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Wer morgens in Bonn durchs Industriegebiet radelt, denkt selten daran, was hinter all den riesigen Hallen steckt. Doch drinnen, wo Papierrollen schwer wie Waschmaschinen auf dem Boden wuchten und es zuweilen noch nach Druckerschwärze riecht, läuft das Geschäft der Druckindustrie – mit Menschen, die selten in Hochglanzbroschüren auftauchen: Den Druckerhelfern. Eine Berufsgruppe, die in Zeiten digitaler Effizienz, Cloud-Printing und immer schmaleren Margen leichter übersehen wird, als mir lieb ist. Und doch braucht es sie: An jeder Bahn, an jedem Schichtwechsel. Kein Digital-Nerd kann Verpackungsetiketten stapeln, Maschinen füttern oder Farbmischungen routiniert prüfen wie das geübte Auge auf dem Hallenboden, Punkt.
Die Frage „Was macht ein Druckerhelfer?“ klingt so banal, dass sie fast anmaßend wirkt. Klar, man assistiert. Aber die Realität ist ziemlich vielschichtig. In den meisten Bonner Betrieben – und das sind nicht nur die großen Namen am Rhein, sondern auch familiengeführte Mittelständler von Friesdorf bis Tannenbusch – reicht die Palette von Papiernachschub, dem Wechseln von Farbbehältern, Abfallentsorgung, bis zum Überwachen der laufenden Produktion. Klingt nach Laufbandarbeit? Nein, eben nicht nur. Wer in einer Bonner Rollendruckerei mal erlebt hat, wie schnell ein Auftrag kippen kann – weil das falsche Papier eingelegt wurde, der Farbton nicht passt oder es plötzlich im System klappert – der merkt: Aufmerksamkeit und Tempo sind gefragt, manchmal mehr, als einem lieb ist.
Für Quereinsteiger und Neueinsteiger: Wer mit Technik Angstschweiß bekommt, der sollte vielleicht zweimal hinschauen. Ein gewisser Mut zur Maschine und keine Berührungsängste gegenüber so manchem Vorserienmodell helfen ungemein. Die meisten Chefs in Bonn erwarten keine abgeschlossene Druckerausbildung, aber einen Sinn für Ordnung, Teamfähigkeit und das, was man so schön „Mitdenken“ nennt. Dass es manchmal bis zwölf Kilo zu heben gibt oder der Achtstundentag auch mal zur Zehn-Stunden-Schicht wird: Realistisch. Routine entsteht erst mit der Zeit, und die Einarbeitung? Die ist selten formell, sondern läuft über Schulterblicke, „Mach mal so“-Kommentare und dieses Gefühl, dass man nach vier Wochen plötzlich sieht, wohin der Blick schweifen muss, bevor die erste Bahn reißt.
Nun, zur Gretchenfrage: Was verdient man da eigentlich? In Bonn liegt das Einstiegsgehalt als Druckerhelfer häufig im Bereich zwischen 2.300 € und 2.700 €. Wer länger bleibt, Durchhaltevermögen zeigt und eventuell Zusatzqualifikationen erwirbt, kann bis zu 3.100 € erzielen. Klingt knapper, als es oft ist, denn für viele bedeutet dieser Job geregelte Schichten, verlässliche Zuschläge für Nachtarbeit und – jetzt der Clou – eine Arbeitsmarktlage, die regional stabiler ist als so manches hippe Start-up. Es gibt ja immer noch jede Menge Bonner Betriebe, die für Supermärkte, Industrie oder Behörden Etiketten, Verpackungen oder Werbematerialien drucken – und das, dank kurzer Lieferwege bei regionalen Aufträgen, mit einem gewissen Heimvorteil.
Ich will nicht verklären. Klar gibt es monotone Abschnitte, späte Schichten, auch mal schmutzige Hände und manchmal Vorgesetzte, die mehr nach Zahlen leben als nach menschlicher Führungskunst. Aber ich behaupte: Das Zusammenspiel aus Maschinenklang, Gruppendynamik und dem Gefühl, nach Schichtende wirklich was „in den Händen“ gehabt zu haben, hat in Bonn seine ganz eigene Anziehungskraft. Es ist kein glamouröser Beruf – aber auch kein Job zweiter Klasse. Manchmal, zwischen Frühschichtkaffee und dem feinen Zischen an der Falzmaschine, frage ich mich, warum so viele Insider so gelassen bleiben, wenn Outsider ihre Erwartungen runterschrauben. Vielleicht gerade deswegen.
Wer als Druckerhelfer in Bonn startet, muss kein Leben lang in der Etiketten-Ecke bleiben. Einige Weiterbildungen, etwa in Maschinenbedienung oder Qualitätssicherung, werden direkt von den Betrieben angeboten. Wer die Technik liebt, wächst oft in anspruchsvollere Aufgaben hinein – ob gewollt oder weil Produktion immer einen braucht, der „eben mal ran kann“. Neue Druckverfahren, digitale Steuerungen und steigende Umweltanforderungen führen dazu, dass ein Beruf, der einmal als „helfende Hand“ belächelt wurde, in der Praxis zu einem kleinen Allround-Paket mutiert ist.
Ob der Beruf die richtige Wahl ist? Das kann ich niemandem abnehmen. Aber unterschätzen sollte man ihn nicht – schließlich ist kein Produkt in Bonn bunter als die Verpackung, die morgens durch Mitarbeiterhände in der Druckerei geht.
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