Romedico GmbH | 39104 Magdeburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Romedico GmbH | 39104 Magdeburg
Montagmorgen, halb acht, Uniklinik. Der Blick wandert durch sterile Flure, das EEG-Labor irgendwo da hinten zwischen Neurologie und Kardiologie. Wer hier als EEG Assistent einsteigt – und in Magdeburg tun das nicht wenige – hat beruflich kein fades Dasein zwischen Kabelsalat und Bildschirmstarren, wie so manche Außenstehenden meinen mögen. Schon nach wenigen Wochen merkt man: Es steckt viel mehr dahinter, als bloß Technik bedienen. Der Kontakt zu Patientinnen und Patienten ist – manchmal schroff, oft rührend, immer überraschend – der wahre Taktgeber im Tagesgeschäft. Fragt man Kolleginnen, weshalb sie diesen Weg gewählt haben, hört man selten „wegen des Gehalts“ (dazu gleich mehr). Wohl eher: weil man Sinnhaftigkeit spürt und weil die Region Fachkräfte braucht, die nicht nach Schema F arbeiten wollen.
Hand aufs Herz: EEG Assistent – klingt zunächst wie ein Nebenschauplatz der Medizin. Tatsächlich aber sitzen hier die Ersten an vorderster Front, wenn es um die Erfassung neurologischer Aktivität geht, nicht selten unter Zeitdruck und mit einem Hang zur Improvisation. Die Aufgaben reichen weit: Elektroden fachgerecht setzen (ja, klingt simpel – ist es aber nicht, wenn der Patient zappelt oder das Haarnetz störrisch ist), Messungen leitend begleiten, Artefakte erkennen, Basics der Therapieüberwachung – und am Ende die Rohdaten so dokumentieren, dass auch der gestresste Oberarzt noch einen klugen Satz daraus lesen kann. Magdeburg hat mit seiner engen Verzahnung von Uni-Klinik, Städtischem Klinikum und ein paar trotzigen MVZs einen kleinen, eigensinnigen EEG-Kosmos erschaffen. Manch ein Altassistent, der die Wende miterlebt hat, würde heute fachsimpeln: „Damals waren die Geräte halbe Schränke, heute passt das alles auf einen Rollwagen.“ Fortschritt hat eben auch seinen ironischen Charme.
Was viele unterschätzen: Der Bedarf an qualifizierten EEG Assistenten in Magdeburg schwankt, aber der stete Mangel scheint Teil des Systems. Klar, die großen Häuser wie die Uniklinik locken mit stabileren Arbeitszeiten – in den Praxen sieht’s anders aus, vor allem wenn Notfälle reintröpfeln und die Telefonleitung wackelt. Das Gehalt? Nun. Wer mit etwas Erfahrung einsteigt, kann realistisch mit 2.400 € bis 2.900 € rechnen. Natürlich gibt’s Ausschläge nach oben und nach unten – in Abhängigkeit von Zusatzaufgaben, Qualifikationen oder schlichtweg der Verhandlungskraft einiger findigeren Kollegen. In privaten Einrichtungen oder bei spezialisierten Praxen mit Epilepsieschwerpunkt gehen bis zu 3.100 € durch, aber das bleibt selten, ein manchmal zu fetter Keks im Lohngefälle der Stadt. Und dann ist da immer die Frage: Bleibt genug Luft für Life-Work-Balance? Oder ist das ein Feigenblatt, über das der reale Dienstplan sowieso nur müde lächelt?
Manchmal glaubt man, EEG Assistent werde man durch Erfahrung, nicht durch Lehrbuchwissen. Klar, die meisten haben eine medizinische Grundausbildung – MTA, Pflege oder sogar Quereinstiege aus verwandten Bereichen sind typisch. Was aber wirklich zählt: Neugier, ein gewisser Pragmatismus und die Kunst, in windigen Situationen freundlich zu bleiben. Denn ja: Es kommen Kinder, alte Menschen, Notfälle, Menschen aus allen Ecken der Stadt und des Umlands. Magdeburg ist (das sagt man hier) gern mal etwas stur, was Veränderungen angeht, aber gerade im medizinischen Umfeld weht inzwischen ein anderer Wind. Digitalisierung, Telemedizin, neue Gerätegenerationen – selbst im EEG-Labor, das jahrzehntelang fast unverändert war, schleicht sich Wandel ein. Wer darauf nicht eingeht, bleibt fachlich auf der Stelle. Die lokalen Fortbildungsangebote sind vielseitiger, als man denkt. Entsprechende Kurse und Workshops werden in Zusammenarbeit mit regionalen Gesundheitsinitiativen und Klinikträgern zunehmend gefördert – was die Aussicht auf fachlichen Aufstieg oder einen Spezialisierungsschub nicht zum Werbegespenst verkommen lässt.
Ich sage es so, wie ich es selbst empfinde: Man muss ein gewisses Maß an Offenheit für Menschen, Technik und Alltags-chaos mitbringen. Wer dafür brennt, in einem wankenden Gesundheitssystem nicht unterzugehen, sondern das Beste zu holen, bekommt in Magdeburg gute Voraussetzungen. Die Zeiten, in denen EEG Assistenten als „Handlanger“ wirkten, sind vorbei – heute ist es ein gefragtes, abwechslungsreiches und durchaus anspruchsvolles Berufsbild. Trotz aller Nüchternheit in der Debatte: Die Rolle formt ein unverwechselbares Berufsprofil – und für viele (mich eingeschlossen) ist das mehr wert als ein Versprechen auf schnellen Reichtum. Aber na klar: Ein bisschen mehr Gehalt schadet nie. Man kann nie wissen, was die nächste Tarifrunde bringt. Vielleicht, ganz vielleicht, überrascht die Stadt ja ihre EEG-Community doch mal.
Das könnte Sie auch interessieren