugelt, steht in Freiburg plötzlich vor einem Labyrinth: Verkehrsbetriebe, Industrie, Handwerksbetriebe, Energiedienstleister – jeder hat seine Spielwiese, doch die Regeln sind nie dieselben.
Ich gehöre nicht zu denen, die behaupten, hier sei alles „wie früher nur besser“. Der Job hat sich gewandelt: Noch vor zwei Jahrzehnten standen Motorenwickeln und handfeste Reparatur kunstvoll alter Antriebe im Mittelpunkt – heute hat die Digitalisierung selbst die Instandhaltung elektrischer Maschinen erreicht. In Freiburg bedeutet das, dass man sich als Meister weniger zwischen Öl und Späne, sondern öfter mal zwischen Schaltschrank, Laptop und Kundengespräch wiederfindet. Die Mischung? Überraschend stimmig. Gerade, wenn man wie ich Freude daran hat, analoges Ingenieurshandwerk mit den immer neuen Anforderungen der Automatisierung – etwa im Bereich nachhaltiger Energieversorgung oder E-Mobilität – zu verzahnen.
Traditionell gilt der Elektromaschinenbauermeister vielen noch als „der mit dem Motor auf der Werkbank“. Das ist, mit Verlaub, ein Klischee. Natürlich, Wicklungen erneuern, Antriebe prüfen, Schaltschränke bauen – diese Aufgaben verschwinden nicht. Aber in einer Region wie Freiburg, wo Solartechnik und E-Mobility praktisch zum guten Ton gehören, verschiebt sich der Schwerpunkt ganz langsam. Wer aufmerksam ist, merkt: Plötzlich mischt man bei der Wartung von Ladestationen mit (Stichwort: Lastmanagement) oder rüstet Lüftungsanlagen in Passivhäusern auf intelligente Regelungstechnik um. Ein klassischer Meister? Vielleicht. Aber einer, der mit BIM-Software und Datenauswertung nicht fremdelt. Diese möglichen Sprünge ins kalte Wasser sollte man mögen – oder es zumindest lernen zu mögen.
Kommen wir aufs Eingemachte: Was springt konkret raus? Wer in Freiburg als Elektromaschinenbauermeister einsteigt, darf mit einem Gehalt zwischen 3.400 € und 4.100 € rechnen, je nach Betrieb, Qualifikation und etwas – sagen wir mal – Freiburger Verhandlungsgeschick. Klingt nach Luxus? Moment! Angesichts der bekannten Mietpreise in der Schwarzwaldmetropole gleicht ein solches Gehalt einem soliden Fundament, aber nicht unbedingt dem Türmchen mit Ausblick. Und doch: Betriebe, vor allem im Umfeld der Verkehrsbetriebe, im Maschinenbau oder bei spezialisierten Mittelständlern, locken zunehmend mit Weiterbildungsangeboten in Richtung Energieeffizienz, Steuerungstechnik und Digitalisierung. Wer sich darauf einlässt, kann seine Nische finden – von klassischen Instandsetzern bis zum Experten für vernetzte Antriebssysteme.
Manchmal frage ich mich, warum das Image des Elektromaschinenbauermeisters im badischen Süden so unspektakulär bleibt. Liegt es an der Unsichtbarkeit der Arbeit oder daran, dass die Branche wenig auf den Putz haut? Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Bodenständigkeit und Innovationsfreude, die Freiburg als Standort ausmacht. Jetzt mal ehrlich: Wer klug ist, wittert im strukturell unterbesetzten Fachbereich die Chance, vom Fachkräftemangel zu profitieren. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Wer die stetig wachsende technische Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Einladung sieht, wird auch im hektischen Freiburger Alltag nicht im Maschinenraum versauern.
Wer hier anpackt, erlebt die Stadt auf eine sehr eigene Weise: Irgendwo zwischen Hightech-Anlagen und traditioneller Motorenwerkstatt, zwischen Gänsehaut-Momenten bei der Störungsbeseitigung und Frust über Normen-Wirrwarr im VDE-Ordner. Was viele unterschätzen: Gerade in Freiburg ist der Beruf alles – nur nicht altbacken. Und ja, man kommt abends manchmal ziemlich müde heim. Aber mit dem Gefühl, dass das Rad nicht einen Tag stillstand – schon gar nicht wegen einem selbst.
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