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Früh morgens im Kölner Gewerbegebiet – die Lichter der Druckerei blenden noch etwas, der Geruch von Papier und Druckfarbe hängt in der Luft. Wer hier als Druckerhelfer startet, merkt schnell: Zum Warmwerden bleibt wenig Zeit, das Faltblatt für den nächsten Kunden wartet bereits, die Maschinen laufen – und irgendwie muss alles perfekt ineinandergreifen. Wer bei „Druckerei“ noch an staubige Keller denkt, irrt. Die Branche in Köln ist im Wandel, digital und analog stoßen zusammen, und mittendrin steht der Druckerhelfer. Ein Beruf, über den selten gesprochen wird, der aber im Maschinenraum der Stadtwirtschaft arbeitet wie der Motor, den niemand sieht, der aber fehlen würde, wenn er nicht anspringt.
Der Druckerhelfer ist, salopp formuliert, vieles und nie nur das Naheliegende. Handwerk, Technik, Alltagslogistik. Mal geht’s um Farben, dann wieder um Papierstapel, um Millimeterarbeit an der Falzmaschine oder um kleine Notfälle: Die letzte Farbrolle verhakt sich, der Kollege sucht Ersatzteile – und plötzlich sind nicht Muskelkraft, sondern kühler Kopf und Fingerspitzengefühl gefragt. Wer einsteigt, kommt oft ohne spezielle Vorbildung. Doch unterschätzt das niemand. Was viele nicht wissen: Moderne Druckereien in Köln führen längst Hightech-Geräte, Laser werden kalibriert, Digitaldrucksysteme eingerichtet, Software unterstützt den Druckprozess. Manchmal frage ich mich, wie viele Leute außerhalb der Branche wirklich noch wissen, wie vielseitig das Tagwerk hier ist. Ein bisschen Werkbank, ein bisschen Kontrollzentrum – und viel Improvisation.
Klar, viel von der Arbeit ist Routine – Papier einlegen, Maschinen nachfüllen, fertige Ware palettieren. Aber wehe, ein Rädchen greift nicht; dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Fehler im Ablauf sieht man selten sofort, sondern oft erst, wenn 5.000 Flyer durchgelaufen sind. Verantwortung? Mehr als viele ahnen. Wer als Einsteiger in Köln anfängt, muss ziemlich schnell lernen, worauf es wirklich ankommt: Sorgfalt, Ausdauer – und ja, auch den Mut, Kollegen auf Patzer hinzuweisen. Was mir immer aufgefallen ist, besonders im Kölner Betriebstakt: Hier sind Hierarchien oft flacher, der Ton rau, aber herzlich. Wer anpackt und mitdenkt, bekommt leichter ein offenes Ohr bei Vorgesetzten. Nicht zu unterschätzen – gerade, wenn man später in den Fachbereich, vielleicht sogar als Maschinenführer wechseln will. Und klar: Wer in großen Betrieben landet, sieht mehr Automatisierung, mehr Schichtbetrieb, mehr Tempo. Kleine Druckereien dagegen sind persönlicher, lebendiger – und manchmal auch chaotischer, aber auf die gute Art.
Die Gutenachricht zuerst: Der Arbeitsmarkt in Köln ist für Druckerhelfer zwar nicht so heiß umkämpft wie in manchen Boombranchen, aber solide. Firmen suchen beständig – vor allem, weil nicht jeder für diesen Rhythmus gemacht ist. Das Einstiegsgehalt? In Köln meist zwischen 2.200 € und 2.600 €, wer etwas Erfahrung und Technikverständnis mitbringt, klettert bis 2.800 € oder darüber. Reich wird zwar niemand – aber für viele reicht’s, zumal Schichtzulagen oder Sonderprämien nicht ungewöhnlich sind. Allerdings: Der Druckbetrieb druckt nicht mehr wie vor zwanzig Jahren. Ich will hier nichts romantisieren. Automatisierung, digitale Prozesse, kleinere Losgrößen – der Job hat sich verändert, neue Maschinen verdrängen alte Handgriffe. Es hilft, sich weiterzubilden, etwa als Maschinenbediener. Da steckt ein bisschen Sicherheit drin – denn die Druckerei von morgen braucht Leute, die sich nicht mit Routine zufriedengeben. Und trotzdem das Handwerk nicht verlernen.
Wer Köln kennt, weiß: Die Stadt denkt groß, aber ihre Betriebe bleiben oft persönlich. Selbst in der Hektik schicken sich die Leute mit einem „Et hätt noch immer jot jejange“ übers Band, wenn’s mal stockt. Und mancher Chef legt Wert drauf, dass die Belegschaft bunt gemischt ist – Berufseinsteiger treffen auf langjährige Kollegen, Neuzugezogene lernen Kölner Eigenarten kennen. Der Austausch mit Kollegen aus der Türkei, der Ukraine oder Rumänien gehört in vielen Werkhallen längst zur Tagesordnung wie der „Kaffeeklatsch“ in der Pause. Diversität lebt hier nicht auf dem Papier, sondern am laufenden Band. Das kann anstrengend sein, ist aber oft bereichernd. Und ansonsten? Jeden zweiten Tag höre ich, wie jemand fragt: „Hat schon einer die Palette fürs Druckzentrum West fertiggemacht?“ – und alle wissen, dass nur gemeinsames Anpacken bei all dem Wandel weiterhilft.
Ich sage es, wie es ist: Druckerhelfer in Köln zu sein, ist ein Job für Macher mit langen Atemzügen. Keine Analystenkarriere, kein Büroglanz, aber auch nichts für Leute, die sich vorm Zupacken drücken. Wer bereit ist, viel zu lernen, hier und da auch mal zu improvisieren und im Wandel nicht nur Gefahr, sondern Gelegenheit sieht – der findet manchmal mehr Zukunft, als die gängigen Klischees glauben machen. Vielleicht kein Beruf für immer, aber einer, der die Stadt am Laufen hält – und daran ändert sich so schnell nichts, egal wie viele neue Maschinen kommen.
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