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Wenn ich an meinen ersten Tag in der Druckerei zurückdenke, spüre ich noch diesen eigenartigen Ölgeruch in der Nase – ein Duft irgendwo zwischen Technik und Alltag. Der Arbeitsplatz eines Druckerhelfers mag auf den ersten Blick schlicht erscheinen, aber unter der Oberfläche verbirgt sich eine eigene Welt: Material, Mechanik, Menschen. All das verschmilzt in Mülheim an der Ruhr noch einmal auf besondere Weise, weil hier Industriekultur und Nachbarschaftssinn nie weit auseinanderliegen.
Wer als Druckerhelfer startet – sei es frisch von der Schule, nach Elternzeit oder dem Sprung aus einem anderen Job – sollte sich keine Träume machen: Papierkram gibt’s hier zwar auch, aber meistens an der Maschine. Die Tätigkeiten? Materialnachschub, Bedienen und Reinigen der Maschinen, Kontrollgänge, Fehlersuche im Druckprozess. Kurzum: Viel Routine, dann wieder Improvisationstalent, sobald ein Schräubchen klemmt.
Was viele Unbedarfte unterschätzen: Ohne die Helfer läuft keine Drucklinie. Sie sind das, was in feinen Broschüren so gern als „Herzstück der Produktion“ omschrieben wird, auch wenn das furchtbar pathetisch klingt. Aber mal ehrlich: Wenn die Paletten nicht nachgelegt werden, wenn Farbe fehlt oder der Papierstau wütet, dann herrscht Stillstand. Und das ist, in den meisten Betrieben, beinahe so beliebt wie abgeschnittenes WLAN.
Bleiben wir nüchtern: Wer als Druckerhelfer in Mülheim anheuert, muss (noch?) keine Reichtümer erwarten. Im Schnitt liegen die Löhne zwischen 2.100 € und 2.600 € – je nach Betrieb, Schichtsystem und natürlich auch Erfahrung. Das klingt nicht glamourös, aber es gibt Regionen im Land, in denen für identische Arbeit deutlich weniger gezahlt wird. Ein Vorteil also, der sich gerade in den tarifgebundenen Unternehmen der Region bemerkbar macht – und bei aktueller Inflation mehr ist als nur Statistik.
Gibt’s da Luft nach oben? Durchaus. Fortbildungen, etwa zur Maschinenführung oder für spezielle Drucktechnologien, werden in Mülheim häufiger angeboten als man denkt – gerade weil viele Betriebe überzeugt sind: Wer sich auskennt, baut weniger Mist (und spart auf lange Sicht das Geld für Notfalleinsätze). Die Richtung: Mit Engagement ist der Sprung in besser bezahlte Positionen möglich. Aber – das ist nur der halbe Weg. Ohne Eigeninitiative bleibt’s meistens beim Helferlohn.
Nun ist Mülheim nicht Berlin, schon klar. Der lokale Arbeitsmarkt für helfende Hände im Druckbereich ist solide, aber natürlich merkt man auch hier den Strukturwandel. Kleine Betriebe schließen, digitale Prozesse übernehmen klassische Aufgaben. Ist das dramatisch? Nicht unbedingt. Denn: Gleichzeitig setzen verbliebene Druckereien jetzt verstärkt auf Mehrwert, regionale Nischen und hochwertige Produktion. Kurz: Wer flexibel ist und sich nicht vom stetigen Wandel schrecken lässt, wird gebraucht – vielleicht sogar mehr als früher.
Auffällig: Viele Betriebe suchen händeringend nach zuverlässigen Leuten, die nicht gleich schreien, wenn die Maschine klemmt oder eine Spätschicht ansteht. In Mülheim gibt es sie, die Familienbetriebe mit Betriebszugehörigkeit wie eh und je – aber auch größere Unternehmen, die nach neuen Wegen suchen. Was ich gelernt habe (meistens am eigenen Schweiss): Wer sich einliest, nachfragt, auch mal über den Tellerrand schaut, merkt schnell, dass der Beruf mehr Facetten hat als so manche Verwaltungstätigkeit mit „Karrierepotenzial“.
Natürlich, die Arbeit als Druckerhelfer fordert. Schichtbetrieb, Maschinenlärm, manchmal das Gefühl, wie ein Rad im Getriebe zu sein. Aber – und das vergesse ich in hektischen Momenten selbst – hier geht noch was. Wer wirklich anpackt, wird in Mülheimer Betrieben wertgeschätzt, findet Halt im Team und hat trotz aller Industrialisierung die Chance, Spuren zu hinterlassen. Ganz schlicht gesagt: Manchmal reicht es aus, am Ende einer Schicht die Hände anzusehen, das Saubermachen und Sortieren – und zu merken: Heute wurde was geschafft, das bleibt.
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